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Eishockey
Kissinger Wölfe sind eine Nummer zu groß
Nichts zu holen gab es für die Haßfurter „Hawks“ am Freitagabend im Derby mit den „Wölfen“ aus Bad Kissingen. In dieser Szene legt sich Haßfurts Verteidiger Stefan Ankenbrand (links) mit Kissingens Jonas Manger an.
Foto: Ralf Naumann | Nichts zu holen gab es für die Haßfurter „Hawks“ am Freitagabend im Derby mit den „Wölfen“ aus Bad Kissingen.
Von unserem Mitarbeiter Daniel Göpfert
 |  aktualisiert: 16.11.2017 15:18 Uhr

ESC Haßfurt – EC Bad Kissingen 3:6 (0:2, 1:1, 2:3)

Nach der Pleite im Hinspiel gab es für die Haßfurter „Hawks“ im Derby mit den „Wölfen“ aus Bad Kissingen auch im Rückspiel nichts zu erben. Die Mannen von Trainer Lubos Thür hatten sich Anfang November mit 2:5 auswärts geschlagen geben müssen und wollten im Rückspiel umso mehr die Punkte im Eisstadion am Großen Anger behalten. Die Vorzeichen dafür standen aber schlecht, denn mit Jan Slivka, Christian Dietrich und vor allem David Franek mussten die Hausherren gleich mehrere hochkarätige Ausfälle kompensieren.

„Ich weiß nicht genau, was er hat. David muss nächste Woche noch zur Untersuchung gehen, aber es sieht nicht gut aus“, gab Trainer Lubos Thür am Rande des Feldes keine Hoffnung auf baldige Genesung des Angreifers. Zudem liefen einige Spieler mit kleineren Verletzungen auf und gingen angeschlagen in die Partie. Entlastung sollten die Neuzugänge Enriko Kovacic und Sydney Els in die angespannte Personallage der „Hawks“ bringen. Sie standen überraschenderweise schon im Kader, konnten aber die 3:6-Heimniederlage nicht verhindern.

Die erste gute Chance der Partie hatten die Hausherren nach wenigen Sekunden durch einen Schlagschuss von Eugen Nold. Im Anschluss waren es jedoch die Gäste, die durch feine Spielzüge das Spielgeschehen gestalteten. In der 14. Spielminute musste Marco Hildenbrand für zwei Minuten wegen Halten auf die Strafbank, sodass die „Wölfe“ in Überzahl ihre Chance auf den Führungstreffer witterten. Mikhail Nemirovsky war es schließlich, der die numerische Überlegenheit nach schöner Vorarbeit von Viktor Ledin und Toms Tilla mit einem platzierten Handgelenkschuss in den rechten oberen Torwinkel zum 0:1 nutzen konnte (15.). Bereits zu diesem Zeitpunkt fiel auf, dass auf dem Eis fast das komplette Drittel über nur die Reihe um Nemirovsky stand, der das Spiel der Gäste von hinten heraus leitete und mit klugen Pässen aufbaute. Auch im Anschluss behielten die Kissinger die Oberhand, während die „Hawks“ kämpferisch versuchten mitzuhalten. Immer wieder prüften vor allem Frederic Rambacher und Neuzugang Enriko Kovacic Gästetorwart Michael Gundlach, der sein Gehäuse im ersten Drittel aber sauber hielt. Im Gegenzug erhöhten die „Wölfe“ in letzter Sekunde auf 0:2 durch den Treffer von Charles Müller, der von Nemirovsky mustergültig bedient wurde.

Auch nach der ersten Pause zeigten sich die „Hawks“ kämpferisch und erspielten sich in Überzahl gute Chancen. Allerdings scheiterten sie immer wieder an der dichten Kissinger Abwehr sowie am glänzend aufgelegten Goalie. Nach einigen guten Paraden musste der schließlich doch hinter sich greifen: Eugen Nold hämmerte den Puck nach schöner Vorlage von Ilja Kinereisch mit einem satten Schlagschuss zum Anschlusstreffer in die Maschen (27.). Die Drangphase der Hausherren hielt auch nach dem Tor an, jedoch schafften es die Mannen von Trainer Lubos Thür in zwei weiteren Überzahlsituationen nicht, die Scheibe über die Linie zu bringen. Schlussendlich waren es die Gäste, die in der letzten Minute des zweiten Spielabschnitts den Vorsprung auf zwei Tore ausbauten. Nachdem Ilja Kinereisch zwei Minuten wegen eines Kniechecks fehlte, wurde auch noch Enriko Kovacic wegen Spielverzögerung des Eises verwiesen. Die „Wölfe“ nutzten die doppelte Überzahl eiskalt in Person von Alexander Andrusovich, der kurz vor der Pause nach Vorarbeit von Viktor Ledin und Toms Tilla auf 1:3 erhöhte.

Im Schlussabschnitt kamen die Hausherren allerdings wieder heran. Nach einem langen Befreiungspass von Frederic Rambacher hatte Enriko Kovacic nur noch den Gästetorwart vor sich. Der Neuzugang der „Hawks“ verkürzte abgezockt auf 2:3 (43.), doch kurze Zeit später stoppten die Gäste die Euphorie der „Hawks“ mit einem Doppelschlag binnen einer Minute. Erst überwand Mikhail Nemirovsky Falkentorwart Martin Hildenbrand mit einem Alleingang, wenig später netzte Phillip Golz zum 2:5 ein. Konstantin Firsanov erhöhte mit einem weiteren Alleingang, ehe Max Hildenbrand im selben Stil den Endstand markierte. Die Hausherren mussten sich am Ende der individuellen Klasse der Kissinger „Wölfe“ geschlagen geben.

„Ich kann nicht sagen, dass die Jungs nicht gekämpft haben, aber es war am Ende einfach zu wenig gegen die starke Truppe, die Bad Kissingen hat“, erklärte Lubos Thür, der sein Team in einigen Situationen zu ängstlich erlebt hatte, nach dem Spiel. Entscheidend für ihn sei ebenfalls gewesen, dass man immer wieder ein Gegentor bekommen habe, nachdem die Hausherren herangekommen waren. Lobende Worte fand der Trainer für seine beiden Neuzugänge, die erst eine Trainingseinheit in Haßfurt absolviert hatten. So hatte Sydney Els besonders durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit geglänzt, während sich Enriko Kovacic durch große Übersicht sowie einen harten Schuss und defensive Mitarbeit ausgezeichnet hatte.

Statistik des Spiels

ESC Haßfurt – EC Bad Kissingen 3:6 (0:2, 1:1, 2:3)

ESC Haßfurt: Martin Hildenbrand, Platten – Max Hildenbrand, Marco Hildenbrand, Ankenbrand, Köder, Rambacher, Bates – Zänglein, Nold, Kinereisch, Wildenauer, Lang, Stach, Kovacic, Els.

Torfolge: 0:1 (15.) Nemirovsky (Tilla, Ledin), 0:2 (20.) Müller (Nemirovsky), 1:2 (27.) Nold (Kinereisch), 1:3 (40.) Andrusovich (Ledin, Tilla), 2:3 (43.) Kovacic (Rambacher), 2:4 (46.) Nemirovsky (Tilla, Ledin), 2:5 (46.) Golz (Andrusovich, Ledin), 2:6 (54.) Firsanov (Müller, Eirenschmalz), 3:6 (59.) Max Hildenbrand (Lang).

Schiedsrichter: Feist / Gut.

Strafzeiten: ESC Haßfurt 8 / EC Bad Kissingen 10.

Zuschauer: 300.

Nichts zu holen gab es für die Haßfurter „Hawks“ am Freitagabend im Derby mit den „Wölfen“ aus Bad Kissingen. In dieser Szene legt sich Haßfurts Verteidiger Stefan Ankenbrand (links) mit Kissingens Jonas Manger an.
Foto: Ralf Naumann | Nichts zu holen gab es für die Haßfurter „Hawks“ am Freitagabend im Derby mit den „Wölfen“ aus Bad Kissingen.
Glück für Kissingens Schlussmann Michael Gundlach, denn der von ESC-Verteidiger Frederic Rambacher abgefälschte Schuss flieg nur knapp am Gehäuse vorbei.
Foto: Ralf Naumann | Glück für Kissingens Schlussmann Michael Gundlach, denn der von ESC-Verteidiger Frederic Rambacher abgefälschte Schuss flieg nur knapp am Gehäuse vorbei.
 
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