Ein intensives, aber sicher spielerisch nicht hochklassiges Kreisliga-Duell boten sich am Sonntagnachmittag der FC Gerolzhofen und der SV Mühlhausen/Schraudenbach. Am Ende trennten sich die Teams leistungsgerecht unentschieden.
Florian Scharfs Führungstreffer für Gerolzhofen mit dem Pausenpfiff egalisierte Michael Pfeuffer mit dem 1:1 nach knapp einer Stunde. In der Schlussphase der Partie vor 110 Zuschauenden im Gerolzhöfer Steigerwaldstadion ließen die Hausherren eine ganze Reihe guter Torchancen ungenutzt. Niklas Burgers Kopfball aus kürzestes Distanz rauschte in der 67. Minute haarscharf am linken Torpfosten vorbei. Sieben Minuten später stürmte Niklas Günther aus stark abseitsverdächtiger Position auf das Gästetor zu, scheiterte mit seinem Abschluss allerdings am stark aufgelegten Schlussmann des SV Mühlhausen/Schraudenbach Andre Koos. Die letzte große Möglichkeit auf den Siegtreffer ließ Lukas Bock für den FC Gerolzhofen ungenutzt. Wieder war Gäste-Keeper Koos zur Stelle.
Ein blutleerer Auftritt des FC Gerolzhofen
Trotz der besseren Chance in der Schlussphase fand der Co-Spielertrainer des FC Gerolzhofen, Stefan Nöthling ,nach Abpfiff: "Wir waren gut bedient mit dem 1:1." Das Auftreten seiner Elf gefiel dem 36-Jährigen ganz und gar nicht. "Wir haben so viele Fehlpässe gespielt, wir können glücklich sein, dass der Gegner das nicht besser ausgenutzt hat und wir mit dem Pausenpfiff ein Glückstor erzielt haben."
"Körpersprache" und "Körperanspannung" fehlten ihm, moniert er weiter. "Wir waren immer einen Schritt zu spät." Warum eine Woche nach dem "Bombenspiel" beim Aufstiegsaspiranten DJK Wülfershausen/Burghausen (1:1) ein derart blutleerer Auftritt folgte, das gilt es für den FC Gerolzhofen herauszufinden.
Favoritenstellung ist kein Thema mehr
Negativ in die Karten spielte freilich die unfreiwillige Rotation durch die vielen Urlauber und Verletzten. "Aber das ist keine Entschuldigung, dass ich den Ball nicht auf fünf Meter anbringe und ständig Stockfehler mache", "tritt" Nöthling noch etwas nach. Davon, dass seine Elf vor der Saison als Meisterschaftsfavorit gehandelt wurde, möchte er gar nichts wissen. "Nach so einer Leistung brauchen wir gar nicht erst darüber sprechen, dass wir oben landen wollen."
"Top-zufrieden" war dagegen Klaus Pfister, Trainer des SV Mühlhausen/Schraudenbach. "Ein gerechtes Unentschieden, mit etwas Glück auf unserer Seite, gewinnen wir." Sieben Punkte nach vier Spielen lassen sich sehen nach dem kniffligen Auftaktprogramm gegen zwei Aufsteiger und einem Bezirksliga-Absteiger.
Ein reiner Trainer ist für Mühlhausen die bessere Lösung
Wichtig war erstmal, anders als im Vorjahr, keinen Fehlstart hinzulegen. Gerne würde sich Pfister mit seiner Elf im oberen Drittel festsetzen. "Es gibt definitiv bessere Mannschaften in der Liga als uns. Das wissen wir auch." Gerolzhofen und Wülfershausen/Burghausen sieht er am Ende ganz oben.
Seit letztes Jahr versucht Pfister ein gutes halbes Dutzend Jugendspieler in seinen nach eigener Aussage "sehr alten Kader" einzubauen. "Unsere Entwicklung ist total okay. Die Truppe weiß, was ich will." Und ihr tue es gut, einen "echten" Trainer zu haben, der nur an der Seitenlinie coacht. Auch nichts mehr Alltägliches in den unteren Ligen. "Die brauchen das, dass einer von draußen was sagt und wir kriegen das von unseren Leuten auch noch so hin, dass wir keinen Spielertrainer brauchen."