
Die Bundesliga-Saison 2014/2015 startet am Freitag, 22. August, mit der Partie zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg. Bis dahin, liebe Sportleserinnen und -leser, stellen wir Ihnen alle 18 Erstligisten wie gewohnt in einer Serie vor.
Nach dem Bundesliga-Aufstieg von der Konkurrenz als FC Lummerland (in Anlehnung an die Augsburger Puppenkiste) veralbert, startet der FC Augsburg nun schon in seine vierte Saison im Oberhaus. Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich. Denn für alle zählte der FCA auch in der vergangenen Runde zum Kreis der Abstiegskandidaten. Doch dann gelang den bayerischen Schwaben ihr eigenes Triple: Zum dritten Mal in Folge feierten sie den Klassenerhalt. Und wie. Am 34. Spieltag war sogar noch der Sprung auf einen Europa-League-Platz möglich. Jetzt freuen sie sich in „Augschburg“ auf die neue Saison – wohl wissend, dass allein der Ligaverbleib wieder das Maß aller Dinge sein dürfte. Obwohl der Verein im Sommer bisher schon 7,5 Millionen Euro in Neuzugänge investiert hat – so viel wie noch nie in seiner Vereinsgeschichte.
Der Chef
Ohne wenn und aber: Walther Seinsch (72) ist der Boss. Seit der ehemalige Textilunternehmer im Jahr 2000 den damals vor dem Abgrund taumelnden Bayernligisten übernommen und mit seinem finanziellen Engagement und guten Ideen vor dem Aus bewahrt hat, geht es mit dem Verein in atemberaubendem Tempo aufwärts. Obwohl sich der gebürtige Rheinländer aus dem Tagesgeschäft weitgehend zurückgezogen und auch seine Stadionbesuche eingeschränkt hat, werden keine Entscheidungen ohne ihn getroffen. Zu seinem Manager Stefan Reuter und Trainer Markus Weinzierl hat der Chef großes Vertrauen, so kann dieses Duo ungestört arbeiten.
Der Zuverlässige
Wenn es um Zuverlässigkeit oder Pflichtbewusstsein geht, könnte man einige Profis nennen. Paul Verhaegh, den Kapitän, Halil Altintop, den torgefährlichen Mittelfeldspieler, oder die beiden Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Ragnar Klavan. Doch Daniel Baier hat in dieser Kategorie die Nase vorne. Er stand in der vergangenen Spielzeit in allen 34 Punktspielen von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz und ist mittlerweile Herz und Seele der Mannschaft. Sein Vertrag läuft bis 2016, „doch ich kann mir auch vorstellen, hier meine Karriere zu beenden“, sagte er kürzlich. Die Augsburger würde das freuen, denn mit 30 Jahren ist der defensive Mittelfeldspieler im besten Fußballeralter.
Die Hoffnungsträger
Das sind vor allem die neu verpflichteten Offensivspieler Djurdjic, Matavz, Parker und Caiuby. Denn in der vergangenen Saison schossen die FCA-Stürmer nur acht Tore. Jetzt setzt man auf die Neuzugänge.
Der Ladenhüter
Vor zwei Jahren empfingen die Augsburger Aristide Bancé (29) mit großen Erwartungen. Doch seine Verpflichtung erwies sich als ein einziges Missverständnis. Bancé traf nicht, enttäuschte auf der ganzen Linie. Beim FCA steht er eigentlich noch bis Juni 2015 auf der Gehaltsliste. In der vergangenen Spielzeit wurde er an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Seit Saisonbeginn ist der bullige Nationalstürmer aus Burkina Faso freigestellt, noch ist er auf der Suche nach einem neuen Klub. „Er wird nicht mehr für uns spielen“, ist sich Stefan Reuter trotzdem sicher.
Zitat der Saison
„Wenn berichtet wird, wer die lange Bayern-Siegesserie beendet hat, wird immer der Name FC Augsburg fallen.“
Stefan Reuter über den 1:0-Sieg gegen die Münchner
Unser Tipp
Der Vorjahreserfolg wird sich kaum wiederholen lassen. Mit dem Abstieg aber hat der FCA erneut nichts zu tun.
Zu- und Abgänge
Zugänge: Nikola Djurdjic (SpVgg Greuther Fürth/1,3 Millionen Euro), Matthias Fetsch (Energie Cottbus/war ausgeliehen), Markus Feulner (1. FC Nürnberg/ohne Ablöse), Tim Matavz (PSV Eindhoven/4 Millionen), Shawn Parker (1. FSV Mainz 05/1,6 Millionen), Tim Rieder (2. Mannschaft), Marco Schuster (eigene A-Junioren), Max Reinthaler (Rydaholm Goif/Schweden/ohne Ablöse). Abgänge: Mohamed Amsif (1. FC Union Berlin (ohne Ablöse), André Hahn (Borussia Mönchengladbach/2,25 Millionen), Raphael Holzhauser (VfB Stuttgart/war ausgeliehen), Dong-Won Ji (Borussia Dortmund/ohne Ablöse), Arkadiusz Milik (Ajax Amsterdam/war von Bayer Leverkusen ausgeliehen), Bajram Nebihi (Union Berlin/ohne Ablöse), Kevin Vogt (1. FC Köln, 1,5 Millionen), Andreas Ottl (Ziel unbekannt).