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FUßBALL: LANDESLIGA NORDWEST
Mirza Mekic erzählt von Glasscherben und Legenden
FC 05, das war einmal: Heute ist Mirza Mekic (links, noch im Schweinfurter Trikot) Kapitän des Landesligisten SV Euerbach/Kützberg.
Foto: Marion Wetterich | FC 05, das war einmal: Heute ist Mirza Mekic (links, noch im Schweinfurter Trikot) Kapitän des Landesligisten SV Euerbach/Kützberg.
Bastian Reusch
 |  aktualisiert: 04.11.2019 02:11 Uhr

94 Partien hat Mirza Mekic seit seinem Wechsel 2016 zum SV Euerbach/Kützberg für dessen erste Mannschaft absolviert. Mittlerweile ist er Kapitän des Landesliga-Teams und als Herzstück in der Innenverteidigung nicht mehr wegzudenken. Bis der 30-jährige Elektroingenieur zum SV kam, hatte er schon eine bewegte Karriere hinter sich, war vereinslos und schnupperte sogar am Profigeschäft. Dass es nicht mit dem bezahlten Fußball geklappt hat, liegt auch an einer Glasscherbe.

Alles begann in der Saison 2007/08 als der junge Mekic aus der Jugend in die erste Mannschaft des FC 05 Schweinfurt gerückt war. In ein Team, aus dem einige Akteure noch heute nostalgische Gefühle in den Schnüdel-Fans wecken, wie beispielsweise Yu Shimamura, Steffen Rögele, Daniel Rinbergas oder der noch aktive Adam Jabiri. „Klar war ich da aufgeregt und hatte Respekt, aber ich habe auch in der Jugend schon immer mit den älteren gespielt und da war das für mich keine große Umstellung“, so Mekic über seine Anfänge. Dennoch sei es etwas Besonderes gewesen, unter Fan-Jubel ins Stadion einzulaufen. Auch der damalige Trainer Wolfgang Hau hatte die richtige Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche für die jungen Spieler und trug einiges zur Entwicklung Mekics bei.

Talentspäher werden aufmerksam

Nach dem Abstieg im darauffolgenden Jahr wechselte er allerdings zum TSV Großbardorf. „Ich hatte ja noch Ambitionen, vielleicht ins bezahlte Fußballgeschäft zu kommen und wollte einfach so hoch wie möglich spielen“, war für Mekic das Sportliche in der damaligen Situation ausschlaggebend. Dies war auch die Zeit, in der es fast mit einem Engagement beim SC Freiburg geklappt hätte. „Wir haben 2010 in Memmingen gespielt und eigentlich wollten die Freiburger einen anderen Spieler scouten“, erinnert sich Mekic. Er sei ihnen jedoch aufgefallen und er nahm die Einladung an die Dreisam gerne an. Es lief auch sehr gut, Mekic wurde im Nachgang zur Vorbereitung der Profis eingeladen, von der er auch drei Wochen absolvierte.

„Dann hat der damalige Trainer Markus Sorg uns in der Dreisam abkühlen lassen, ich bin in eine Scherbe getreten, musste genäht werden und bin nach Hause gefahren. Drei Tage später war schon ein Ersatz für mich verpflichtet worden“, so Mekic. Sein damaliger Berater Andreas Lampert, der jetzt Sportdirektor beim TSV Großbardorf ist, traf sich zwar noch einmal mit den SC-Verantwortlichen, was allerdings genau besprochen wurde, weiß Mekic bis heute nicht – und es ist ihm auch relativ egal.

Er trauert den damaligen Möglichkeiten nicht wirklich nach: „Ich habe relativ früh erkannt, dass das nichts bringt. Es hat mir erlaubt, mich auf mein Studium zu konzentrieren und jetzt mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen.“ Nach einem Intermezzo bei den Schnüdeln reichte es für Mekic immerhin noch zu drei Jahren Regionalliga beim FC Eintracht Bamberg, der allerdings in der Saison 2015/16 Insolvenz anmelden musste: „Die letzten Erinnerungen an Bamberg sind leider negativ, aber ansonsten war auch das eine wirklich schöne Zeit und eine gute Erfahrung.“

So landete Mekic schließlich beim SV Euerbach/Kützberg, mit dem er schon 2012 Kontakte geknüpft hatte. „Ich hielt mich in meiner vereinslosen Zeit nach Schweinfurt dort unter Pero Skoric fit, wollte aber noch ein wenig höherklassig spielen. Nach Bamberg habe ich zufällig Oli Kröner in der Stadt getroffen und mich ein paar Tage später mit Stefan Brunner unterhalten.“ Dieser gab ihm in seinem Unternehmen die Möglichkeit Berufserfahrung zu sammeln. „Es war einfach das Komplettpaket und Landesliga ist mit dem Beruf auch gut vereinbar“, sagt der SV-Kapitän. Auch sei die schwierige Phase seit Winter nun überstanden: „Wir haben eine kleine Serie gestartet und profitieren davon, dass einige verletzte Spieler wieder zum Kader gestoßen sind. Wir haben auf jeden Fall den Anspruch, in der Landesliga die Nummer eins im Landkreis zu sein.“ Da käme ein Derby-Sieg gegen die FTS am Sonntag (15 Uhr) ganz gelegen.

 
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