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Fußball: Dritte Liga
0:2 gegen Zwickau: Würzburger Kickers stürzen in den Keller
Die Rothosen wirken bei ihrer fünften Saisonniederlage im siebten Spiel nicht nur orientierungslos sondern auch merkwürdig leblos.
Und wieder ein Gegentor: Der Zwickauer Elias Hutth (rechts) trifft per Kopf gegen die Kickes (von links Lion Schweers, Daniel Hägele und Eric Verstappen zum 1:0 für sein Team. Am Ende siegten die Sachsen gar mit 2:0.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Und wieder ein Gegentor: Der Zwickauer Elias Hutth (rechts) trifft per Kopf gegen die Kickes (von links Lion Schweers, Daniel Hägele und Eric Verstappen zum 1:0 für sein Team. Am Ende siegten die Sachsen gar mit 2:0.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:22 Uhr

Die Würzburger Kickers taumeln in Richtung Tabellenende. 0:2 unterlag der Fußball-Drittligist am Samstag dem FSV Zwickau und gab dabei keine gute Figur ab. Anfangs fahrig, später leidenschaftslos wirkte das Auftreten der Rothosen. Und 21 Gegentreffer nach sieben Saisonspielen sprechen ohnehin für sich. Nun steht die Mannschaft von Trainer Michael Schiele auf einem Abstiegsplatz und wird dort zunächst einmal für zwei Wochen bleiben. Nach dem Toto-Pokal-Spiel am Dienstag (17.30 Uhr, Liveticker auf mainpost.de) bei Regionalligist TSV Aubstadt steht erst einmal ein spielfreies Wochenende auf dem Programm. Die Stimmung am Dallenberg ist auf jeden Fall im Keller.

Das hatten sich die Kickers nämlich ganz anders vorgestellt. Gegen Zwickau sollte im vierten Heimspiel der dritte Sieg her. Und die Gäste hatten sich ja zumindest in den letzten Wochen auch nicht gerade als sattelfest präsentiert. 0:3 bei 1860 München und 3:5 gegen Kaiserslautern - so lauteten die letzten Ergebnisse der Westsachsen. Da sollte doch etwas drin sein für die Würzburger. Die sich freilich erst einmal etwas neues einfallen ließen, um die Gegentorflut einzudämmen. Eine Dreierabwekette mit Daniel Hägele als zentralem Mann, Kapitän Sebastian Schuppan und dem Ex-Münsteraner Lion Schweers bei seinem ersten Drittliga Startelf-Einsatz für die Kickers sollte für mehr defensive Stabilität sorgen. Es kam anders! "Das ist auch eine Sache, bei der Abstimmung das allerwichtigste ist", sagte Kapitän Sebastian Schuppan: "Da ist klar, dass nicht alle Mechanismen ineinander greifen. Das hat mich nicht überrascht."

In der Halbzeit war der Versuch auch schon wieder beendet. Da holte Schiele den unglücklichen Schweers vom Platz und stellte wieder auf eine Viererkette um. 0:2 lagen die Kickers da schon in Rückstand, durch Tore, die auf diese Art und Weise nie und nimmer passieren dürfen, weil sie durch individuelle Patzer begünstigt wurden. Gerade einmal elf Minuten lang hofften die Würzburger, dass im siebten Spiel endlich einmal die Null stehen könnte. Dann holte Kickers-Torhüter Eric Verstappen mal wieder den Ball aus dem Netz. Ein haarsträubender Fehlpass von Patrick Sontheimer brachte Zwickau in Ballbesitz, der linke Flügelspieler Robert Herrmann konnte die Flanke nicht verhindern und im Strafraum kam schließlich Torschütze Elias Paul Huth erstaunlich frei aus kurzer Distanz zum Kopfball. Weder Hägele noch Schweers stand da beim Gegner. "Mannorientieter" hätte die Abwehr da agieren sollen, fand Schiele. Vor dem 2:0 von Leon Jensen schien sich gleich die gesamte Kickers-Hintermannschaft eine Auszeit genommen zu haben. Ohne einen echten Zweikampf führen zu müssen, kombinierten sich die Gäste durch den Strafraum, ehe der Torschütze auch noch Verstappen tunnelte. Es war eine typische Szene für diesen zeitweise recht blutleer wirkenden Auftritt.

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Okay, die Kickers konnten hernach auf zwei Chancen in der Startphase der Partie verweisen. "Wir sind super im Spiel gewesen", behauptete Schiele hinterher auf der Pressekonerenz. Fabio Kaufmann (6.) und Sontheimer (8.) hatten schließlich die ersten Gelegenheiten im Spiel. Es sollten für lange Zeit aber auch die einzigen Kickers-Chancen bleiben. Erst nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber mal wieder gefährlich vor das Zwickauer Gehäuse. Ein Pfostenkopfball von Luca Pfeiffer nach einem Kaufmann-Freistoß (53.) war letztlich das gefährlichste, was die Rothosen an diesem Nachmittag zustande brachten. Wirklich zittern mussten die Zwickauer zu keiner Phase der Partie. Merkwürdig emotionslos plätscherte die Partie dahin. Schiedsrichterin Riem Hussein musste keine einzige Gelbe Karte verteilen. Die Rothosen wirkten nicht nur orientierungslos und ratlos sondern am Ende auch ziemlich leblos.

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Was also ist nun zu tun? Öffentlich den Stab über seiner Mannschaft brechen, wollte Schiele nach der Partie nicht. Und auch Vorstandschef Daniel Sauer wollte "intern alles aufarbeiten." Was dabei zur Sprache kommt? Ein Torwartwechsel? Auch der scheint, wenn man die Worte des Trainers deutet, nach nunmehr 21 Gegentoren kein Tabu mehr zu sein. Und was ist nun mit Neuzugängen? "Wenn jemand da ist, er zu uns passt, werden wir was machen", kündigt Schiele an: "Mal sehen ob es nun einer oder zwei sind."

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An öffentlichen Debatte über den Trainer, die Kaderzusammnstellung oder das Spielsystem haben die Verantwortlichen am Dallenberg kein Interesse. Hinter verschlossenen Türen werde aber durchaus Tacheles geredet versprach Vereins-Chef Sauer: "Wir haben noch nie etwas schön geredet", sagte er und schob nach: "Bisher haben wir in einer solchen Situation noch immer die richtigen Schlüsse gezogen."

 
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  • B. M.
    Schlechter geht's doch nimmer!!!
    Ich denke da hat mann für die 3 Liga einfach eine zu junge und unerfahrene Mannschaft zusammengestellt.
    Das iat aber den Trainer seine Sache, wo er jetzt schauen muss da wieder raus zu kommen.
    Hauptproblem sehe ich absolut in der Abwehr. Äquatorialguinea
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  • J. Z.
    Neues Stadion? Nicht erforderlich. Ich bin froh wenn wir in Würzburg noch lange 3. Liga spielen. Und dafür ist der Dalle ausreichend. Wenn die Schallmutzmauer steht steigt das Fassungsvermögen auf 13.000 Zuschauer.

    Zum Spiel: schwächste Saisonleistung. Grund zur Sorge ja, Panik nein. Denn es sind erst 7 von 38 Spielen gespielt.

    @Catweazle - lassen Sie den Menschen die den Fussball lieben ihre Leidenschaft. Ihre Toleranz ist gleich null - sie müssen ja nicht hin.
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  • R. M.
    ..naja, die momentane Lage ist Ernst und wie diejenigen wissen welche zum "Dalle" pilgern : "Die Kickers" werden es schon noch schaffen mit diesen tollen Fans und Anhängern - trotz solcher Miesepeter, Hetzer, und Vielschreiber welche sich (weil keinen Ar... in der Hose haben(Fantasienamen nutzen) und wie auch bei anderen Sachen die MP "zumüllen" …! Allen Freunden des "gepflegten Flachpasses" einen schönen Sonntag und Guten Start in die neue Woche. lG r.m.
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  • R. M.
    An dieser Stelle sollten Kommentare zum Spielgeschehen veröffentlicht werden. Wenn dagegen dümmliche und nicht haltbare Meinungen zum keineswegs aktuellen Stadionbau geäußert werden, dann scheint deren Verfassern das Spiel selbst gleichgültig. Ihr Motiv ist offensichtlich nur der plumpe Versuch, die Würzburger Kickers in der Öffentlichkeit madig zu machen.
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  • A. F.
    Schon mal was von Meinungsfreiheit gehört?
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  • J. L.
    Zu Sauers Aussage: Er selbst wurde doch schon schöngeredet …

    Desaströse Defensive, ideenlose Führung und mutloses Spiel. Zur Zeit liegt da wohl ziemlich viel im Argen. Wirklich schade.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Vielleicht brauchts da jetzt gar keinen teuren Stadionausbau? Den Bürger und das Stadtsäckel würde es freuen.
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  • R. Ö.
    Was für ein trauriger Haufen Elend 🤦‍♂️
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  • A. F.
    Was macht eigentlich dass (neue) geplante Stadion für diesen Möchtegern-Erstligisten?

    Brauchen wir dass eigentlich noch oder kann dass weg?
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  • A. H.
    typisch kickersfeindlich unsinniges Genöle, das vielleicht daher kommt, dass man sie da oben nicht los wird - hoffentlich auch in Jahren nicht, denn da sind sie daheim!
    Unsinnig, weil
    1. Die momentane Tabellenlage zwar besorgniserregend ist, aber noch nicht so sehr viel aussagt, die Saison ist noch lang und
    2. Die Kickers nie den Anspruch hatten, Erstligist zu werden; da muss der eine oder andere was falsch verstanden haben - oder es wäre eine böswillige Unterstellung.
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  • U. A.
    Das kann weg.

    Die leeren Ränge würden im TV nämlich noch trauriger aussehen als am Dallenberg.
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  • E. H.
    Das Positive zuerst, schlechter kann es nicht mehr werden, das Negative, es gibt keine Alternativen auf der Bank und von den Neuen ist bis jetzt nur Hemmert eine echte Verstärkung. Wieder leitete ein katastrophaler Fehler die Niederlage ein und verunsicherte die Mannschaft sichtlich und bei den eigenen Chancen fehlte auch das Glück! Jetzt hat die Mannschaft 2 Wochen Zeit, ein homogenes Team zu werden.
    Die Qualität der meisten Kommentare hier, lässt viel auf den Charakter der Urheber schliessen, auf die auf den Boden liegenden noch zu treten! Pfui Teufel.
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  • R. T.
    Außer süffisanten Fragen kommt von Ihnen eigentlich nichts, was eine substantiierte Meinung erkennen lässt.
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