Er ging als erster Nachkriegs-Kapitän der neu gegründeten deutschen Nationalelf in die Fußball-Geschichte ein: Andreas "Ander" Kupfer. Der gebürtige Schweinfurter führte die Mannschaft 1950 bei ihrem ersten Länderspiel gegen die Schweiz in Stuttgart auf das Feld und gewann mit ihr 1:0. Doch seine Zeit als Kapitän war nur von kurzer Dauer: Die Partie gegen die Schweiz sollte zugleich seine letzte für die Nationalmannschaft sein: Der Schweinfurter beendete seine Karriere und gab die Kapitänsbinde kurz nach seinem Debut wieder ab.
"Ander" hatte eine lange Karriere als Nationalspieler hinter sich: Insgesamt 44 Länderspiele absolvierte der Schweinfurter als Nationalspieler - genauso wie sein Teamkollege Albin Kitzinger, der sowohl in der Nationalelf als auch beim beim 1. FC Schweinfurt 05 stets an Kupfers Seite stand. Beide blieben ihrem Heimatverein bis zuletzt treu - und brachten es auch international zu großem Erfolg.
Zusammen mit Ludwig Goldbrunner bildeten die beiden Unterfranken die Läuferreihe der Nationalmannschaft von 1937. Die bewährte sich auch beim Spiel gegen Dänemark im Mai desselben Jahres: Zu diesem Zeitpunkt war die dänische Mannschaft im internationalen Wettbewerb seit November 1935 ungeschlagen. Beim Länderspiel in Breslau änderte sich das schlagartig: Mit einem 8:0-Sieg war die Mannschaft den Dänen deutlich überlegen und ging als "Breslauer Elf" in die Geschichte ein.
„Es mag für die Dänen wie der schrille Schrei der Trompete, die zum Jüngsten Gericht ruft, in den Ohren geklungen haben, für die Deutschen war es Triumphgetön“, schrieb die Zeitschrift "Fußball-Woche" nach dem Spiel und kürte Kitzinger später zu Deutschlands bestem linken Läufer. Bis heute wird das Läufer-Trio mit Kupfer, Goldbrunner und Kitzinger in der Fachliteratur „als die wohl stärkste Läuferreihe, die Deutschland bis 1945 hatte“ bezeichnet.
Anders als bei Teamkollege Kupfer war für Kitzinger jedoch nach sieben Jahren in der Nationalmannschaft und 44 Länderspielen Schluss mit der internationalen Karriere: Nach einem letzten Spiel in Budapest gegen Ungarn trat er als Nationalspieler zurück. In der 1950 neu aufgestellten Nationalmannschaft war er somit nicht mehr dabei. Die sportlichen Erfolge mit der "Breslauer-Elf" aber bleiben.