Zwei Monate nach ihrem großen Auftritt bei den Olympischen Spielen hat die deutsche Tischtennis-Hoffnung Annett Kaufmann bei den Europameisterschaften in Linz einen bitteren Tag erlebt. Die 18-Jährige schied in weniger als acht Stunden in drei verschiedenen Wettbewerben aus.
Besonders hart verlief das Halbfinale im Mixed: Nach drei vergebenen Matchbällen verloren Kaufmann (SV DJK Kolbermoor) und der Weltranglisten-Zwölfte Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken) noch in 2:3 Sätzen gegen Sofia Polcanova und Robert Gardos aus Österreich und verpassten dadurch das Endspiel.
„Es ist so bitter”, sagte Kaufmann. „Ich bin gerade ein bisschen sprachlos.” Kurz zuvor war sie auch im Doppel mit ihrer Nationalmannschafts-Kollegin Nina Mittelham an den beiden Schwedinnen Christina Källberg und Linda Bergström gescheitert (1:3). Am Abend verlor die mehrmalige Junioren-Europameisterin im Einzel gegen die top-gesetzte Bernadette Szoczs aus Rumänien mit 0:4.
„Stolz auf unsere Medaille”
Nach ihrem bitteren Halbfinal-Aus haben Kaufmann und Franziska aber wenigstens die Bronzemedaille im Mixed sicher. Denn dritte Plätze werden bei Welt- und Europameisterschaften im Tischtennis nicht extra ausgespielt.
„Wenn etwas Ruhe einkehrt, werden wir auch stolz sein auf unserer Medaille und diese Leistung bei unserem Mixed-Debüt”, sagte Kaufmann. Gerade das Niveau im Halbfinale war „unfassbar hoch”. Für die 18-Jährige ist es auch nicht die erste EM-Medaille ihrer jungen Karriere: 2021 und 2023 gewann sie bereits den EM-Titel mit dem deutschen Team.