Dank einer erfolgreichen Aufholjagd haben Kevin Krawietz und Tim Pütz als erstes deutsches Tennis-Doppel überraschend das Endspiel des Saisonfinals in Turin erreicht. Im Halbfinale drehte das Davis-Cup-Duo einen deutlichen Rückstand gegen die beiden Australier Max Purcell und Jordan Thompson und setzte sich mit 2:6, 6:3, 11:9 durch.
Im Endspiel der US Open in New York hatten die beiden Deutschen gegen die australische Paarung in zwei Sätzen verloren. Rund zwei Monate später behaupteten sich die beiden jetzt nach einem chancenlosen ersten Satz im Match-Tiebreak, in dem sie einen Matchball gegen sich abwehren mussten.
Am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) spielen Krawietz und Pütz gegen die an eins gesetzten Marcelo Arevalo und Mate Pavic (El Salvador/Kroatien) um den Titel. Zum Auftakt der Gruppenphase war ihnen gegen die Weltranglisten-Ersten eine Überraschung gelungen.
„Hier im Finale zu stehen, ist was Besonderes, absolut”, sagte Krawietz: „Wir versuchen, die Routinen beizubehalten und uns gut vorzubereiten, und dann nach dem Finale feiern wir entweder oder wir feiern trotzdem, weil es ein guter Turnierabschluss war. Aber nicht zu viel, weil wir ja auch noch Davis Cup haben.”
Satz und Break hinten
Dabei hatten Krawietz und Pütz schon wie die Verlierer ausgesehen. In der sich am frühen Mittag langsam füllenden Turiner Mehrzweck-Arena kamen der 32 Jahre alte Krawietz und der am Dienstag 37 Jahre alt werdende Pütz von Anfang an nicht gut in die Partie und hatten Probleme beim eigenen Aufschlag. Im ersten Satz mussten die beiden zwei Aufschlagspiele abgeben. „Wir haben eine Lehrstunde bekommen die ersten eineinhalb Sätze”, sagte Krawietz.
Im zweiten Satz lagen die US-Open-Finalisten dann bereits mit 0:2 hinten - und kämpften sich noch zurück. Sie retteten sich in den Match-Tiebreak, in dem sie lange einen Rückstand hinterherliefen.
Erfolgreich beim gemeinsamen Debüt
Das deutsche Davis-Cup-Duo hatte sich erstmals gemeinsam für das Jahresendturnier der acht besten Doppel der Saison qualifiziert und war an Position acht im Feld am niedrigsten eingestuft. Dass sie als erstes deutsches Doppel der 55-jährigen Turniergeschichte das Halbfinale des Jahresendturniers erreichten, war bereits ein großer Erfolg. Nun haben Krawietz und Pütz dies als erstes deutsches Doppel im Endspiel noch einmal getoppt.