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„CHAMPIONS FOR CHARITY“
Wie Dirk Nowitzki Michael Schumacher ehren will
Der Basketballstar aus Würzburg lädt zu einem Benefizspiel zu Ehren des verunglückten einstigen Formel-1-Piloten und will seine Karriere in zwei Jahren in Dallas beenden.
Wie Dirk Nowitzki Michael Schumacher ehren will       -  Auf der Dachterrasse seines Sponsors in der Frankfurter Innenstadt: Dirk Nowitzki plauderte über seine NBA-Saison.
Foto: dpa | Auf der Dachterrasse seines Sponsors in der Frankfurter Innenstadt: Dirk Nowitzki plauderte über seine NBA-Saison.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:56 Uhr

Wenn Sabine Kehm in die Öffentlichkeit tritt, gibt es nur eine einzige Frage: Wie geht es ihm? Selbstverständlich bekommt Kehm sie auch diesmal gestellt. Und natürlich beantwortet die 51-Jährige sie auch diesmal nicht. Weil es nicht mehr nur ihre Aufgabe ist, die Familie Schumacher zu managen. Seit zweieinhalb Jahren, seit dem 29. Dezember 2013, als Michael Schumacher beim Skifahren in Méribel mit dem Kopf auf einen Felsen stürzte und dabei ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt, ist es auch Sabine Kehms Aufgabe, die Intimsphäre der Familie zu schützen.

Am Dienstag also sitzt Sabine Kehm in einem großen Sessel auf der Dachterrasse im 13. Stock eines Frankfurter Bankenhauses, weil Dirk Nowitzki sie darum gebeten hat. Der aus Würzburg stammende Basketballer trifft sich auf Einladung seines Sponsors, einer Bank, traditionell im Sommer mit der deutschen Journaille, um ein wenig über die abgelaufene NBA-Saison zu plaudern und auch über seine Zukunft dort. Diesmal wird zudem die Reklametrommel gerührt für einen guten Zweck.

Und weil es ja um Werbung geht, gibt's auch einen – in der Marketingsprache Claim genannten – Slogan: „Champions for Charity“ („Meister für Wohltätigkeit“) haben die Vermarkter der Veranstaltung angeheftet, die am Mittwoch, 27. Juli, in Mainz über die Bühne gehen wird: das Benefiz-Fußballspiel zu Ehren von Michael Schumacher.

Schumacher war früher selbst oft Initiator und Hauptdarsteller von derlei Wohltätigkeitsfesten, und Nowitzki war häufig eingeladen. Und so freute es Sabine Kehm sehr, dass Nowitzki mit der Idee, so ein Spiel zu Schumachers Ehren wieder aufleben zu lassen, auf die Familie zukam. Sie sieht die Veranstaltung „im Geist von Michael“ auch als Dankeschön für die vielen Schumacher-Fans an und will ihnen so gerne etwas zurückgeben für all die Anteilnahme und Unterstützung, „für all das, was sie uns geben und auch Michael geben“.

Kehm, die in Bad Neustadt an der Saale aufwuchs, war einst Sportredakteurin, ihre ersten journalistischen Gehversuche machte sie bei der „Main-Post“, und wenn man nach dem offiziellen Teil des Nowitzki-Tages ein wenig mit ihr ratscht über alte Zeiten und den neuen, vom Internet gejagten Journalismus sowie ihre heutige Aufgabe als Schutzwall, dann kann man sich flott leicht ausmalen, wie kraftraubend es sein muss, die bisweilen auch perfiden Attacken auf die Privatsphäre ihres Schützlings abzuwehren.

Daneben steht Nowitzki und blickt auf einen Wald aus Mikrofonen herab. Man braucht kein ganzes Semester Psychologie studiert zu haben, um nicht nur an der Körpersprache zu erkennen, dass sich viele Journalisten hier mindestens für so wichtig und gut halten, wie es dieser lange Schlaks vor ihnen tatsächlich ist, und kennt man Nowitzki ein wenig länger, dann ist unübersehbar, dass es in Frankfurt ganz bestimmt viele Orte gibt, an denen er nun viel lieber wäre als hier auf dieser Dachterrasse. Aber Nowitzki ist auch in dieser Disziplin gestählter Vollprofi geworden und beantwortet selbst eigentümlichste Fragen routiniert und oft auch sehr charmant.

Den Fußball-Neu-Zweitligisten aus seiner Heimatstadt will er sich bei einem Heimspiel im August auf jeden Fall gerne mal anschauen. „Ein paar der Kickers habe ich ja letztes Jahr kennen gelernt.“ Das erfolgreiche Jahr des FWK hat er verfolgt, den Aufstieg nennt er „Wahnsinn“, der ihn für „Würzburg sehr freut“.

Die jüngsten Gerüchte, Nowitzki könnte zum aktuellen Vizemeister Golden State Warriors wechseln, wischte er damit vom Tisch, dass er abermals wiederholte, seine Karriere in Dallas beenden zu wollen. Er geht in die 19. Saison bei den Mavericks. „Es wäre schon toll, die 20 voll zu machen.“ Dazu passt die Meldung des US-Sportsenders ESPN sehr schön, der am Dienstagnachmittag twitterte, Nowitzki unterschreibe bei den Mavericks für 40 Millionen Dollar einen neuen Zweijahresvertrag.

 


 

 

Das Benefizspiel zu Ehren von Michael Schumacher

Beim „Champions for Charity“, dem Benefizspiel zu Ehren von Michael Schumacher treten am 27. Juli um 19 Uhr (live in Sport1) in der Opel Arena Mainz die Nowitzki All Stars gegen die Nazionale Piloti an, eine Auswahl hobbykickender Motorsportler. Die Liste derjenigen, die gegen die Kugel treten werden, liest sich beachtlich. Unter anderem haben ihr Kommen zugesagt Sebastian Vettel, Lukas Podolski, Mika Häkkinen, David Coulthard, Gerald Asamoah, Felix Neureuther, Sven Hannawald, Felipe Massa, Nico Hülken- berg, Karl-Heinz Körbel, Timo Schneider, Carlos Sainz jr., Timo Glock und viele mehr. Die Erlöse der Veranstaltung gehen zu je 50 Prozent der von Nowitzki unterstützten Initiative BasKIDball von iSo (Innovative Sozialarbeit) und dem Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not zu Gute.

 
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