"Fußball ist unser Leben", «'54, '74, '90, 2010» oder "Waka Waka (This Time for Africa)": So mancher Song zu einer Fußballweltmeisterschaft ist heute noch im Ohr. Doch ein Lied zur WM 2018? Spontan fällt da wohl den wenigsten eine Melodie ein.
Vielleicht ändert sich das ja noch, denn die Würzburger Partyband "Würzbuam" ist schon seit Anfang Juni mit einem eigenen WM-Song auf den Bühnen Süddeutschlands unterwegs. Das rund drei Minuten lange Werk mit dem Titel "Weltmeisterzeit" bezieht sich natürlich vor allem auf die deutsche Mannschaft, die am vergangenen Sonntag bekanntermaßen wenig weltmeisterlich ins Turnier stolperte: "Zeit zu feiern, Zeit zu singen / wenn die Hymnen erklingen / wenn der Ball wieder rollt / träumen wir in schwarz-rot-gold. / Unsre Mannschaft, unsere Liebe / Deutschland macht sich bereit / Wir feiern jedes Tor / Wir haben Weltmeisterzeit."
Aber wie kamen die "Würzbuam" auf die Idee zu dem WM-Song mit viel "Scha-la-la-la", eingängigem Gitarrensound und reichlich Mitgrölfaktor? Darüber sprach diese Redaktion mit Gitarrist, Sänger und Lied-Autor Andy Schaub (33).
Frage: Wie kam's zum WM-Song aus Würzburg?
Andy Schaub: Ich habe Anfang des Jahres mal während einer Tour in Österreich in der Sauna gesessen, und da habe ich auch an die Fußball-WM in diesem Jahr gedacht. Und auf einmal sind mir die Textzeilen und auch die Melodie in den Kopf geschossen.
Und in der Sauna haben Sie dann auch gleich Stift und Papier dabei?
Andy Schaub: Ich hab mir die Ideen erst mal gemerkt, bin dann gleich ins Hotelzimmer gegangen, hatte ja eine Gitarre dabei. Den ersten Entwurf habe ich dann auf mein Handy eingesungen.
Haben Sie das Lied gleich Ihren Band-Kollegen vorgestellt oder erst mal in der Schublade gelassen?
Andy Schaub: Der Band habe ich das kurz gezeigt und anschließend das Lied noch mal ausgearbeitet. Als nächsten Schritt ging's dann ins Tonstudio.
Waren die Kollegen gleich begeistert oder gab's Verbesserungsvorschläge?
Andy Schaub: Bei einem Demo ist ja noch nicht alles so, wie es sein soll. Aber den Grundgedanken fanden alle gut, vor allem, dass die Melodie gleich ins Ohr geht.
Wann haben Sie den Song zum ersten Mal öffentlich präsentiert?
Andy Schaub: Das war am 2. Juni, bei einem Auftritt in Nördlingen. Da wollten wir mal schauen wie die Leute reagieren.
Und, wie kam der Song an?
Andy Schaub: Na ja, zwei Wochen vor dem Turnier gab's natürlich noch keine richtige WM-Stimmung. Das hat sich jetzt geändert. Wir waren am vergangenen Freitag in Landsberg, da war die Resonanz sehr gut.
Wie stark ist denn das Fußball-Interesse in Ihrer Band?
Andy Schaub: Die sind alle Fußball-Fans, beim Auftritt jetzt während der WM tragen auch alle Deutschland-Trikots.
In Deutschland ist die WM-Euphorie ja im Moment ein bisschen gebremst nach der Niederlage gegen Mexiko. Was meinen Sie, geht's noch voran mit der deutschen Mannschaft?
Andy Schaub: Ich glaube, dass beim nächsten Spiel am Samstag die Deutschen das Ruder herumreißen werden. Sobald der erste Sieg eingefahren ist, wird auch das WM-Feeling in Deutschland steigen.
Dazu können Sie ja vielleicht mit "Weltmeisterzeit" einen Beitrag leisten. Steht Ihre Band am Wochenende auf der Bühne?
Andy Schaub: Wir spielen am Samstag in Diebach bei Neustadt/Aisch. Dort gibt es vor unserem Auftritt eine Live-Übertragung vom Spiel. Und danach wollen wir mit unserem WM-Song einsteigen - hoffentlich nach einem Sieg der deutschen Mannschaft!
Und was ist Ihr Turnier-Tipp? Wie weit kommt die deutschen Mannschaft?
Andy Schaub: Im besten Fall natürlich ins Finale. Noch traue ich's der Mannschaft zu.