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Hallenhockey
Warum der HTC Würzburg den Frauen des HC Schweinfurt die Daumen drückt
Eine besondere Konstellation zum Ende einer speziellen Saison lässt die beiden unterfränkischen Hockey-Teams an einem Strang ziehen.
Stehen vor dem Aufstieg in die 2. Regionalliga: Die Frauen des Hockeyklubs Schweinfurt mit (hinten, von links) Nele Blume, Ronja Brändlein, Marika Hornung, Kira Kurzawski, Trainer Nils Müller sowie (vorne, von links) Lisa Fischer, Melissa Schramm, Tina Sängerlaub, Stephanie Schwarz, Lena Müller und (ganz vorne) Torhüterin Antonia Seipel. Es fehlt die Torhüterin Regina Niklaus.
Foto: HC Schweinfurt | Stehen vor dem Aufstieg in die 2. Regionalliga: Die Frauen des Hockeyklubs Schweinfurt mit (hinten, von links) Nele Blume, Ronja Brändlein, Marika Hornung, Kira Kurzawski, Trainer Nils Müller sowie (vorne, von links) ...
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 10.03.2022 02:22 Uhr

Wenn ein Würzburger einem Schweinfurter Team die Daumen drückt, muss es sich um eine besondere Konstellation handeln. Am Wochenende wird die Frauen-Mannschaft des HTC Würzburg mit ihrem Schweinfurter Pendant vom HC Schweinfurt zittern und bangen.

Die Situation, die aufgrund der Einführung einer 2. Bundesliga im Damen-Hockey zustanden kommt, ist schnell erklärt. Der Verbandsliga Nord-Vizemeister der Hallensaison HTC Würzburg setzte sich am zurückliegenden Wochenende erfolgreich in der Relegation gegen den TSV Grünwald durch. Für einen Aufstieg in die Oberliga muss jedoch noch ein Platz frei werden. Dafür könnte der HC Schweinfurt sorgen, der als Oberliga-Vizemeister am Samstag und Sonntag in der Relegation zur 2. Regionalliga auf die FT 1844 Freiburg trifft.

Ein Aufeinandertreffen in der Feldsaison

Auf lautstarke Würzburger Unterstützung können die Schweinfurter im Rückspiel am Sonntag (ab 13 Uhr in der Georg-Wichtermann-Halle) zwar nicht zählen, das gibt die gegenwärtige Corona-Situation nicht her, erklärt HTC-Trainer Christian Hoffmann: "Wir können es nicht mehr beeinflussen, aber es wäre natürlich schön, wenn es für uns noch klappen würde."

Derweil befindet sich seine Mannschaft bereits in der Vorbereitung auf die anstehende Feldsaison in der Verbandsliga, in der man dann auch auf den Nachbarn aus Schweinfurt treffen wird. "Vor der Hallensaison haben wir ganz klar gesagt, dass wir aufsteigen wollen", blickt Hoffmann noch einmal kurz zurück auf die vergangenen Monate: "Das hat im ersten Schritt nicht geklappt."

"Wenn sie wollen, macht ihnen keiner etwas vor, dann können sie sich in jedes Spiel reinbeißen."
Nils Müller, Trainer des HC Schweinfurt

Für den entscheidenden Schritt, das große Ziel doch noch zu realisieren, könnte nun also das Team des HC Schweinfurt um seinen Trainer Nils Müller sorgen. Im Duell der Oberliga-Vizemeister aus Bayern und Baden-Württemberg kann Müller vorab keinen Favoriten ausmachen. "Jeder, der in so ein Aufstiegsspiel kommt, will sich darin auch unbedingt durchsetzen."

Dass Schweinfurt am Ende der Hallensaison in zwei solchen Spielen ran darf, war nicht unbedingt zu erwarten. Nachdem die Hallensaison 2020/21 Corona bedingt nicht stattfand, lautete das Ziel 2021/22 erstmal "möglichst schnell nichts mit dem Abstieg zutun zu haben", verrät Müller, der auch als Spieler der HC-Männer aktiv ist.

Knapp an der Meisterschaft  vorbeigeschrammt

Am vorletzten Doppelspieltag-Wochenende machten die Schweinfurterinnen in München den Klassenerhalt klar und sprangen dabei vom vorletzten auf den ersten Platz. Im letzten Saisonspiel schnappte der TB Erlangen jedoch dem HC noch die Meisterschaft und somit den direkten Aufstieg vor der Nase weg.

Müllers Glauben an sein Team ist trotzdem unerschütterlich. "Wenn sie wollen, macht ihnen keiner etwas vor, dann können sie sich in jedes Spiel reinbeißen." Der vergleichsweise kleine Kader wird mit viel Qualität und hoher Einsatzbereitschaft kompensiert. "Wir können es einem Gegner so richtig eklig machen."

Ohne Training ins Aufstiegsfinale

Die Vorbereitung auf die wichtigsten 120 Minuten Hockey in dieser Hallensaison verlief allerdings nicht wie gewünscht. Die Stadt stellte den HC-Damen in dieser Woche keine Halle zur Verfügung, so musste das Training ausfallen. "Das ist etwas blöd gelaufen. Wir sind trotzdem hochmotiviert und haben Bock in diese zwei Spiele zu gehen", erklärt der Coach.

Mit Unwägbarkeiten sind die Hockeyspielerinnen am Ende dieser Hallensaison ohnehin schon bestens vertraut. Trotz der Corona-Lage wurde die Saison durchgezogen – anders als in einigen anderen Hallensportarten. An mehreren Wochenenden stand erst einen Tag vorher fest, dass die Spiele durchgeführt werden können. "Insgesamt gesehen hat das alles ganz gut geklappt, das hätte ich am Anfang nicht gedacht", gesteht Müller.

"Es war alles sehr unklar. Es gab auch immer wieder Corona-Fälle", berichtet Würzburgs Trainer Hoffmann. "Trotzdem sind bei uns in der Liga relativ wenige Spiele ausgefallen. Es lief alles erstaunlich gut. Aber es war schon eine spezielle Saison", fasst Hoffmann zusammen. Für die Krönung der Saison der ungewöhnlichen Art müssen jetzt die HC-Spielerinnen sorgen, damit am Sonntagnachmittag in Schweinfurt und Würzburg die Sektkorken gleichzeitig knallen.

Relegation zur 2. Regionalliga:

Samstag, 5. März, 13.30 Uhr:
FT Freiburg – HC Schweinfurt
Sonntag, 6. März, 13 Uhr:
HC Schweinfurt – FT Freiburg

 
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