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Augsburg
Offener Brief der Polizei an Fanszenen aus Augsburg und Stuttgart
Das letzte Heimspiel gegen den VfB Stuttgart wird von einem Fanmarsch begleitet. Den sieht die Polizei kritisch – und verwundert damit das Fanlager.
DSC_3032.jpeg       -  Die FCA-Fans begleiten das letzte Heimspiel des FC Augsburg stets mit einem Fanmarsch (hier ein Bild vor dem Spiel gegen den BVB im Mai 2017).
Foto: Ulrich Wagner | Die FCA-Fans begleiten das letzte Heimspiel des FC Augsburg stets mit einem Fanmarsch (hier ein Bild vor dem Spiel gegen den BVB im Mai 2017).
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 19.05.2024 02:39 Uhr

Zum letzten Heimspiel des FC Augsburg gegen den VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr, DAZN) plant die aktive Fanszene in Augsburg einen Fanmarsch. Ab 14 Uhr sollen sich die FCA-Fans in den Kneipen der Maximilianstraße treffen, um 16 Uhr geht es zu Fuß vom Herkulesbrunnen zum Stadion. Unter dem Motto "Alle in Grün" sollen Augsburger Anhänger die Mannschaft während des Spiels unterstützen. Im Vorfeld meldete sich nun das Augsburger Polizeipräsidium zu Wort – und verwundert damit die Fanszene.

In dem offenen Brief des Polizeipräsidiums an die Fanlager des FC Augsburg und des VfB Stuttgart ist zu lesen: "Leider wurden zuletzt durch einzelne Personen Straftaten begangen, welche keineswegs akzeptabel sind und das friedliche Miteinander und die Sicherheit aller Fußballfans erheblich beeinträchtigen." Die Polizei werde wie in jedem Jahr den Fanmarsch begleiten und "für größtmögliche Sicherheit sorgen". Zugleich werde man "Übergriffe auf Fans oder unbeteiligte Bürgerinnen und Bürger, das unkontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik und insbesondere das Zünden von Böllern oder Feuerwerksraketen sowie Vermummungen durch Überziehen von Sturmhauben" nicht tolerieren. Gegen gewaltbereite Personen und Straftäter werde man konsequent einschreiten. Unterzeichnet ist das Schreiben von Polizeivizepräsident Michael Riederer.

FC Augsburg gegen VfB Stuttgart: Polizei sorgt mit offenem Brief für Aufsehen

Innerhalb der Fanszenen sorgt das Schreiben der Polizei für Unverständnis. Denn nennenswerte Probleme habe es zuletzt weder beim Aufeinandertreffen der beiden Fangruppen noch beim letzten Fanmarsch gegeben. Rechtsanwältin Martina Sulzberger, die sich mit der "Rot-Grün-Weißen Hilfe" für die Belange von Fans einsetzt, sagte dazu: "Im letzten Jahr kam es aus meiner Sicht zu keiner größeren Auseinandersetzung. Im Gegenteil: Ich fand, es war ein friedlicher Fanmarsch mit dem üblichen Einsatz von legaler Pyrotechnik." Ob sich einige Anhänger zu Straftaten hinreißen ließen, sei ihr nicht bekannt.

Das Verhältnis der Ultras zu den Spezialeinheiten der Polizei befindet sich seit gut einem Jahr auf einem Tiefpunkt. Die FCA-Fans fühlen sich von der Polizei gegängelt und hatten Anfang des Jahres mit einem "Bullenschweine"-Banner provoziert.

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