Wenn nicht jetzt, wann dann? Und vor allem gegen wen, wenn nicht gegen den SC Schwarzach! Am zehnten Spieltag der Fußball-Bezirksliga Ost hat der TSV Bergrheinfeld endlich den so ersehnten ersten Saisonsieg eingefahren. Und damit die Hoffnung am Leben erhalten, dass die Klasse am Saisonende irgendwie doch noch gehalten werden kann. Zuvor stand bekanntlich eine Bilanz von nur zwei Punkten bei einem Torverhältnis von 9:22 bei den Bergrheinfeldern zu Buche, was vor kurzem zur Trennung vom erst zu Saisonbeginn verpflichteten Spielertrainer Fabio Feidel geführt hatte. Nun also steht Wolfgang Hau an der Seitenlinie und soll bis zum Ende der Saison die Liga halten.
Der erste, zugegeben kleine Schritt ist gemacht. Auch wenn dazu erst das Ligaschlusslicht aus dem Landkreis Kitzingen anreisen musste. Schwarzach machte seiner bisherigen Bilanz von 6:44 Toren und dem daraus resultierenden Ruf, ein gern genommener Gegner zu sein, mehr als alle Ehre. Am Ende mussten die Gäste einen 9:1-Kantersieg der Bergrheinfelder hinnehmen.
Sieben Tore und ein Platzverweis in Halbzeit eins
„Willkommen zum munteren Scheibenschießen“ war denn also das Motto dieser samstäglichen Spätnachmittags-Veranstaltung, die von den Gastgebern kurzfristig auf den sonnenbeschienenen, schnelleren Kunstrasenplatz verlegt worden war. Und schnell passierten auf dem viele Fehler und es fielen viele Tore. Zwar hatte Schwarzach zunächst durchaus mehr Spielanteile, aber zunächst keine torgefährlichen Aktionen. Und so eröffnete Bergrheinfeld früh den Torreigen. Bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Lukas Steigerwald standen dann bereits sieben Tore auf der Anzeigetafel, sechs davon für den TSV.
Zudem war Schwarzachs Spielertrainer Christian Volkamer schon nach 13 Minuten wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz geflogen, sein Kollege Samuel Simolli wandelte zudem nur Minuten später schon am Rande eines weiteren Platzverweises und wurde folglich frühzeitig vom Feld genommen. "Wir hatten uns viel vorgenommen", sagte Volkamer. Geklappt freilich hat so gut wie nichts. "Das ist ein brutales Ergebnis, aber man sieht, dass wir zu billig die Tore fangen. Wir haben einfach das Niveau für diese Liga nicht. Und das haben wir intern auch geklärt."
Dass die Bergrheinfelder Bezirksliganiveau haben, davon ist Trainer Hau überzeugt: "Die Jungs können kicken, das haben sie ja in der Vergangenheit auch gezeigt. Ich habe bis auf zwei ja alle Spieler schon trainiert." Was sich im weiteren Saisonverlauf als Vorteil herausstellen könnte. "Wir haben nach der Führung nicht aufgehört, sondern weitergemacht und die Tore teils schön herausgespielt. Das sagt einiges über die Jungs. Und ich weiß, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss." Immerhin: der Anschluss an die Nicht-Abstiegszone ist mit nun fünf Zählern und einem aufgehübschten Torverhältnis schon einmal hergestellt.
Fußball: Bezirksliga Ost, Männer
TSV Bergrheinfeld - SC Schwarzach 9:1 (6:1)
Bergrheinfeld: Müller – Ti. Rudloff, Seufert (83. Kommert), Schneider, Neundörfer (73. Schmid), Kraus (63. To. Rudloff), Teschner (73. Ostlinning), Mogge, Scherpf (68. Behr), Stumpf, Herm.
Schwarzach: Butz – Laudenbach (74. Siegert), Androw (46. Selishta), Simolli (31. Repmann), Rabenstein, Volkamer, Estenfelder, Müller (55. Sauer), Keilholz (55. Heunisch), Link, Knaub.
Schiedsrichter: Lukas Steigerwald (Main-Spessart). Zuschauende: 170. Tore: 1:0 Luca Neundörfer (10.), 2:0 Nico Mogge (12.), 3:0 Tim Rudloff (14), 4:0 Luca Neundörfer (25.), 5:0 Jonas Scherpf (27.), 5:1 Alexander Knaub (29.), 6:1, 7:1 Leonard Herm (45., 63.), 8:1, 9:1 Tim Rudloff (67., 82.). Rot: Christian Volkamer (13., Notbremse, Schwarzach).