Erleichterung auf der Maibacher Höhe. Nach der kleinen Durststrecke von zwei sieglosen Spielen (1:1 beim FC Coburg, 2:3 gegen den FC Geesdorf), gewannen die Turner ihr Heimspiel gegen den SV Friesen mit 3:0. Das deutliche Endergebnis täuscht allerdings ein wenig über den tatsächlichen Verlauf der 90 Minuten hinweg.
Die Elf von Trainer Adrian Gahn hatte am Samstagnachmittag vor 75 Zuschauern ein dickes Brett zu bohren. Einerseits war der ersatzgeschwächte SV Friesen, trainiert vom ehemaligen FC Bayern München-Profi Armin Eck, ein erbitterter Widersacher, und zum anderen standen sich die Schweinfurter irgendwann lange schlicht selbst im Weg.
"Schlampige" Turner in Durchgang eins
Nach einer recht aktiven Anfangsphase der Freien Turner, in der Andreas Kraus (11.), Tyrell Walton (13.) und Domonik Popp (15.) erste Torchancen auf dem Fuß hatten, kämpften sich die Oberfranken mit viel Disziplin und Kampfstärke zunehmend besser ins Spiel. "In der ersten Halbzeit waren wir viel zu schlampig", stellte hinterher auch FTS-Trainer Gahn fest.
Vor der Pause konnten die Hausherren von Glück reden, die "Null" mit in die Kabine zu retten. Friesens Sturmspitze Lukas Mosert setzte nach einer halben Stunde den Ball neben das Tor, fünf Minuten später scheiterte er im Eins-gegen-Eins mit FT-Schlussmann Ardian Mataj, der seine Saisonpremiere als Ersatz für die etatmäßige Nummer eins Simon Mai feiern durfte. Auch eine Zeigerumdrehung später, beim Aufsetzer von Friesens Rico Nassel aus 20 Metern, reagierte Mataj stark. "Respekt. Er hat uns bei seinem Kaltstart im Spiel gehalten", lobte Gahn seinen Keeper: "Das freut mich für ihn, dass er sich, wenn er jetzt mal spielen durfte, so auszeichnen konnte."
Fahrlässiger Umgang mit den Torchancen
Im zweiten Durchgang verlebte Mataj ruhigere 45 Minuten. Die Turner agierten im Ballbesitz nun konzentrierter und letztlich zielstrebiger gegen die deutlich nachlassende Eck-Elf. Die längst überfällige Führung, ließ die Heimelf bei ihren "Chancen in Hülle und Fülle" (Gahn) aber mitunter fahrlässig liegen.
Der in der 57. Minute eingewechselte Adrian Reith vergab kurz nach seiner Einwechslung zwei hochkarätige Einschussmöglichkeiten (62., 64.). Auch Moriz Heusinger (79.) und Dominik Popp (80.) scheiterten an ihrer Zielgenauigkeit oder am glänzend aufgelegten Friesener Torhüter Tobias Bauerschmidt.
Drei späte Tore für den klaren Heimsieg
"Normalerweise sagt man ja, wenn du sie vorne nicht machst, kriegst du sie hinten", sagte Gahn demütig nach Abpfiff – "wie zuletzt gegen Coburg und Geesdorf". Diesmal aber trat die alte Fußballer-Weisheit nicht ein. Der eingewechselte Fuuad Kehder machte dem Spuk ein Ende, mit einem energischen Sprint in den Sechzehner und einem entschlossenen Schuss, traf er zum erlösenden 1:0 (83.). In der Nachspielzeit erhöhten die "Joker" Reith (90.+2) und Kehder (90.+3) auf 2:0 und 3:0.
Während Friesen sich in der zweiten Hälfte nur noch über die Zeit zu retten versuchten, konnten die Freien Turner noch einmal Qualität von der Bank nachlegen. Das hätte letztlich den Unterschied gemacht, befand Gahn. Nach dem dritten Saisonsieg können er und seine Schützlingen jetzt entspannt in die anstehende spielfreie Woche gehen. "Es freut mich, dass die Jungs sich diesmal belohnen konnten", so Gahn. Für den SV Friesen geht es am Dienstag weiter im Toto Pokal gegen den FC 05 Schweinfurt.
Kleiner Tipp an den Redakteur, die richtige Schreibweise der Spieler findet man auf BFV 😉 Moriz Heusinger freut sich immer, wenn sein Name richtig geschrieben wird 🖋️