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FUSSBALL: BEZIRKSLIGA OST
Was die Bezirksligisten aus der Region drauf haben
Vor dem Saisonstart: Unterspiesheim, Forst, Oberschwarzach, Hirschfeld, Bergrheinfeld, Dampfach, Stadtlauringen/Ballingshausen und Ettleben/Werneck im Check.
Sein Team wird als Topfavorit der Bezirksliga Ost gehandelt: Trainer Oliver Kröner von der DJK Dampfach
Foto: Steffen Krapf | Sein Team wird als Topfavorit der Bezirksliga Ost gehandelt: Trainer Oliver Kröner von der DJK Dampfach
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 09.02.2024 08:47 Uhr

DJK Unterspiesheim

Rückblick

In der siebten Bezirksliga-Saison seit dem Landesliga-Abstieg 2013 stand der SV DJK Unterspiesheim nach der Abbruch-Saison 2019/21 knapp über dem Strich. Das war die Hauptsache. Fit gehalten hat die Mannschaft sich die letzten Monate mit Laufchallenges, Online- und später corona-konformen Trainingseinheiten.

Augenblick

Zurück im Trainingsbetrieb, zieht die Mannschaft, die vor der Saison vier schmerzhafte Abgänge verkraften musste, sehr gut mit, berichtet Abteilungsleiter Torsten Reiher – auch wenn aufgrund der relativ hohen Belastung die ein oder andere kleinere Blessur bei Spielern verzeichnet werden muss. Die beiden 1:1-Testsspiel-Unentschieden gegen den Kreisklassisten SC Geusfeld/SpVgg Untersteinach und den A-Klassisten FC Lindach/SV Kolitzheim ließen noch keine echten Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit des Teams, das lediglich um vier Jugendspieler ergänzt wurde, zu. Gegen den Kreisligisten TSV Eßleben setzte es im dritten Test eine 1:4-Niederlage. "Man merkt schon, dass es mit einem geringen Budget in der Bezirksliga sehr schwer geworden ist, externe Neuzugänge zu bekommen", konstatiert Reiher. Er beobachtet immer mehr zahlungskräftigere Vereine in der unmittelbaren Umgebung.

Ausblick

Das Ziel "Klassenerhalt" ist ein realistisches, wenn die Mannschaft von Verletzungen verschont bleibt, glaubt der Abteilungsleiter. Die Zuschauer sollen das Team als zwölfter Mann "wieder mittragen", so sie denn zu den Spielen dürfen, sagt Reiher. Ansonsten ruhen große Hoffnungen auf das Trainer-Duo. Künftig wird Cheftrainer Patrick Leibold mit Sebastian Brendler ein langjähriger Spieler des Vereins als Symbolfigur für die junge Truppe zur Seite stehen. Das abgewanderte Quartett um Dominik Seufert, Martin Seubert, Thomas Sternecker und Matthias Schaar hinterlässt eine deutliche Lücke im Kader. Mit externen Neuzugängen ist in diesem Sommer nicht mehr zu rechnen. "Modernen Fußball mit alten Tugenden", verspricht Reiher. Das soll in der Praxis heißen, das Spiel aktiv zu bestimmen, situativ auch mal den Gegner kommen lassen, um den diesen dann mittels Umschaltspiel auszukontern. Steffen Rose, der mit 13 Treffern letztjährige Toptorjäger, wird dabei aufgrund einer Kreuzbandverletzung vorerst nicht mitwirken können. Das große Plus muss auch im insgesamt 13. Bezirksliga-Jahr der Zusammenhalt sein. "Wir sind ein eingeschworener Haufen", betont Reiher.

Abgänge: Dominik Seufert (TSV Eßleben), Martin Seubert, Thomas Sternecker (beide DJK Schwebenried), Matthias Schaar (SV Stammheim), Alexander Reiser, Daniel Streng, Julian Groß (alle Laufbahn beendet).

Zugänge: Louis Brand, Jan Joß, Jan Wolz, Simon Dünninger (alle eigene Junioren).

Trainer: Patrick Leibold, Sebastian Brendler. Saisonziel: Klassenerhalt. Meistertipp: DJK Dampfach. Internet: www.https://djk-unterspiesheim.de

TSV Forst

Rückblick

Als "Torfabrik" der Bezirksliga Ost - mit 57 Toren in 23 Spielen - beendeten die Forster die zurückliegende Saison als Tabellendritter. Gut möglich, dass das Team von Trainer Romand Glöckner im Aufstiegskampf noch einmal ein gewichtiges Wörtchen hätte mitreden können, wäre es nicht zum Abbruch gekommen. Während der corona-bedingten Zwangspause traf die Mannschaft sich wöchentlich zum Fitnesstraining zumindest vor dem Bildschirm. Ansonsten gab der Trainer seinen Spielern Laufhausaufgaben. "So haben wir probiert, uns fit zu halten in der komischen Zeit", blickt Glöckner zurück.

Augenblick

Abgesehen von ein paar Muskelverletzungen sind die Forster gut in der Saisonvorbereitung angekommen, in der sie bereits eine Vielzahl von Testspielen absolviert haben. Gegen den letztjährigen Aufstiegskonkurrenten und jetzigen Landesligisten SV Euerbach-Kützberg gab es einen 4:1-Sieg und eine 2:3-Niederlage. Gegen Bayernligist Würzburger FV hielt der TSV lange gut mit, verlor erst durch zwei Gegentreffer in den Schlussminuten mit 3:5. Dem gegenüber stehen aber auch maue Test-Auftritte wie beim 2:0-Sieg gegen den A-Klassisten SG DJK Abersfeld/Löffelsterz/Reichmannshausen. "Die Tendenz ist gut, aber uns steht noch viel Arbeit bevor", bilanziert Glöckner.

Ausblick

Ein etwas holpriger Start scheint beim hochgehandelten TSV Forst einkalkuliert zu sein. Immerhin gilt es einen großen Umbruch zu bewerkstelligen, nachdem bereits im letzten Sommer viel Bewegung im Kader war, müssen jetzt neuerlich über ein halbes Dutzend Neuer integriert werden. Nach zweimal Platz drei in den letzten beiden Spielzeiten und einem stark besetzten Kader, mit höherklassig erprobten Spielern wie Fazdel Tahir, Felix Lehfer oder dem Lengfelder Neuzugang und Ex-Nullfünfer Patrick Albert, kann das Ziel aber natürlich trotzdem nur "oben mitspielen" heißen. "Mehr geben wir erstmal nicht aus", betont Glöckner aber auch gleich. "Die Mannschaft muss sich erstmal finden", begründet der Trainer die vorsichtige Zielsetzung. Die Einschätzung der eigenen Stärke und die der Konkurrenz fällt aktuell noch schwer. "Etliche Mannschaften haben sich mit großen Namen verstärkt", findet Glöckner, nennt dabei die DJK Dampfach, schätzt aber auch Aufsteiger TSV Ettleben/Werneck "brutal gut" ein. "In der Liga gibt es definitiv schwere Konkurrenten."

Abgänge: Christoph Saballus (SV Euerbach/Kützberg), Stefan Hahn (SV Kürnach), Philipp Fleischmann (FC Herzogenaurach), Benedikt Schuhmann (pausiert).

Zugänge: Nico Radkiewitz, Leon Wagner (beide FT Schweinfurt), Patrick Schmid, Simon Rambacher (beide FC Haßfurt), Patrick Albert (TSV Lengfeld), Max Schmelzer (TV Haßfurt), Alexander Martin (TSV 1860 München).

Trainer: Roman Glöckner (seit 2018). Saisonziel: keine Angabe. Meistertipp: keine Angabe. Internet: www.tsv-forst.de

Seit 2014 für den SV-DJK Oberschwarzach verantwortlich: die Trainer Alexander Greß (links) und Simon Müller
Foto: Bastian Reusch | Seit 2014 für den SV-DJK Oberschwarzach verantwortlich: die Trainer Alexander Greß (links) und Simon Müller

SV-DJK Oberschwarzach

Rückblick

Vor elf Jahren noch spielten die Weindörfler ganz unten in der A-Klasse. Dann folgte der direkte Durchmarsch bis in die Bezirksliga, in der sich das Team des Trainerduos Simon Müller und Alexander Greß nach einem neunten Platz in der Premierensaison 2014/15 schnell im Spitzenfeld etablierte. 2016/17 klopften die Oberschwarzacher gar ans Tor zur Landesliga, scheiterten in der Relegation denkbar knapp an Bayern Kitzingen. Die zurückliegende Saison konnte nach dem Abbruch als starker Fünfter abgeschlossen werden.

Augenblick

Mit der Kaderplanung zeigt sich Sportleiter Michael Schutzbier zufrieden. "Es ist immer nicht so einfach, man sieht, wie das mit Wiesentheid gelaufen ist", bemerkt er. Ein halbes Dutzend Neuzugänge konnten nach Oberschwarzach gelockt werden. Darunter auch endlich der "Königstransfer" Tobias Gnebner, der sich im letzten Sommer doch noch dazu entschied, beim TSV Castell die Runde zu Ende zu spielen. Der Stürmer sorgte die vergangenen Jahren unterklassig mit exorbitanten Torquoten (drei Saisons in Folge jeweils 43 Treffer) für Furore. Es wird spannend zu beobachten, wie der 26-Jährige in der Bezirksliga einschlägt. Beim 3:1-Testspielsieg gegen die SG Knetzgau/Oberschwappach führte Gnebner sich jedenfalls gleich mit seinem Premierentreffer ein. Vom Nachbarn Wiesentheid wechselten Valentin Vogel und Jonathan Popp in Richtung Weinbergstadion.

Ausblick

Fast schon selbstredend möchten die Oberschwarzacher auch in der anstehenden Runde wieder oben mitmitschen. "Alleine schon wegen der Euphorie der Jungs", erklärt Schutzbier: "Das Training macht dann halt auch mehr Spaß, wenn man oben dabei ist." Die zwei Vereine der Spielgemeinschaft geben den Aufstieg aber keineswegs als Pflichtziel aus. "Im Gegenteil", sagt der Sportleiter sogar. "Aber die Jungs selber sind immer motiviert." Vielleicht auch, weil sie in der letzten Saison durch den Abbruch nicht zeigen konnten, dass sie Platz zwei noch mal hätten angreifen können. "Da wäre schon noch was drin gewesen", ist sich Schutzbier sicher, der aber jetzt längst nach vorne blickt. Nach der langen Pause wird es vor allem wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen, betont er. Die Neuzugänge und das Trainerduo, das seit über zehn Jahren bereits erfolgreich die Fäden zieht, stimmen ihn zuversichtlich: "Schlechter als letztes Jahr sind wir auf keinen Fall."

Abgänge: Moritz Götz, Timo Geißler (beide SG Rügshofen/Dingolshausen).

Zugänge: Jonas Edwards (SV Germ. Unterschleichach), Valentin Vogel, Jonathan Popp (beide TSV/DJK Wiesentheid), Tobias Gnebner (TSV Castell), Jozsef Kiss (SG Rimbach/Lülsfeld), Lorenz Baumgärtner (FV 09 Sulzheim), Philip Heuß (JFG Steigerwald).

Trainer: Simon Müller, Alexander Greß (seit 2011). Saisonziel: erstes Tabellendrittel. Meistertipp: DJK Dampfach. Internet: www.djk-oberschwarzach.de

Stefan Nöthling gibt es Spielertrainer bei der DJK Hirschfeld den Takt vor.
Foto: Hans Will | Stefan Nöthling gibt es Spielertrainer bei der DJK Hirschfeld den Takt vor.

DJK Hirschfeld

Rückblick

Vor zwei Jahren wurde zum Ortsschild von Hirschfeld ein Schild mit der Aufschrift "Bezirksligadorf" montiert. Nie zuvor hatte die DJK so hochklassig gespielt. Das knapp 800 Einwohner zählende Dorf ist stolz auf seine Fußballer, die sich auch in der Bezirksliga nicht verstecken müssen. Platz sechs zur Winterpause und letztlich Platz neun nach dem Abbruch der Saison 2019/21 waren ein perfekter Einstand in der neuen Spielklasse. Maßgeblich am erfolgreichen Abschneiden beteiligt war mit 19 Toren Patrick Hartmann. Der 29-jährige Torjäger verabschiedete sich aber nach nur einer Saison in Hirschfeld bereits wieder und stürmt künftig nun noch eine Liga höher für die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach.

Augenblick

Um die 20 Mann versammelten sich in der Saisonvorbereitung regelmäßig auf dem Trainingsplatz im "Bezirksligadorf". Damit ist Spielertrainer Stefan Nöthling rundum zufrieden, auch wenn ein paar Spieler sich derzeit mit kleineren Blessuren herumschlagen. "Die Begeisterung bei den Jungs ist auf jeden Fall zu spüren", verrät Nöthling: "Die haben voll Bock auf Fußball. Es ist schön, dass wieder etwas Normalität eingekehrt ist." Bei den Testspielen war "alles dabei", bilanziert der 35 Jahre alte Ex-Schweinfurter. Etwa ein klares 5:0 gegen den Kreisligisten TSV Grettstadt, ein 3:3 gegen Kreisligist FC Gerolzhofen nach 0:3-Rückstand, aber auch eine enttäuschende 0:3-Pleite beim Rhöner Kreisligisten SV Ramsthal. "Insgesamt war das sehr durchwachsen." Eine spannende Vorbereitung, findet Nöthling trotz der mitunter holprigen Rückkehr in den Spielbetrieb: "Lieber jetzt einmal einen Dämpfer bekommen als später in der Runde."

Ausblick

In den Testspielen unterlag das Spiel der Hirschfelder noch zu vielen Schwankungen. Wichtig wird es sein, zum Ligastart Konstanz über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. Dabei möchte der Trainer seine Elf variabel aufspielen lassen. "So richtig weiß man nicht, wo man steht", findet er, auch mit dem Blick auf die Veränderungen bei der Konkurrenz. "Für uns zählt ganz klar nur der Klassenerhalt." Das Schild am Ortseingang soll schließlich noch lange dort hängen bleiben. Auch wenn vorne drinnen künftig der Stürmer mit der eingebauten Torgarantie fehlen wird.

Abgänge: Patrick Hartmann (DJK Schwebenried-Schwemmelsbach, bereits 12/20), Christian Friedrich (Laufbahn beendet).

Zugänge: Niklas Einbecker, Theo Friedrich (beide eigene Junioren), Alexander Hellert (TSV Röthlein, zuvor pausiert), Serkan Akdemir (DJK Schweinfurt, bereits 02/20).

Trainer: Stefan Nöthling (seit 07/2018). Saisonziel: Klassenerhalt. Meistertipp: DJK Dampfach. Internet: www.djkhirschfeld.de

TSV Bergrheinfeld

Rückblick

Die zweite Bezirksliga-Saison seit dem Aufstieg 2018 beendeten die Bergrheinfelder als Tabellen-Zehnte. Anfang des Jahres wurde die Errichtung eines neuen Kunstrasenplatz beschlossen. Damit blieben die "Bercher" ihrer Tradition treu, nicht in Spieler, sondern in die Infrastruktur des Vereins zu investieren. Die Nachfolge von Trainer Thomas Gerstner hat Reinhard Seger übernommen, der zuvor in fünf Jahren beim Ligarivalen SV-DJK Unterspiesheim immer den Klassenerhalt schaffte. Beim TSV übernimmt er fortan im Duo mit Spielertrainer Thomas Cäsar das Kommando.

Augenblick

"Die Jungs waren alle heiß, wieder anzufangen", berichtet Ralf Friedrich aus der TSV-Fußballabteilungsleitung. Um die 40 Mann, aus erster und zweiter Mannschaft, tummeln sich seit einigen Wochen wieder regelmäßig auf dem Sportplatz in Bergrheinfeld. Schmerzlich vermisst wird dabei Defensivmann Marius Heinze, der zur FT Schweinfurt gewechselt ist. "Der beste Bezirksliga-Spieler der letzten Jahre. Er war eine Riesengranate für uns", trauert Friedrich dem Abgewanderten hinterher. Auch nicht mehr zur Verfügung stehen die Routiniers Jens Hart (Spielertrainer FC Garstadt), Dominik Ebert und Christian Edelmann. Aufgefangen soll das Minus an Erfahrung und Qualität durch viele Eigengewächse, die hoch in die Bezirksliga-Elf gezogen werden. Vor allem der 2003er- und 2004er-Jahrgang lässt die Vereinsverantwortlichen optimistisch in die Zukunft blicken. Beim 1:1 im Testspiel gegen Landeligist Gochsheim liefen fünf 17-Jährige für den TSV auf. "Wir werden heuer eine ganz blutjunge Mannschaft an den Start schicken", kündigt Friedrich an.

Ausblick

Die aktuelle Mannschaft besteht fast ausschließlich aus Bergrheinfelder Eigengewächsen. "Es hat sich bezahlt gemacht, dass wir im Jugendbereich viel investiert haben. In den nächsten Jahren kommen da richtig gute Fußballer heraus", ist sich die Abteilungsleitung sicher. Um die Talente im Verein zu halten und entsprechend zu fördern, wurde auch bewusst darauf verzichtet, die vier Abgänge durch zu ersetzen. "Wir haben keinen einzigen externen Neuzugang angesprochen." Einen "Zufalls-Neuen" gab es allerdings. Den 22-Jährige Lukas Schmid, der zuletzt für den oberpfälzischen Bezirksligisten SV Kulmain spielte, hat es beruflich nach Bergrheinfeld und jetzt auch zum TSV verschlagen. Als Ziel gibt der Verein aus, besser als letztes Jahr abzuschneiden, die jungen Spieler weiter zu integrieren und guten Fußball zu zeigen.

Abgänge: Marius Heinze (FT Schweinfurt), Jens Hart (FC Garstadt).

Zugänge: Andreas Niedermeier (DJK Büchold), Lukas Schmid (SV Kulmain), Veit Weidinger, Nicolas Behr, Nils Seufert, Nils Rudloff, Remig Stumpf, Lorenz Kolb, Peter Bauer, Sven Turkut (alle eigene Junioren).

Trainer: Thomas Cäsar, Reinhard Seger. Saisonziel: Klassenerhalt. Meistertipp: TSV Forst.

DJK Dampfach

Rückblick

Anfang Juni nahmen die Dampfacher unter ihrem Trainer Oliver Kröner das Mannschaftstraining wieder auf. Der Ex-Profi, der seit September 2019 das Ruder bei der DJK übernommen hat, legte dabei großen Wert auf einen wohldosierten Wiedereinstieg nach der langen Pause. In den Monaten zuvor gab Kröner seinen Spielern Trainingspläne für individuelle Einheiten an die Hand, versammelte das Team außerdem bei Online-Trainings zumindest virtuell. Im Hintergrund wurde währenddessen eifrig am neuen Kader gebastelt. Herausgekommen ist eine für die Spielklasse imponierende Transferbilanz. Danny Schlereth und Max Witchen kommen aus der Bayernliga vom FC Sand. Neuzugang Dustin Fösel vom A-Klassisten TSV Limbach, den Kröner als "Wunschspieler" betitelt, sammelte zuvor mehrere Jahre beim FSV Krum Bezirksliga-Erfahrung. Mit dem erst 21 Jahre alten Mittelstürmer Leon Heppt, der für den TSV Abtswind zuletzt und vorher auch für die U23 der Würzburger Kickers Bayernliga gespielt hat, gelang es den Dampfachern, einen echten Hochkaräter an Land zu ziehen.

Augenblick

Der Kaderumbruch mit sieben neuen Akteuren und viel hinzugewonnener Qualität und nur einem Abgang wirkt verheißungsvoll. Bei der Konkurrenz gelten die Dampfacher daher wenig verwunderlich als häufig genannter Meisterschaftsfavorit. Die Vorbereitungsspiele verliefen "ordentlich, aber nicht überragend", findet DJK-Pressesprecher Horst Dombrowski. Gegen die Landesligisten SV Euerbach/Kützberg (0:3) und TSV Gochsheim (1:1) reichte es jeweils zu keinem Sieg. Gegen die klassenniedrigeren SV Hofheim (6:1) und SV Slybach (3:2) spielte die Kröner-Elf zwei Siege heraus. Das neue Sturmduo Heppt und Patrick Winter (letzte Saison 23 Tore) zeigte sich mit je drei Treffern bereits in bester Torlaune.

Ausblick

Den Favoritenstempel möchte sich der Achte der Vorsaison freilich nicht so einfach verpassen lassen. "Im ersten Drittel mitspielen", heißt das offiziell ausgegebene Ziel. Erfolg mit aller Macht ist nicht der Weg, den Coach Kröner gehen möchte. Der 47-Jährige legt vor allem Wert auf schönen Fußball. Die Zuschauer sollen begeistert werden, damit sie auch zum nächsten Spiel der Dampfacher wieder ins Salistadion kommen. Schön und erfolgreich, so soll die Formel im Idealfall lauten. "Wir haben jetzt auch den Kader, der das kann", ist Dombrowski überzeugt.

Abgänge: Nico Koch (Spielertrainer FC Neuschleichach) , Anasthasios Tentos (unbekannt).

Zugänge: Robin Baumgärtner (vorher FV 09 Sulzheim), Dustin Fösel (vorher TSV Limbach), Leon Heppt (TSV Abtswind), Daniel Lutz (vorher TSV Gochsheim), Danny Schlereth (vorher FC Sand), Max Witchen (vorher FC Sand).

Trainer: Oliver Kröner (seit 2019. Saisonziel: Patz im ersten Drittel der Tabelle. Meistertipp: TSV Forst.

SG Stadtlauringen/Ballingshausen

Rückblick

Gerne hätte man bei der Spielgemeinschaft Stadtlauringen und Ballingshausen den erstmaligen Aufstieg in der Bezirksliga auf und anschließend direkt neben dem grünen Rasen gefeiert. Am Ende wurde es eine Zitterpartie vom Wohnzimmer aus. Erst nach Anwendung der Quotientenregel rutschte die SG vorbei am FC Haßfurt auf Platz eins in der Kreisliga Schweinfurt 2. Erfolgstrainer Michael Scheuring, der das Team 2018 von der Kreisklasse in die Kreisliga führte und zuvor einen Teil der heutigen Mannschaft in der U 19 trainierte, verabschiedet sich mit dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Augenblick

Das Scheuring-Erbe tritt der erfahrene Klaus Seufert an, der zuvor in Rannungen in der Bezirks- und Kreisliga erfolgreiche Arbeit geleistet hat. Der Kader blieb nahezu unverändert. Alle Spieler treten das "Abenteuer Bezirksliga" mit an. Mit Matthias Oppermann (VfB Humprechtshausen) kam lediglich eine Neuer, der dafür reichlich Erfahrung mit bringt, dazu. Die Trainingsbeteiligung zum Wiedereinstieg war vom Start weg hoch, berichtet Abwehrmann Simon Heid. "Wir haben einen neuen Trainer, da muss sich jeder neu beweisen." Der Kampf um die Stammplätze ist also entbrannt, die Trainingsintensität dementsprechend hoch. Einen naiven Liganeuling möchte Seufert mit seinem neuen Verein nicht abgeben. Ein Achtungserfolg gelang in der Vorbereitung beim 2:2, dank einer starken zweiten Hälfte, gegen das klassenhöhere Euerbach/Kützberg.

Ausblick

Das Ziel für die anstehende Spielzeit ist klar: Der Ausflug in die Bezirksliga soll keine Eintagsfliege sein. Das oberste Ziel heißt, drinnen zu bleiben, erklärt auch Heid. Über Weiteres könne man sich im Verlauf der Saison vielleicht Gedanken machen. "Vielleicht schon in der Winterpause", hofft der 24-Jährige. Wie schon in der Kreisliga dürfte das wuchtige Umschaltspiel die gefährlichste Waffe im Spiel der SG bleiben. Die Offensive um den torgefährlichen Clemens Neubert (20 Tore in der Vorsaison) muss allerdings erstmal unter Beweis stellen, dass sie auch die Hintermannschaften in der Bezirksliga in Aufruhr versetzen kann. "Wir freuen uns auf die neue Saison und die neue Liga", kommentiert Heid die Stimmung vor der Bezirksliga-Premiere: "Alle sind gerade sehr euphorisch und absolut positiv gestimmt." Zum Auftakt wartet mit der Auswärtspartie in Dampfach gleich eine der schwerstmöglichen Standortbestimmungen.

Abgänge: Moritz Götz, Timo Geißler (beide SG Rügshofen/Dingolshausen).

Zugänge: Jonas Edwards (SV Germ. Unterschleichach), Valentin Vogel, Jonathan Popp (beide TSV/DJK Wiesentheid), Tobias Gnebner (TSV Castell), Jozsef Kiss (SG Rimbach/Lülsfeld), Lorenz Baumgärtner (FV 09 Sulzheim), Philip Heuß (JFG Steigerwald).

Trainer: Simon Müller, Alexander Greß (seit 2011). Saisonziel: erstes Tabellendrittel. Meistertipp: DJK Dampfach. Internet: www.djk-oberschwarzach.de

Ist nun Trainer beim TSV Ettleben/Werneck: Mario Schindler, ehedem bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und beim TSV Abtswind
Foto: Hans Will | Ist nun Trainer beim TSV Ettleben/Werneck: Mario Schindler, ehedem bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach und beim TSV Abtswind

TSV Ettleben/Werneck

Rückblick

Lange hat es der TSV Ettleben/Werneck in der Kreisliga nicht ausgehalten. Nach der fast makellosen Kreisklassen-Meisterschaft 2018/19, mit 24 Siegen, zwei Unentschieden und keiner einzigen Niederlage, ging es in der Folgesaison direkt noch einmal eins höher. Letztlich dank des besseren Quotienten schob der TSV sich noch vor den FC Gerolzhofen. Während der Pandemie ergab sich ein Wechsel auf der Trainerposition. Mario Schindler beerbte im vergangenen Sommer Spielertrainer Christoph Weeth. Während der monatelangen spielfreien Zeit hatten die Spieler dennoch ein straffes (Individual-)Programm zu absolvieren – die Ergebnisse der Einheiten mussten den Trainern per App übermittelt werden, berichtet Sportleiter David Reß. Für die Muskulatur fanden Online-Trainings statt, bei denen die Spieler laut Reß ebenfalls "sehr eifrig dabei waren".

Augenblick

Die Motivation der Spieler ist seit dem Trainings-Neustart laut ihrem Sportleiter "extrem hoch". Außerdem konnten zur neuen Saison gleich zwei "Königstransfers" eingetütet werden. Im Mittelfeldzentrum wird Maximilian Mosandl für reichlich Erfahrung und Qualität sorgen. Der 27-Jährige lief zuletzt für die FT Schweinfurt in der Landesliga und zuvor zwei Jahre für den TSV Großbardorf in der Bayernliga auf. Für die nötige Erfahrung in der Defensive sorgt der neue spielende Co-Trainer Frederik Weiß, der in den letzten Jahren für Euerbach/Kützberg und Abtswind Landesliga kickte. Mit Christian Sokal wechselte außerdem auch noch ein Leistungsträger vom Kreisligisten Sömmersdorf/Obbach/Geldersheim zum TSV. Aktuell gehe es noch darum, möglichst wieder in den Spielrhythmus zu kommen und die drei Neuen zu integrieren, erklärt Reß.

Ausblick

Mit dem Abstiegskampf braucht sich der TSV vermutlich nicht auseinanderzusetzen. Ein einstelliger Tabellenplatz, sei nicht vermessen. "Wir wissen um unsere Stärken", betont Reß selbstbewusst: "Wir haben eine junge, heiße, eingespielte Mannschaft, die jetzt auch noch punktuell verstärkt wurde." Dazu mit Mario Schindler einen Landesliga- und Bayernliga-erfahrenen Mann an der Seitenlinie. Wer in den letzten drei Jahren nur zwei Spiele verloren hat, taugt eigentlich bestens zum Geheimfavoriten. "Die Euphorie ist riesig. Die Jungs wollen zeigen, dass wir zurecht in der Bezirksliga stehen", verrät Reß.

Abgang: Christoph Weeth (1. FC Arnstein).

Zugänge: Maximilian Mosandl (FT Schweinfurt), Christian Sokal (SV Sömmersdorf/Obbach/Geldersheim), Frederik Weiß (SV Euerbach/Kützberg).

Trainer: Mario Schindler (seit 2020), Frederik Weiß (seit 2021). Saisonziel: Platzierung gutes Mittelfeld. Meistertipp: FC 06 Bad Kissingen.

 
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Kommentare
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  • H. B.
    …… beziehungsweise, wie hoch der finanzielle Aufwand bei manchen Vereinen mit vielen Fremdkräften ist, um einen Bezirksligatauglichen Kader zusammenzustellen.
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  • H. B.
    Würde mich aus statistischen Zwecken mal interessieren, wie hoch der Anteil einheimischer Spieler bei den jeweiligen Vereinen ist?!
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