Klappt es mit dem Aufstieg, oder nicht? Das ist die Frage beim 1. FC Nürnberg, der am Samstag (13 Uhr) bei Dynamo Dresden den Saisonendspurt einläutet. In den letzten sieben Spielen will der Club zumindest den zweiten Platz verteidigen. Im Restprogramm ragt die Partie bei Holstein Kiel am viertletzten Spieltag heraus, in der eine Vorentscheidung fallen könnte.
Da der Vorsprung auf den Drittplatzierten Kiel durch vier sieglose Spiele vor der Länderspielpause auf zwei Punkte geschrumpft ist, sollten sich die Nürnberger im ausverkauften Dynamo-Stadion keine Blöße geben. Dresden ist, wie die Mehrzahl der Zweitligisten in dieser verrückten Saison, zwar noch vom Abstieg bedroht. Doch leichte Gegner gibt es bekanntlich nicht in dieser Liga.
Das mussten die Club-Fans auch beim letzten Heim-1:1 gegen Abstiegskandidat Darmstadt 98 erkennen. Der Sturmlauf der zweiten Hälfte, selbst wenn er nur einen Teilerfolg erbrachte, war jedoch genauso ein positives Zeichen wie die folgende Vertragsverlängerung von Linksverteidiger Tim Leibold, der seine Bundesliga-Ambitionen nun mit dem Club verwirklichen möchte.
Um das lahmende Offensivspiel zu beleben, setzen die Nürnberger auf die Rückkehr von Torjäger Mikael Ishak. Beim 0:0 auf St. Pauli hatte der Schwede mit einem Pfostenkopfball die Führung verpasst und sich im Nachsetzen das Innenband gerissen. Nach seinem Ausfall gewann der Club nur noch das erste Spiel (3:1 gegen Duisburg).
Doch auf Ishaks Rückkehr müssen die Nürnberger wohl noch etwas warten. „Ich glaube nicht, dass Ishak am Samstag mitfährt. Er liegt super im Zeitplan, aber das wäre wohl zu optimistisch“, sagte Trainer Michael Köllner am Mittwoch in Nürnberg. Mit zwölf Saisontoren ist der 24-Jährige der drittbeste Torschütze der Liga.
„Wir haben eine komfortable Situation. Wir sind immer noch Tabellenzweiter, haben zwei Punkte Vorsprung auf Rang drei und ein paar mehr auf Rang vier. Das ist top“, sagte Köllner. „Wichtig ist, weiter von Spiel zu Spiel zu denken.“
Möhwald ist dabei, Löwen vielleicht nur auf der Bank
Trotz einer im Training erlittenen Sprunggelenksblessur kann Mittelfeldakteur Kevin Möhwald gegen die Sachsen auflaufen. Offen ist der Einsatz von Eduard Löwen nach zwei Spielen mit der deutschen U21. Köllner will erst abwarten, wie der Abwehrspieler die Belastung weggesteckt hat. Über die Länderspielpause meinte Köllner: „Es war wichtig, um einmal durchzuschnaufen und auch den Kopf frei zu bekommen, aber auch um intensiv zu trainieren. Wir sind gut gerüstet für den Schlussspurt in der Liga.“
Etwas frostig könnte am Samstag die Atmosphäre zwischen beiden Trainern sein. Nach dem Hinspiel verweigerte Dynamos Uwe Neuhaus seinem Kollegen den Handschlag, weil er ihm unsportliches Verhalten vorwarf. Köllner hatte kurz vor Schluss einen ins Aus gegangenen Ball durchlaufen lassen, aber gemeint, das Spiel sei doch ohnehin unterbrochen gewesen.
Nach Dresden zurück kehrt Marvin Stefaniak. In der vergangenen Saison war bei Dynamos herausragender Spieler, wechsete dann zum VfL Wolfsburg, um sich in der Winterpause nach Nürnberg ausleihen zu lassen. Beim Club ist der Flügelspieler noch nicht ganz angekommen. Ob er deshalb zu den „ein, zwei Überraschungen“ in der Startelf zählt, die Köllner ankündigte, ist eher unwahrscheinlich.
Das Restprogramm der Aufstiegsanwärter
Fort. Düsseldorf (1. Platz/53 Punkte): Darmstadt (A), Bochum (H), Heidenheim (A), Ingolstadt (H), Dresden (A), Kiel (H), Nürnberg (A).
1. FC Nürnberg (2./46): Dresden (A), Heidenheim (H), Ingolstadt (A), Kiel (A), Braunschweig (H), Sandhausen (A), Düsseldorf (H).
Holstein Kiel (3./44): Bielefeld (A), Darmstadt (H), Dresden (A), Nürnberg (H), Ingolstadt (A), Düsseldorf (A), Braunschweig (H).
Jahn Regensburg (4./40): Aue (H), Kaiserslautern (A), Fürth (A), St. Pauli (H), Duisburg (A), Darmstadt (H), Bochum (A).
Arminia Bielefeld (5./38): Kiel (H), Ingolstadt (A), Aue (H), Braunschweig (A), Kaiserslautern (H), St. Pauli (A), Sandhausen (H).
H =Heimspiel, A =Auswärtsspiel