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LONDON
Waldi grüßt sogar im Fecht-ExCel
Redaktion
 |  aktualisiert: 14.02.2019 16:48 Uhr
Sonntag, 5. August
 
0.30 Uhr: Habe beim Tee-Afghanen ums Eck reichlich Vorräte, diesmal an „English Breakfast“, für den Morgentrunk erworben.
 
1 Uhr: Männersache – der Laden bei mir im Würzburger Erdgeschoss zu Hause hat sein Zweijähriges gefeiert, ich bekomme ein Bild ge-MMSt. Fein, weiter so!
 
9.15 Uhr: Ohne ersichtlichen Anlass streift mir Lolita erstmals seit einer Woche wieder erhobenen Schwanzes ums Bein.
 
9.30 Uhr: Das Tan’s hat sonntags geschlossen. Schade. Mir fehlt die morgendliche Besinnungs-Einkehr vor dem Ein-und Abtauchen im olympischen Trubel und Lärm. Aber heute Abend ist ja der 100-Meter-Lauf der Männer. Immer ein Olympia-Knaller. Wenn die Fechter auch am Abschlusstag ihrer Wettbewerbe versagen, kann und will ich hin.
 
11 Uhr: Mein Vater ruft an. Er sagt, er lese in der Zeitung immer was von einer Internet-Kolumne. Ob die dann nicht in der Zeitung sei. Meine Erklärungen fruchten nicht. Süß, er versteht die Technik nicht. Das verstehe ich.
 
12.30 Uhr: Die Fechter versagen ausnahmsweise nicht. Grrrmpffff, was die Sprinter betrifft, die mir deswegen diesmal entgehen werden.
 
12.35 Uhr: Das Männer-Finale am Nachmittag in Wimbledon hätte ich ja auch zu gerne gesehen. Aber das wurde von den London-Bossen kurzerhand zum „High Demand“-Termin hochgestuft, wo nur wenige Medienvertreter Zutritt bekommen. Deutschland erhält drei Plätze im Centre Court zugewiesen, dieses Kontingent reicht gerade mal für die großen Nachrichtenagenturen dpa, sid und dapd (erkennen Sie die Kürzel hinter den Ortsnamen der Artikel in der Zeitung?). Alle anderen Schreiberlinge müssen das Finale am Fernseher im Pressezentrum ansehen, auch wenn sie morgen so tun werden, als seien sie direktemang im Centre Court gesessen. Ich verzichte.
 
13 Uhr: Mein Lieblings-Agenturkollege Dietmar hat am obskuren München-Abend (lesen Sie nach unter Donnerstag, 31. Juli!) einen Waldi abgestaubt und ins ExCel mitgebracht. Jenen merkwürdigen Dackel, der das Maskottchen der Sommerspiele 1972 in Bayerns Hauptstadt war – Sommerspiele, nicht Winterspiele. Zum „40-Jährigen“ gibt’s den Waldi, dem eine gewisse Ähnlichkeit zu „WM-Club“-Waldemar-Hartmann bei einigermaßen Wohlwollen nicht abzusprechen ist, in neu aufgelegter Version als milde Gabe für jeden der deutschen Medaillengewinner. Mann, werden die sich darüber freuen.
 
13.30 Uhr: „Come With Me“, der Led-Zep-Kracher in der Puff-Daddy-Version aus „Godzilla“, ist zum Einzug auch besonders great. Man sollte die Verantwortlichen für die Berieselung der deutschen Formatradios mal hierher auf ein Praktikum schicken.
 
14 Uhr: Ich gestehe ein (überwundenes) Laster. Schnupftabak. Neee, ist nicht mehr, sieht auch nix aus. Aber es gibt Momente, da täte man gerne nochmal eine Prise nehmen. Jetzt, in dieser Sekunde zum Beispiel.
 
14.15 Uhr: „Ich kann Ihnen sagen, hier spielen sich Dramen ab“, sagt mein Lieblings-ARD-Kollege Michael bei seiner Live-Übertragung am Mikro eine Reihe hinter mir.
 
14.45 Uhr: Tja, diese Dramen. Deutschlands Florettmänner werden um Bronze kämpfen. Das ist allenfalls ein passabler Teilabschluss der aus Fechtersicht versemmelten Spiele – deren zweite Woche übrigens immer einen anderen Charakter hat als die erste, kann man gar nicht recht beschreiben.
 
15 Uhr: Draußen gießt es in Strömen. Heute ist der erste wirkliche Schlechtwettertag der Spiele. Das kann ja heiter werden für die Usain Bolts und Yohan Blakes.
 
15.30 Uhr: Mein Düsseldorfer Lieblingskollege Christoph bleibt mein Düsseldorfer Lieblingskollege Christoph, und wir beenden eine vorübergehende Verstimmung.
 
16 Uhr: Zum elften Mal bekomme ich mittlerweile eine SMS unseres Herbergs-Owners Thomas geschickt, der mich wegen der fortlaufenden Diskussion zum Thema Amersham Road (lesen Sie nach unter nahezu allen Tagen!) am Samstagabend getroffen hat – „Royal Albert, nicht Prince Albert“ hatte er zur Absprache davor geschrieben, was ich doch mittlerweile hinreichend weiß. Die schönste Kaschemme im New-Cross-Viertel mit alten, durchgesessenen Sesseln und so. Doch im SMS-System scheint was zu hängen, wie früher bei den good old Vynil-Langspielplatten.
 
17 Uhr: Kein Schnupftabak. Wie auch? Hab ja keinen dabei oder zur Hand. Und wenn ich gehabt hätte, wäre ich auch hart geblieben. Jede Wette.
 
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    habe ich massenhaft zuhause, aber wo gab es diese geilen Vynil-Platten......
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