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Jubiläum
Von der Eisbahn zum Icedome: Das eiskalte 50. Jubiläum in Schweinfurt
Am 1. Dezember 1973 wurde am Hainig die Eisbahn offiziell eröffnet, zur Jahrtausendwende bekam sie ein Dach und ist als Icedome eines der sportlichen Wahrzeichen der Stadt
Auch wenn aktuell keine 2000 Fans mehr zu den Eishockey-Spielen kommen: Der Icedome ist für den ERV Schweinfurt eine komfortable Heimat geworden. Die Eisfläche feiert 50. Geburtstag.
Foto: Michael Endres | Auch wenn aktuell keine 2000 Fans mehr zu den Eishockey-Spielen kommen: Der Icedome ist für den ERV Schweinfurt eine komfortable Heimat geworden. Die Eisfläche feiert 50. Geburtstag.
Kai Dunkel
Kai Dunkel
 |  aktualisiert: 06.12.2023 02:51 Uhr

Herzlichen Glückwunsch zum 50. Jubiläum. Das feiert gerade der Schweinfurter Icedome. Genauer: die Eisbahn. Die wurde nämlich am 1. Dezember 1973 offiziell eröffnet. Seitdem treffen sich Menschen aus Schweinfurt und Umgebung am Hainig, um ihre Pirouetten zu drehen, einem Puck nachzujagen, Eisstöcke zu schießen, oder einfach nur Spaß auf dem Eis zu haben. Am Anfang unter freiem Himmel, seit Ende 1999 unterm Dach. Seit der zweiten Neueröffnung ist die Bahn als "Icedome" weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und mehr als nur eine Sportstätte und Heimat des ERV Schweinfurt.

1934 als Rollsportverein gegründet, wandelte sich der ERV im Laufe der Zeit zu einem der große Eissportvereine Unterfrankens. Anfang der Siebziger Jahre wurde die Eisbahn gebaut und mit moderner Kühltechnik ausgestattet, die die 30 mal 60 Meter große Eisfläche permanent kühlte. Und die wurde stets gut besucht und zum sportlichen wie gesellschaftlichen Treff in Schweinfurt.

Das Wichtigste im TV war der Wetterbericht

Regnete oder schneite es, sei die Nutzung aber lange schwierig bis unmöglich gewesen, erinnert sich Dagmar Buchholz-Köhler, die mittlerweile über 20 Jahren Eiskunstlauftrainerin und zudem ERV-Abteilungsleiterin für ihre Sparte ist und so manchen Tag auf und an der Eisbahn verbracht hat: "Bevor das Dach draufkam, war der wichtigste Termin immer der Wetterbericht", lacht sie. "Manchmal haben wir im Wasser gestanden und versucht, Figuren zu laufen. Da ist es schön, dass wir jetzt das Dach haben."

Volles Haus: In den Schweinfurter Icedome, aber auch ins alte Freiluft-Stadion kamen teils über 2000 Fans. Das Dach wurde 1999 gebaut. 
Foto: Marion Wetterich | Volles Haus: In den Schweinfurter Icedome, aber auch ins alte Freiluft-Stadion kamen teils über 2000 Fans. Das Dach wurde 1999 gebaut. 

Zimperlich seien sie auf der Freifläche aber nicht gewesen, betont Buchholz-Köhler, "wegen drei Tropfen haben wir nicht aufgehört, aber wenn das Wasser so richtig stand oder der Puck beim Eishockey unterm Schnee gesucht werden musste, dann haben alle aufhören müssen." Bei gutem Wetter aber sei bis heute – auch außerhalb des sportlichen Betriebs – immer viel los: "Bei der Eisdisco kriegen sie gerade mal einen Stehplatz auf der Eisfläche."

Auch für Andreas Kleider ist der Icedome eine Art zweite Heimat. "Seit ich fünf war bin ich da draußen, also gute 37 Jahre." Schnell entdeckte er das Eishockey für sich, war jahrelang Spieler, Nachwuchstrainer und bis vor wenigen Wochen noch Trainer der Bayernliga-Mannschaft. Und er steht immer noch für die "Zweite" auf dem Eis. Kleider ist quasi Schweinfurts "Mister Eishockey". "Mein erstes Spiel mit der 'Ersten' habe ich 1998 noch unter freiem Himmel gemacht", erinnert er sich: "Wenn es geschneit oder geregnet hat, war es nicht so optimal. Die Ausrüstung war klitschnass, die Eismaschine musste dauernd den Schnee runterräumen.“ Dass die Schweinfurter damals "Wet Dogs" genannt wurden, ist rückblickend nur eine nette Anekdote.

Eissport in Schweinfurt auf neues Level gehoben

Die Stimmung nun im Icedome sei besser, "weil Dach und Wände mehr zurückwerfen". Da sei teilweise richtig Bambule gewesen, schwärmt Kleider von glanzvollen Schweinfurter Eishockeyzeiten mit Spielen vor über 2000 Fans. "Es ist gut, dass die Stadt hinter dem Projekt stand und steht und den Eissport mit Sponsoren auf ein anderes Level gehoben hat." Dass unterm Dach etwa früher Eis gemacht werden und man bei Wind und Wetter trainieren kann, sei nicht nur für die Vereinssportler, sondern auch für den Breitensport, Kinder und Jugendliche wichtig, betont Kleider.

Seit Jahrzehnten beliebter Treff für Jung und Alt: der Schweinfurter Icedome und die Eisdisco.
Foto: Martina Müller | Seit Jahrzehnten beliebter Treff für Jung und Alt: der Schweinfurter Icedome und die Eisdisco.

Nur einmal waren Bahn und Icedome länger geschlossen - während der Corona-Pandemie. Mittlerweile hat der Icedome, der auch Schauplatz von Rockkonzerten wie 2015 der Rammstein-Coverband Stahlzeit war, längst wieder seine Bandentüren geöffnet, wird das Eis immer wieder neu und glatt zubereitet.  Ganze Schulklassen bevölkern den Icedome und natürlich viele Sportler bei Training und Wettkämpfen. Es ist wieder Leben unterm Dach.

 
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