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Fußball: Regionalliga Bayern
2:0 beim FC Bayern München II: Die Würzburger Kickers setzen nach der Winterpause gleich ein Ausrufezeichen
Die Würzburger Kickers sind mit einem souveränen Sieg in die Restsaison gestartet. Der Erfolg im Verfolgertreffen lässt den Rückstand auf Platz eins schmelzen.
Fabian Wessig brachte die Kickers mit seinem Tor in München früh auf die Siegerstraße.
Foto: Sven Leifer/Scheuring | Fabian Wessig brachte die Kickers mit seinem Tor in München früh auf die Siegerstraße.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.03.2025 02:31 Uhr

Das war ein gelungener Auftakt in die Restsaison der Fußball-Regionalliga für die Würzburger Kickers. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Trainer Martin Lanig nach dem 2:0-Sieg beim bisherigen Tabellenzweiten FC Bayern München II, der nun von der SpVgg Bayreuth (3:0 gegen Aschaffenburg) überholt wurde. Zwölf Spiele haben die Rothosen nun noch zu absolvieren, eines mehr als Spitzenreiter FC Schweinfurt 05, der 1:1 bei der SpVgg Greuther Fürth II spielte. Der Rückstand beträgt aktuell neun Punkte. Die Kickers bleiben, dank des Erfolgs also im Rennen um die Meisterschaft.

Dabei waren es vor allem die Souveränität und Abgeklärtheit, mit der die Würzburger den Dreier im Stadion an der Grünwalder Straße herausspielten, die den Kickers-Anhängern für die kommenden Wochen Hoffnung machen dürfen. Am Ende gab es nicht einmal den leisesten Zweifel daran, dass dieser Auswärtssieg hochverdient war.

Die Gäste hatten den Münchnern bereits früh in der Partie den Zahn gezogen, hatten die Gastgeber kaum einmal richtig zur Entfaltung kommen lassen. Immer wieder variierten die Kickers geschickt ihre Defensivstrategie, setzten die Bayern mal bereits tief in deren Hälfte unter Druck, um kurz darauf wieder einen massiven Abwehrriegel aufzubauen. Die Münchner fanden dagegen schlichtweg kein Mittel und wurden bereits in der fünften Minute von einem zielstrebig vorgetragenen Würzburger Angriff überrumpelt. Moritz Hannemann hatte sich stark auf dem rechten Flügel durchgesetzt und war in den Strafraum eingedrungen. Seinen Schuss konnte die Bayern-Abwehr noch abblocken, doch der Ball sprang direkt vor die Füße von Fabian Wessig der trocken und präzise zum frühen Würzburger 1:0 traf.

Eine Führung, die den Kickers spürbar gut tat. Die Arbeit in der siebenwöchigen Vorbereitung hat sich scheinbar ausgezahlt. "Uns hat die Winterpause gut getan. Das hat man heute gesehen", stellte denn auch Lanig fest, der im ersten Pflichtspiel 2025 auf der Torwartposition Johann Hipper den Vorzug vor Vincent Friedsam gegeben hatte, der im vergangenen Herbst noch als Stammkeeper gesetzt war. "Vincent Friedsam war in diesem Winter zwei, drei Wochen verletzt. Wir hatten den Eindruck, dass Johann Hipper im Training ein Stück weit griffiger war. Aber wir wissen, was wir an beiden Torhütern haben," begründete der Kickers-Trainer seine Entscheidung.

Lado Akhalaia (hier rechts im Zweikampf mit Angelo Brückner) gab sein Debüt in der Regionalliga Bayern.
Foto: Sven Leifer/Scheuring | Lado Akhalaia (hier rechts im Zweikampf mit Angelo Brückner) gab sein Debüt in der Regionalliga Bayern.

Ansonsten hatte er, wie erwartet, seine Mannschaft im in der Winterpause einstudierten 4-4-2-System mit einer Mittelfeldraute aufgestellt. Die beiden Winter-Neuzugänge Alexander Winkler und Lado Akhalaia standen in der Startelf. Während der moldawische Angreifer von Lanig hernach für seine Einsatzfreude gelobt wurde, erwies sich Winkler in der Innenverteidigung als der erhoffte Stabilitätsanker.

"Wir sind alle während der Vorbereitung noch ein bisschen fitter geworden", stellte Mittelfeldspieler Hannemann fest: "Wir können jetzt eine höhere Intensität gehen und dann schaut das Ganze manchmal ganz gut aus - so wie heute." Dass der bei der SpVgg Unterhaching ausgebildete Oberbayer in seiner Heimat höchstselbst das 2:0 besorgte (65.),war beileibe kein Zufall. Hannemann war an vielen gefährlichen Szenen beteiligt, scheint in der neuen Rolle direkt hinter den Sturmspitzen besonders viel Gefallen zu finden. "Er zeigt derzeit einen unglaublichen Willen. Man sieht jetzt auch langsam, was in ihm drinsteckt," so Lanig.

Moritz Hannemann (rechts), der es hier mit den Bayern-Spielern Kurt Rüger (links) und Guido Della Rovere aufnimmt, war oft Impulsgeber im Kickers-Mittelfeld.
Foto: Sven Leifer/Scheuring | Moritz Hannemann (rechts), der es hier mit den Bayern-Spielern Kurt Rüger (links) und Guido Della Rovere aufnimmt, war oft Impulsgeber im Kickers-Mittelfeld.

Mit Hannemanns Treffer war das Spiel gegen nach schweren Verletzungen der beiden Innenverteidiger Steve Breitkreuz und Tarek Buchmann geschwächten Bayern entschieden. Nur einmal musste sich Hipper in 90 Minuten stecken, als er in der 82. Minute einen Flachschuss von Bayern-Akteur Samuel Unsöld stark abwehrte. Ansonsten blieben die Kickers stets Herr der Lage und hätten das Resultat bei einigen Chancen, speziell in der ersten Halbzeit, auch noch höher gestalten können. So blieb Lanig das Fazit: "Wir wissen, dass das heute sicherlich kein perfektes Spiel war, aber schon einmal ein gutes Spiel. Wir werden weiter an uns arbeiten."

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
FC Bayern München II - Würzburger Kickers 0:2 (0:1)

München: Pavlesic – Brückner, Buchmann (21. Denk), Breitkreuz (14. Marusic), Dell’Erba - Licina (46. Chavez), Becker, Dell'Erba, Breitkreuz, Becker (46. Demircan), Rüger, Della Rovere, Jensen (69. Unsöld) – Della Rovere, Kusi-Asare.
Würzburg: Hipper - Wieselsberger, Hägele, Winkler, Uhl - Meisel (74. Kraus), Zaiser, Hannemann, Wessig (89. Awassi) - Junge-Abiol (46. Japaur), Akhalaia (79. Harz).
Schiedsrichter: Markus Pflaum (Hallstadt).
Zuschauende: 711.
Tore: 0:1 Fabian Wessig (5.), 0:2 Moritz Hannemann (65.)

 
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Kommentare
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  • Gunter Kneitz
    Mit solch einen dominanten Auftritt konnte man überhaupt nicht rechnen. Wenn sie diese Leistung nun konservieren, macht es auch wieder richtig Spaß Kickers Spiele anzuschauen. Den Sieg nun genießen und schon gilt die volle Konzentration auf das nächste Spiel. Von irgendwas jetzt zu träumen wäre vermessen.
    Tatsächlich bekamen unsere Ultras Unterstützung vom Münchner Anhang , die ein Banner mit der Aufforderung „ Zurück zum Kartenschalter am Stadion“ aufgehängt hatten.
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