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Fußball: A-Klasse SW 1
Wie der SV Euerbach/Kützberg sich mit der A-Klasse angefreundet hat
Im letzten Spiel des Jahres kommt der Ex-Landesliga-Verein nicht über ein 1:1 gegen Kellerkind TSV Grettstadt II hinaus. Und dennoch ist die Stimmung positiv.
Alex Hegel vom SV Euerbach/Kützberg (vorne) geht gegen Lionel Niederwieser vom TSV Grettstadt II ins Laufduell.
Foto: Steffen Krapf | Alex Hegel vom SV Euerbach/Kützberg (vorne) geht gegen Lionel Niederwieser vom TSV Grettstadt II ins Laufduell.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 18.11.2024 16:00 Uhr

Vor mehr als sieben Jahren empfing der SV Euerbach/Kützberg als Tabellendritter der Landesliga Nordwest im Spitzenspiel den Tabellenvierten TG Höchberg. Vor 180 Zuschauenden auf dem Sportgelände in Euerbach siegten die Hausherren mit 3:0. In der Schlussphase wurde mit Philipp Hoherz ein "Einheimischer" eingewechselt.

Ansonsten bestand die Elf des damaligen Trainers Oliver Kröner größtenteils aus Spielern aus der Umgebung, aber nicht aus einer der beiden Ortschaften. Das Trikot des SV Euerbach/Kützberg trägt von ihnen heute keiner mehr. Außer Hoherz. Als letztes Relikt aus höherklassigen Zeiten steht er heute in der A-Klasse für den SV Euerbach/Kützberg auf dem Spielfeld. Dorthin ist der Fusionsverein nach der letzten Saison abgestiegen.

Zum letzten Spiel des Jahres am Samstag gegen den TSV Grettstadt II (1:1) kamen gerade einmal dreißig Zuschauende nach Kützberg. Darunter auch drei Buben, die zeitweise mit kreativen und lautstarken Gesängen für Stimmung sorgten. "Meine Liebe Blau und Weiß", sang das Trio. Die triefende Fußballromantik störten die Jungs dann selbst humorvoll mit "überfordert"-Rufen in Richtung der Spieler.

Das traf den Nagel dann, bei allem Respekt vor den 22 Fußballern auf dem tiefen Geläuf, dann doch ziemlich exakt auf den Kopf. Sinnbildlich dafür: Eine viertel Stunde vor Schluss machte sich einer der Zuschauer mit seinem Rollstuhl auf den Heimweg. Der Rentner raunzte vor sich hin: "Das ist kein Fußball. Das ist Gebolze."

Trainer Andre Dünninger mit Leistung seiner Mannschaft zufrieden

Kurz darauf verletzte sich ein Gästespieler schwerer am Fuß. Für ihn ging es in Richtung Krankenhaus. Unfair war die Partie nicht. Hart gespielt wurde freilich schon. Die A-Klasse ist kein Ponyhof. Und gewiss kein Ort für Fußballfeinschmecker. Die Heimelf konnte nicht den gewünschten und eigentlich fest eingeplanten Dreier einfahren.

Timo Webers überfälliger Führungstreffer in der 18. Minute wurde von den Gästen, die bis dato nur sechs Punkte auf dem Konto hatten, durch Luca Hofmann nach einer halben Stunde egalisiert. In der Schlussphase beschäftigte sich der ehemalige Landesliga-Klub mehr mit dem Unparteiischen als mit einer geeigneten Lösung, den Grettstädter Abwehrriegel doch noch einmal zu knacken.

Der TSV Grettstadt II in der gelb-blauen Spielkleidung verteidigte leidenschaftlich gegen den SV, der immer wieder anrannte (hier mit Mohamad Kezaz).
Foto: Steffen Krapf | Der TSV Grettstadt II in der gelb-blauen Spielkleidung verteidigte leidenschaftlich gegen den SV, der immer wieder anrannte (hier mit Mohamad Kezaz).

Trainer Andre Dünninger ist, auch wenn das Ergebnis zum Jahresabschluss gegen Kellerkind Grettstadt enttäuschend war, zufrieden mit dem Neustart in der A-Klasse. Nach dem Abstieg waren mehr als ein halbes Dutzend Spieler zu anderen Vereinen gewechselt. "Wir sind noch etwas zu grün hinter den Ohren", erklärte Dünninger. "Trotzdem haben wir uns in eine gute Position für das Jahr 2025 gespielt."

Die Rückkehr in die Kreisklasse ist dann aber absolut kein Muss. Dünninger sieht seine Mannschaft aktuell erstmal gut in der A-Klasse aufgehoben. Das finden übrigens auch die Nachwuchs-Fans. Wie sangen sie doch während der 90 Minuten so schön: "Zehnte Liga – ist doch scheißegal."

Fußball: A-Klasse Schweinfurt 1, Männer
SV Euerbach/Kützberg – TSV Grettstadt II 1:1 (1:1)

Euerbach/Kützberg: Kram – Dems, Günther, Thoma, Weber, Hoherz, Hegel, Scheuring, Erhard, Spiegel, Kezaz. Eingewechselt: Gößmann, Ingold, Katzenberger, Gajda, Raschke.
Grettstadt: Miera – Hofmann, Lommel, Niederwieser, Mönig, Bauer, Baumann, Gröger, Reinboth, Panagiotou, Reinhart. Eingewechselt: Rübensaal, Schellenberger.
Schiedsrichter: Markus Geyer (Gaimersheim). Zuschauende: 30. Tore: 1:0 Timo Weber (18., Elfmeter), 1:1 Luca Hofmann (30.).

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