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Laufsport
468 Kilometer in sechs Tagen
Günther Schwärzer
Günther Schwärzer
 |  aktualisiert: 07.11.2019 18:55 Uhr

Einst eine der besten europäischen Ultra-Langstreckenläuferinnen hat sich Martina Hausmann von der LG Würzburg inzwischen auf das Gehen ganz langer Distanzen verlegt. So nahm sie jüngst am Sechs-Tages-Rennen im englischen Radley teil, das offen für Läufer und Geher war. Auf der Tartanbahn des in der Nähe von Oxford gelegenen Städtchens verbesserte Hausmann den von Helga Backhaus gehaltenen deutschen Altersklassen-Rekord der W 50 im Sechs-Tage-Rennen von 465,5 Kilometer auf 468,052 Kilometer. Zugleich stellte die Würzburgerin einen Weltrekord im Sechs-Tage-Gehen auf der Bahn auf. Die Bestmarke auf der Straße liegt seit dem Jahr 2010 bei 473 Kilometern.

Beim Wettbewerb in Radley, dem ersten seiner Art im südlichen england, waren fünf Sportlerinnen und 19 Sportler am Start – darunter immerhin so viele Geher, dass der Wettkampf offiziell gewertet werden konnte. Hausmann hatte sich für die sechs Tage auf der 400-Meter-Tartanbahn eine Distanz um 470 Kilometer vorgenommen, auf jeden Fall wollte sie den deutschen Rekord (465,5) knacken. Obwohl ihre härteste Konkurrentin, Kate Condon aus England, verletzungsbedingt frühzeitig ausfiel, waren die Rahmenbedingungen prima: Tartanbahn, typisch englisches Wetter, wetterfeste Zelte, alle Logistik direkt an der Außenseite der Bahn platziert. Weniger gut kam die Würzburger Yogalehrerin mit der Verpflegung zurecht. Diese wurde von einem Veganer organisiert, der laut Hausmann wohl glaubte, „alle Welt müsse sich so ernähren“. Da Martina Hausmann ohne Betreuer nach England gereist war, gab es für sie kaum Möglichkeiten, dieses Angebot zu ergänzen.

Nichtsdestotrotz fand sie ab dem dritten Tag einen guten Rhythmus. Sie hatte am ersten Tag mit 108 Kilometern gelernt, dass es Sinn macht, einmal am Tag länger zu pausieren. Und weil auch die Nachtbeleuchtung zu wünschen übrig ließ, pausierte Hausmann ab dem dritten Tag von Mitternacht bis 4 Uhr früh und gönnte sich zudem noch Kurzpausen. Nach dem zweiten Tag mit 80 Kilometern ging sie konstant mit etwa 70 Kilometern pro Tag weiter. Nach 144 Stunden waren 468,052 Kilometer und ein neuer Rekord geschafft. Bei den Läufern siegte Der Franzose Didier Sessegolo (858,7 km), beste Frau war Christine David (Frankreich/740,5 km ).

Infos zum Wettkampf im Internet unter: www.britishultrafest.com

 
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