Michael Schiele konnte einem nur noch leid tun. Er musste letztlich die Verantwortung übernehmen für dieses Resultat: 0:5 gegen den SV Wehen-Wiesbaden. Es war ein Niederschlag, den der ohnehin schon taumelnde Zweitliga-Absteiger FC Würzburger Kickers da am Samstagnachmittag kassierte. Und die Spieler hatten dabei wenig Haltung bewiesen. Sie hatten Schiele schlichtweg im Stich gelassen, als sie in der Schlussphase der Begegnung nahezu willenlos agierten. „Am Ende ist der Trainer immer der letzte Arsch“, formulierte es Kickers-Mannschaftskapitän Sebastian Neumann in fußballtypisch deftigen Worten: „Aber wir Spieler sind für so ein Ergebnis verantwortlich.“
Schiele darf wohl weitermachen
Eine Reaktion des Vereins blieb erst einmal aus. „Es wird hinter verschlossenen Türen auch laut werden“, sagte Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer: „Und dann werden wir sehen, was in dieser Woche noch passiert.“ Der Verein will zunächst einmal – so scheint es – mit der Interimslösung Schiele weitermachen. Sauer und Aufsichtsratsmitglied Sebastian Herkert hatten sich unmittelbar nach Abpfiff mit dem Trainer besprochen. Die Signale scheinen eindeutig gewesen zu sein. Schiele durfte sich Gedanken über Konsequenzen für das Team machen. Statt eines gemütlichen Auslaufens werde es am Sonntag eine knackige Trainingseinheit geben, kündigte er zumindest an.
Vier Spiele ohne eigenes Tor
Die Kickers hatten sich vor der Partie vollmundig gegeben. „Arsch aufreißen“ hieß das per Vereinspostille verkündete Motto. Am Ende beriefen sich die Würzburger darauf, in der ersten Halbzeit ja auch Torchancen erspielt zu haben. Felix Müller (11.) und Orhan Ademi (23.) scheiterten beide am starken Gäste-Keeper. Doch es verbietet sich eigentlich über Glück, Pech, mangelndes Selbstvertrauen oder sonst irgendetwas zu spekulieren. Seit nun vier Pflichtspielen haben die Kickers kein Tor mehr erzielt – außer natürlich im verlorenen Elfmeterschießen beim Toto-Pokal-Aus in Rosenheim. Offensichtlich fehlt es diesem Team vor dem gegnerischen Kasten auch an Klasse, um die vorhandenen Möglichkeiten effektiv zu nutzen.
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Vier Gegentore nach Standards
Und auf der anderen Seite zeigten sich die Kickers speziell bei Standardsituationen in der Abwehr unsortiert und schlafmützig. Vier der fünf Gegentreffer resultierten aus ruhenden Bällen. Ein Umstand, der Schiele schier auf die Palme brachte. Schon der erste Gegentreffer, als Wiesbadens Innenverteidiger Sascha Mockenhaupt nach einem von Alf Mintzel vors Tor getretenen Eckball fünf Meter vor dem Kickers-Kasten erstaunlich unbedrängt köpfte, war vermeidbar.
Die folgenden beiden Tore durch Stephan Andrist (55.) und Manuel Schäffler (74.) gingen zuvorderst auf das Konto von Torhüter Wolfgang Hesl. Als Robert Andrich (83.) und Schäffler (86.) das Ergebnis in eine für die Gastgeber peinliche Höhe schraubten, gab es kaum noch Gegenwehr der Rothosen.
Es wird Konsequenzrn geben! Die PK in voller Länge:
Okay, auch in der zweiten Halbzeit hatten Jannis Nikolaou (51.) und Müller (64.) noch Chancen, mit einem Treffer der Partie eine neue Richtung zu geben. Aber war das etwa, das vor Spielbeginn angekündigte Aufbäumen? Die Kickers – das muss man so deutlich formulieren – beleidigten mit dieser Leistung und diesem Ergebnis ihr treues Publikum, das sich bereits nach dem 0:3 in Scharen auf den Heimweg machte. Ob beim nächsten Mal erneut 4582 Besucher kommen?
Uzalac droht lange Pause
Was bleibt nun noch zu tun? Schiele hatte wie schon vor einer Woche beim 0:2 in Karlsruhe deutliche Signale gesendet. Mit Björn Jopek, Dennis Mast und Sebastian Schuppan mussten gleich drei von Vorgänger Stephan Schmidt als vermeintliche Leistungsträger verpflichtete Spieler 90 Minuten zuschauen. In der Abwehr sind die Alternativen noch weniger geworden. Franko Uzelac musste mit einer – so ist zu befürchten – schweren Adduktorenverletzung ausgewechselt werden.
Die Würzburger Innenverteidiger haben ein Tempoproblem. Ein Torwartwechsel dürfte nach Hesls Fehlgriffen auch wieder in die Diskussion rücken.
Ist das schon Abstiegskampf?
Doch Schieles Möglichkeiten scheinen begrenzt. „Viele, viele Spieler haben richtig gefightet“, fand Vorstandschef und Sportdirektor Sauer mit Blick auf die erste Spielhälfte. Ein Eindruck den nicht jeder Beobachter teilte. Zu Schieles Position war am Samstag erst einmal nichts zu hören. Ob man nicht schon längst das Wort Abstiegskampf verwenden muss, wurde Kapitän Neumann nach dem Spiel gefragt. „Ich möchte es noch nicht in den Mund nehmen“, sagte er. Die Realität lautet nach 13 Spielen: zehn Punkte, Platz 19, 13:26 Tore. Es gibt derzeit nur wenig, das Hoffnung macht.
Das geht schon seit Wochen so.
Das sollte doch auch Teil Ihres Jobs sein!
Nur einem Trainer alleine die Schuld zu geben, finde ich auch nicht richtig. Es spielen immer noch die Spieler. Deren Zusammenhalt fehlt.
Eine eigene Mannschaft aufbauen kostet Zeit,
würde sich aber lohnen. Die Mannschaft hält eher zusammen und die Würzburger und auch die Stadtkasse könnten dann dahinter stehen. Auch der Stadionneubau, der jetzt sicher schon weit nach hinten gerückt ist, hätte genügend Zeit zur Planung.
Seit dem ersten Spieltag ist die Position des Torhüters ein einziger Unsicherheitsfaktor!
Diese Unsicherheit überträgt sich Spiel für Spiel in und über sämtliche Mannschaftsteile und ist natürlich von den gegnerischen Mannschaften als Schwachpunkt ausgemacht worden und entsprechend wird von den gegnerischen Mannschaften auch gespielt.
Siehe gestern:
Vier Tore nach Standards, erstes Tor: Fehler Hesl (bleibt-wie gerne- auf der Linie kleben), zweites Tor: Fehler Hesl (Fehler im Rauslaufen, unfähig seine Arme/Hände einzusetzen), drittes Tor: Fehler Hesl (faustet Ball, den mancher Torwart fangen würde, in die Mitte zurück statt seitlich weg) usw.usw.usw.
Es ist im Stadion greifbar, welche Unsicherheit von diesem Torwart ausgeht; wenn hier nicht ein Wechsel vorgenommen wird, holen die Kickers keinen Punkt mehr.
Aber ich fürchte, obwohl es Gegner und Zuschauer sehen, wird nichts geschehen, da wir alle (inkl. Ex-Vereine von Herrn Hesl) keine Ahnung haben(s.Diaz..).
Spätestens nach dem 3. Gegentor war die Moral der Spieler im Eimer, zumal es
Geschenke waren, die die Wehener gerne angenommen haben!
Wer selbst einmal Fussball gespielt hat, kann die Reaktion der Spieler auch verstehen.
Ein Wulle muss her und 2 Stürmer die den Namen verdienen, aber wo sind diese?
Und es wäre jetzt wirklich Zeit, auch seitens der Stadt die finanzielle Reißleine zu ziehen und nicht (weiter) Geld in diese ganze Angelegenheit zu stecken!
Das Geld ist woanders besser aufgehoben, ob z. B. in kaputte Straßen oder sanierungsbedürftige Schulen.
Behörden sind schon für wesentlich finanzielle Geldverschleuderungen (zu Recht) an den Pranger gestellt worden!
Personalentscheidungen in der Rückrunde, ich sage nur Diaz ua. den Niedergang
herbeigeführt und nicht genug, seinen Nachfolger mit gerade mal 3 Spielern mit
Verträgen für die 3. Liga, einen Trümmerhaufen hinterlassen. Das dürfte auch mit der
Hauptgrund gewesen sein, warum Hollerbach so schnell die Kurfe kratzte und
eigentlich sang und klanglos verabschiedet wurde. Diese Tatsache verbunden mit den
immensen finanziellen Schaden durch entfallende Alösegelder, sind die Hauptursachen für die jetzige Misere!
Das "Kampf" können Sie wegnehmen - übrig bleibt: Abstieg!