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LEICHTATHLETIK
Ein Lauf mit toller Aussicht auf den Steigerwald
Pure Freude: Der Dettelbacher Kai Fabricius feiert die Ankunft am höchsten Punkt des Baumwipfelpfads mit einem Freudensprung.
Foto: Steffen Krapf | Pure Freude: Der Dettelbacher Kai Fabricius feiert die Ankunft am höchsten Punkt des Baumwipfelpfads mit einem Freudensprung.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:25 Uhr

Sport löst Endorphine, Dopamin und Serotonin aus. Also jede Menge Glücksgefühle. Gerade Ausdauersportler gelten als Süchtige nach den körpereigenen Glücksstoffen. Höher, schneller, weiter – wer kennt es nicht? Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der Panorama-Baumwipfel-Lauf, der in Oberschwarzach beginnt und endet, im Sprinttempo zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickeln hat. Speziell auf der Halbmarathon-Strecke über 21,1 Kilometer warten die Veranstalter mit einem echten Pfund auf, wenn es für die Läufer ganz hoch über den Steigerwald auf den Baumwipfelpfad bei Ebrach geht.

Ohnehin beeindruckt die Strecke mit ihrer herrlichen Landschaft, den Weinbergen und den vielen kurvigen Waldwegen. Bis zu 448 Meter ging es für die 200 Teilnehmer des Halbmarathons hinauf – mit dem höchsten Punkt am Magdalenen-Kreuz. Das absolute Highlight war aber unbestritten der 42 Meter hohe Baumwipfelpfad, den es erst im Rondell hoch und anschließend wieder runter ging.

Oben angekommen, ließen sich viele Athleten, die sonst keine Sekunde vergeuden möchten, aber ungewöhnlich lange Zeit. Mancher konnte seine Glückseligkeit gar nicht zurückhalten. „Das ist das Geilste, das ich jemals erlebt habe,“ rief Harald Frenzel: „Und ich bin schon bei über 40 Marathons mitgelaufen.“ Er war kein Einzelfall. Viele nutzten die Aussicht für Selfies oder einfach nur für einen Moment zum Innehalten. Sehr oft fiel das Wort „Belohnung“, wenn die Läufer nachher über ihr Erlebnis weit oberhalb der Baumkronen sprachen.

Noch nicht mal dass verregnete Wetter konnte die Stimmung nachhaltig trüben. „Eigentlich hat der Regen sogar gutgetan“, meinte der 57-jährige Frenzel, der aus dem Schwärmen nicht mehr herauskam: „Ich kenne keine bessere Halbmarathon-Strecke. Es ist einfach wunderschön, dazu noch abwechslungsreich und für uns Läufer nie langweilig.“

Mundpropaganda beim Marathon

Wer einmal dabei war – so scheint es – der will unbedingt wiederkommen. Oder eben auch andere Sportler zu der noch jungen Veranstaltung locken, wie ihm Fall des Forchheimers Daniel Löb und der Kitzingerin Kristin Block. „Wir haben uns zufällig letztes Jahr beim Marathon in Würzburg kennengelernt. Kristin hat gesagt, ich soll unbedingt in Oberschwarzach mitmachen“, erzählt Löb. „Der Matsch und die Steigungen waren schon eine große Herausforderung. Aber es hat riesigen Spaß gemacht“, sagte Block, die für die 21,1 Kilometer 2:01,57 Stunden brauchte. Ihre Marathon-Bekanntschaft Daniel Löb war 16 Minuten schneller unterwegs.

Trotzdem bedankte er sich nach dem Lauf noch herzlich für den hervorragenden Tipp – aber nicht ohne anzumerken, dass es am Ende der Strecke noch einmal tückisch wurde: „Also da hast du schon 20 Kilometer auf dem Buckel – mit all den Anstrengungen – und dann geht es noch einmal richtig steil die Weinberge rauf. In dem Moment denkst du wirklich: Das kann doch nicht sein. Aber wenn du oben bist, hast du einen Ausblick über das ganze Tal, der es wirklich wert ist.“

Die DJK Oberschwarzach hat mit der zweiten Auflage des Panorama-Baumwipfelpfad-Laufs, bei der 482 Teilnehmer über fünf verschiedenen Distanzen an den Start gingen, also abermals eine tolle Organisation und einen Lauf zu äußerst günstigen Anmeldegebühren auf die Beine gestellt. „Nach dem Auftakt im letzten Jahr, war das für uns grandios, das so fortzuführen. So weit wir es mitbekommen haben, waren alle Läufer hochzufrieden“, hieß es von Seiten der Veranstalter.

Nächstes Jahr werden die meisten Athleten wieder kommen. Mehr Glücksgefühle und schönere Aussichten als beim Geheimtipp der Region, gibt es vermutlich nirgends.

Fotoserie

Ergebnisse

Panorama-Baumwipfel-Lauf – Halbmarathon über 21,1 km: 1. Sebastian Apfelbacher (TG Kitzingen) 1:27:25, 2. Michael Wetteskind (DJK Schweinfurt) 1:27:25, 3. Martin Lamm 1:31:05, 4. Daniel Vergote (Würzburg) 1:33:01, 5. Bernd Dornberger (SV Altenschönbach) 1:34:25, 6. Delia Schmitt (Laufwerk Wü) 1:35:11, 7. Benjamin Wild (Hersbruck) 1:37:10, 8. Ludwig Schraud (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) 1:37:11, 9. Johannes Weiser (IfA Nonstop Bamberg) 1:38:00, 10. Tobias Reßmann (Zabelstein Runners) 1:39:10.

Herrenberg-Erlebnislauf über 11 km: 1. Jens Seiler (SV Kürnach) 52:48, 2. Andreas Lenz (Laufstil Running Club) 53:43, 3. Nicola Funcke (TG 48 Schweinfurt) 54:01, 4. Andreas Hipp 55:07, 5. Kurt Weinmann (TSV Rannungen) 55:11, 6. Philipp Hansen (SV Kürnach) 55:31, 7. Egon Müller (Gerolzhofen) 56:41, 8. Thomas Ruder (Zabelstein Runners) 57:53, 9. Christoph Jadanowski 58:01, 10. Ludwig Schemm 58:24.

ONLINE-TIPP

Mehr Bilder aus Obschwarzach unter www.mainpost.de

Alle Ergebnisse finden Sie unter: www.panorama-baumwipfel-lauf.de

 
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