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FUSSBALL
Vorzeitige Winterpause gilt auch für die Regionalliga Bayern
Während im Westen die Viertliga-Fußballer weiterkicken, ruht im Freistaat der Spielbetrieb. Für die Klubs aus der Region jedoch keine Überraschung.
Für Amateure in Mannschaftssportarten gibt es seit Montag eine Zwangspause (Symboldbild), für Profis nicht. Die Regelung wird in Nordrhein-Westfalen jedoch anders gehandhabt als in Bayern.
Foto: Heiko Becker | Für Amateure in Mannschaftssportarten gibt es seit Montag eine Zwangspause (Symboldbild), für Profis nicht. Die Regelung wird in Nordrhein-Westfalen jedoch anders gehandhabt als in Bayern.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Das mag manchen in Verwirrung versetzt haben: Während am Montag der Fußball-Regionalliga West mit dem Segen der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen trotz der seit 2. November geltenden Corona-Beschränkungen die Fortsetzung ihres Spielbetriebs gestattet wurde, hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) für die ihm unterstellten Klassen aufgrund der Pandemie die sofortige Winterpause verkündet. Die Regionalliga Bayern sei in diese Regelung eingeschlossen, machte BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth auf Nachfrage dieser Redaktion klar.

Das heißt: Im Freistaat gibt es in diesem Jahr keinen Viertliga-Fußball mehr, zwischen Rhein und Ruhr aber schon. Dort existiert die Lesart, dass Viertliga-Fußball Profisport sei. Daher gilt im Westen für die Regionalliga-Kicker die Corona-Zwangspause, die allen Amateursportlern für den November verordnet worden ist, nicht.

Für die Viertligisten aus der hiesigen Region kam ihre vorzeitige Winterpause allerdings nicht überraschend. Geschäftsführer Markus Wolf vom FC 05 Schweinfurt hatte es bereits am Freitag für wahrscheinlich erklärt, dass seine Spieler, die unter Profibedingungen arbeiten, nach dem DFB-Pokalspiel beim FC Schalke 04 an diesem Dienstag in Kurzarbeit gehen müssten. Trainer Victor Kleinhenz vom TSV Aubstadt hatte seinen Spielern am Samstagnachmittag nach der 3:6-Niederlage beim 1. FC Nürnberg II bereits "Frohe Weihnachten" gewünscht. Kurzarbeit gibt es im Grabfeld nach Auskunft von Aubstadts Pressesprecher Philipp Müller jedoch keine: "Da wir keine Profis haben und nur geringfügige Beschäftigungsverhältnisse, geht das bei uns gar nicht."

Erst einmal hat der BFV eine Unterbrechung des Spielbetriebs bis zur Jahreswende verfügt. Wann es aber konkret weitergeht, darüber ist noch nicht entschieden. Bundesweit sind die fünf Regionalligen ein Musterbeispiel dafür, wie uneinheitlich bundesweit die Coronaregeln ausgelegt werden. Hier eine Aufstellung, wie in den einzelnen Regionen der Stand ist.

Regionalliga Südwest

An der Frage, ob die Viertliga-Kicker Amateure oder Profis sind, droht die schnelle Fortsetzung des Spielbetriebs zu scheitern. Im Südwesten spielen Teams aus fünf Bundesländern, die viertklassigen Fußballklubs werden entsprechend unterschiedlich klassifiziert. Am Dienstag liefen mehrstündige Beratungen der Verantwortlichen. Da Teams aus Rheinland-Pfalz als Amateurklubs eingestuft werden, erscheint eine Spielpause bis Ende November wahrscheinlich. Kickers Offenbach hatte eine Fortsetzung favorisiert und für den Fall einer Unterbrechung mit einem Gang vor Gericht gedroht. 

Regionalliga Nordost

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hatte seinen Spielbetrieb ab Montag eingestellt. Wie es weitergeht, soll an diesem Mittwoch in einer Videokonferenz besprochen werden. Im Gegensatz zu anderen Klubs kann Tabellenführer Viktoria Berlin wenigstens den Trainingsbetrieb fortführen, da man vom zuständigen Bezirksamt professionelle Strukturen bescheinigt bekam. Andere Berliner Vereine erwägen, nach Brandenburg auszuweichen, wo Training erlaubt wäre.

Regionalliga West

Nach der Einstufung der Viertliga-Kicker als Profis durch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen geht es hier weiter. Bereits an diesem Mittwoch ist ein Spieltag angesetzt. Problematisch könnte es für Vereine werden, die stark von Zuschauereinnahmen abhängig sind. Wie in der Bundesliga sind auch in der Regionalliga keine Fans im Stadion zugelassen.

Regionalliga Nord

Direkt nach den politischen Entscheidungen, den Amateursport im November größtenteils auszusetzen, gab der Norddeutsche Fußballverband in der vergangenen Woche bekannt, den Spielbetrieb zu unterbrechen. "Bei der Regionalliga Nord handelt es sich nicht um eine bundesweite Profispielklasse mit regelmäßigen Testungen. Folglich ist sie dem Amateursport zuzuordnen", sagte Verbandspräsident Günther Distelrath.

Regionalliga Bayern

In Bayern wird der Amateurfußball, zu dem auch die Regionalliga gezählt wird, bis zum 31. Dezember unterbrochen. Im Freistaat hatten die Verantwortlichen schon vor Monaten einen anderen Weg als im Rest der Republik eingeschlagen: Anstatt die Saison 2019/20 nach der Zwangspause im Frühjahr abzubrechen, unterbrachen sie die Spielzeit vorerst nur und haben daher bis zum geplanten Rundenende im Frühsommer nur ein verhältnismäßig kleines Restprogramm vor sich.

 
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