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Baden-Baden
Sportler-Gala in Baden-Baden: Biathlon-Mami trifft Bergdoktor
Als Hans Sigl in Baden-Baden die Bühne betritt, staunt die zurückgetretene Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick ungläubig. Die Sportler-Wahl bietet noch mehr Überraschendes.
Gala zur Wahl der Sportler des Jahres.jpeg       -  „Bergdoktor“ Hans Sigl überraschte Denise Herrmann-Wick als Laudator bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres und versprach der werdenden Mutter, sie und ihre Familie zu den Dreharbeiten einzuladen.
Foto: Bernd Weißbrod, dpa | „Bergdoktor“ Hans Sigl überraschte Denise Herrmann-Wick als Laudator bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres und versprach der werdenden Mutter, sie und ihre Familie zu den Dreharbeiten einzuladen.
Thomas Weiß
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:39 Uhr

Vieles war neu bei dieser 77. Sportler-Gala in Baden-Baden. Das neue Moderatoren-Duo des ZDF beispielsweise. Lena Kesting und Sven Voss verpassten der etwas steif daherkommenden Veranstaltung im prunkvollen Bénazet-Saal des Kurhauses durchaus eine Verjüngungskur. Locker und humorvoll (Voss hatte das Saalpublikum schon vor Beginn der TV-Aufzeichnung vor "ein paar Flachwitzen“ gewarnt) begleiteten die beiden das große Familientreffen des deutschen Sports und brachen so manches Tabu ihrer Vorgänger Kathrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne, die 15 Jahre lang peinlich genau darauf geachtet hatten, Athletinnen und Athleten per Sie anzusprechen. 

Voss packte des Öfteren das Du aus, was zwar manchmal irritierte, den Interviews aber nicht schadete. Neu und positiv bewertet wurde auch das neue Abstimmungsprozedere, nachdem es in den vergangenen Jahren oft Kritik an den Nominierungslisten gegeben hatte. Über diese entscheiden nun - bevor die deutschen Sportjournalisten ihre Stimmen vergeben – die Sportlerinnen und Sportler des Olympiakaders, der Perspektivkader und Vertreter des Deutschen Behindertensportverbandes. Etwa 2000 seien angeschrieben worden, gut die Hälfte habe geantwortet, verriet Organisator Klaus Dobbratz auf Nachfrage unserer Redaktion. 

Wahl zur Sportlerin des Jahres fiel knapp aus

Dass in allen drei Kategorien die Richtigen gewonnen haben, auch darüber gab es keinen Zweifel. Am engsten fiel die Wahl zur Sportlerin des Jahres aus, die Ex-Biathletin Denise Herrmann-Wick (1276 Punkte) vor Sportgymnastin Darja Varfolomeev (1255) und Skispringerin Katharina Althaus (1208) aus Oberstdorf gewann. Die 34 Jahre alte Sächsin freute sich besonders, dass sie die goldene Trophäe von ihrem "Bergdoktor“ aus der gleichnamigen ZDF-Sendung bekam und Schauspieler Hans Sigl die Sportlerin, ihren Mann Thomas Wick und das im April nächsten Jahres erwartete erste Baby zu Dreharbeiten nach Österreich einlud. "Ihr drei verbringt etwas Zeit mit uns“, sagte Sigl. 

"Bergdoktor" Sigl will Herrmann-Wick für eine Gastrolle gewinnen

Über Details zu einer möglichen Gastrolle in der Sendung werde man „noch lange Gespräche führen“, witzelte Sigl. Herrmann-Wick, die wegen ihrer Führungsrolle im deutschen Biathlon-Team den Beinamen „Mami“ trug, wird nun erst mal Mutter und sieht in der Auszeichnung die Krönung ihrer außergewöhnlichen Karriere. Die Trophäe werde in einem Putzschrank aufbewahrt. "Ich putze sehr gerne, also es ist für mich ein guter Platz“, so Herrmann-Wick. Auch bei Barren-Weltmeister Lukas Dauser, der sich deutlich gegen Langstreckenschwimmer Florian Wellbrock und Ruderer Oliver Zeidler durchsetzte, wurde vor einem Millionenpublikum das junge Familienglück in den Mittelpunkt gerückt. Seine Frau Patricia, mit der er extra für die Gala die Flitterwochen auf den Malediven verkürzte, machte aus der Laudatio mit etwas wackeliger Stimme eine private und sportliche Liebeserklärung. Und das Publikum schmachtete mit, bevor es von Moderator Voss in eine unfreiwillige Pause geschickt wurde. 

Basketball-Nationalmannschaft schafft es nur knapp zur Sportlerehrung

Hinter den Kulissen wurde nämlich gebibbert, ob die Abordnungen der Basketball- und Eishockey-Nationalteams noch rechtzeitig zur Gala kommen könnten, schließlich standen am Nachmittag noch Spiele in der Bundesliga bzw. DEL an. Weil die Flüge von München wegen starken Nebels nach Stuttgart umgeleitet werden mussten, kamen beide Teams mit Verspätung nach Baden-Baden. Am deutlichen Sieg der Basketballer hatte ohnehin niemand Zweifel. WM-Held Andreas Obst vom FC Bayern München blickte bereits nach vorn Richtung Olympia: "Wir haben jetzt die Zielscheibe auf dem Rücken und sind die Gejagten. Aber wir haben die Qualität, um das selbst bestimmen zu können“, sagte Obst. Und der per Video aus Toronto zugeschaltete Dennis Schröder sagte: "Wir haben Deutschland stolz gemacht.“

 
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