Die drei Schweinfurter Ü-Dreißiger waren beim 2:1-Sieg in Vilzing ganz in ihrem Element. Böhnlein wühlte, Billick grätschte, Jabiri netzte. Dazu kommt ein Nullfünfer, dessen Gesicht zuletzt häufig in der Auswahl auftaucht. Selbiges gilt für die Würzburger Vertreter, die nach dem 3:0-Sieg gegen Fürth gleich zu fünft dabei sind. Und auch der TSV Aubstadt stellt nach dem 1:1 in Rain/Lech zwei Spieler in der Top-Auswahl.
Tor
Nico Stephan (FC 05 Schweinfurt)
Als Nummer zwei eingeplant, als Nummer eins etabliert: Seit nunmehr elf Spielen steht Nico Stephan im Schweinfurter Kasten, in Vilzing hielt er, als habe es anfängliche Unsicherheiten nie gegeben. Er schnappte sich alle hohen Bälle, parierte vier Mal reflexstark mit Händen und Füßen. Und kassierte das maximale Trainer-Lob für Torhüter: "Er hat Sicherheit ausgestrahlt."
Abwehr
Thomas Haas (Würzburger Kickers)
Er kennt die Regionalliga Bayern aus dem Effeff. Die Kickers sind schließlich bereits seine vierte Station in dieser Spielklasse. Ob's daran liegt? Bei Haas weiß man genau, was man bekommt. Gegen Greuther Fürth beackerte er die rechte Außenbahn derart laufstark und zuverlässig, dass sich auf dieser Seite überhaupt keine Lücke für den Gegner auftat.
Lukas Billick (FC 05 Schweinfurt)
Zweitältester, Kapitän , aber zuletzt nicht immer zuverlässigster Abwehrspieler: Lukas Billick fehlt bisweilen die Grundschnelligkeit – in Vilzing machte er das mit Stellungsspiel, Kampfgeist und Coolness wett. Wenn die Defensive tief steht, die Abstände kleiner werden, ist der 34-Jährige in seinem Element, grätscht, köpft, läuft ab und nimmt in Unterzahl auch mal das Tempo raus.
Steffen Behr (TSV Aubstadt)
Die letzten Wochen sind für den 27-Jährigen nicht optimal gelaufen. In Rain kehrte Steffen Behr in die Aubstädter Startelf zurück und schaffte auf Anhieb den Sprung in unsere 11 der Woche. Kopfballstark, bei den schnellen Kontern der Rainer immer auf der Höhe und in der Offensive sogar mit einem ungewohnten Dribbling: Ein Innenverteidiger-Problem hat der TSV Aubstadt aktuell nicht.
Peter Kurzweg (Würzburger Kickers)
Der Kickers-Kapitän glänzte gegen Greuther Fürth II mit einem tollen Flugball auf Ivan Franjic, der diese Vorlage zum 3:0 verwertete. Sorgte auf der linken Seite im Duo mit Benjika Caciel für viel Druck nach vorne. Auf ihn will Trainer Marco Wildersinn am Samstag in Aubstadt auf keinen Fall verzichten. Die Schonung war auch ein Grund, weshalb der Spielführer vorzeitig vom Platz ging.
Mittelfeld
Dominik Meisel (Würzburger Kickers)
Der Oberfranke, der in der Vergangenheit zumeist als emsiger Fußball-Arbeiter wahrgenommen wurde, wird immer mehr zum Goalgetter. Gegen Fürth II gelang ihm ein sein fünfter Saisontreffer. Ließ noch eine weitere ganz dicke Chance liegen, was an diesem Tag freilich angesichts der Kickers-Überlegenheit kein Problem war. Agierte insgesamt sehr zielstrebig und effektiv.
Kristian Böhnlein (FC 05 Schweinfurt)
Drittältester und mehr und mehr Führungsspieler: Seit die Böden tief werden und er vom linken Flügel wahlweise in die Innenverteidigung oder auf die Sechs gezogen wurde, macht Kristian Böhnlein (32) das, was kernige, bärtige Oberfranken via Klischee so tun – rennen, wühlen, schubsen. Kurzum: alles, was das gegnerische Spiel aufhält. Der Stabilisator im 05-Spiel.
Ivan Franjic (Würzburger Kickers)
In der derzeitigen Verfassung nicht nur in der 11 der Woche fest gesetzt, sondern eine große Attraktion in Liga vier. Noch spektakulärer als sein Tore-Doppelpack war am Samstag manch Dribbling, das die Fans am Dallenberg von den Sitzen riss.
Angriff
Christopher Bieber (TSV Aubstadt)
Rechtzeitig vor dem Derby gegen die Würzburger Kickers hat der Routinier im Team des TSV Aubstadt seine Torflaute beendet. Und wie könnte es anders sein, traf Christopher Bieber in Rain wieder einmal mit dem Kopf – bereits zum fünften Mal in dieser Saison. Mit zwei sehenswerten Schnittstellenpässen hätte er sich zudem einen weiteren Scorerpunkt verdient gehabt.
Adam Jabiri (FC 05 Schweinfurt)
Ältester und Tormaschine: Die Treffer zwölf und 13 im 14. Punktspiel-Einsatz – was für eine Quote, die zeigt, wie wenig ersetzbar Adam Jabiri im Schweinfurter Spiel ist. In Vilzing waren's zwei Standards, doch auch aus dem Spiel heraus war er der einzig gefährliche FC-05-Angreifer; dass ihm allein vor dem Tor das 3:1 nicht vom Fuß ging, dürften ihm die Kollegen verziehen haben.
Benjika Caciel (Würzburger Kickers)
In den letzten Wochen wirkte der 21-Jährige angesichts der enormen Belastung mit vielen Spielen ein bisschen müde. Dass nun mal keine Partie unter der Woche anstand, scheint Caciel gut getan zu haben. Der Flügelflitzer wirkte wieder frisch und flink und bereitete das 2:0 von Franjic mit einem schönen Solo vor.