Seit wenigen Tagen bereiten sich die Volleyballer des VC Eltmann auf die im September beginnende neue Saison vor. Bereits jetzt steht fest: die ersten beiden Monate der Spielzeit werden ein echter Härtetest für Milan Maric und seine Mannen werden, die schon darüber entscheiden könnten, ob man den Titel verteidigen kann, um das Abenteuer Aufstieg eventuell nochmals anzupeilen – denn trotz Meistertitel war das Thema Aufstieg ungeachtet höherer Zusagen mehrerer Sponsoren für die Eltmanner Volleyballer wirtschaftlich nicht realisierbar.
Mit den Trainingsauftakt am Montag vor einer Woche startet Coach Milan Maric, dem künftig Heriberto Quero assistieren wird, ein Neuanfang. Bei einem günstigen Saisonverlauf mit einer erfolgreichen Titelverteidigung hat die Vorstandschaft signalisiert, das Ziel 1. Bundesliga wieder zum Thema zu machen – gleichzeitig aber Wert auf die Feststellung gelegt, dass der Titel kein dogmatisches Saisonziel sei.
Beim Trainingsauftakt am 17. Juli gab es bereits einige (aber noch nicht alle) personelle Veränderungen zu beobachten. Daniel Schmidt aus Dresden, der künftig neben Merten Krüger als Zuspieler geplant ist, wird erst im August zur Mannschaft stoßen, mit einem talentierten Außenangreifer und einem Mittelblocker ist man noch in Gesprächen. Max Kessel aus der 2. Mannschaft, sporadisch in der Vorsaison schon eingesetzt, gehört künftig zur 1. Mannschaft.
Schmerzlich sind jedoch die Abgänge, Thiago Welter wechselt in den Stuttgarter Raum und wird Chefcoach beim „Roten Rudel“ in Fellbach, einem der erwartungsgemäß härtesten Konkurrenten in der neuen Saison. Auch Mittelblocker Nicola Poluga hat den VC Eltmann mit bislang noch unbekanntem Ziel verlassen. Heriberto Quero, wegen seiner Sprungkraft „Hubschrauberto“ genannt, ist künftig Co-Trainer, aktiv wird der einstige Nationalspieler Venezuelas in der 22. Mannschaft auf dem Feld stehen.
Alle anderen, Kapitän Sebastian Richter, Routinier Chris Novak und auch Hansi Nürnberger, alle drei Jung-Väter, bilden nach wie vor mit Merten Krüger, Sven Kellermann und Flugkünstler Johnny Engel das Gerüst der Mannschaft. Rolf Werner freut sich, dass der talentierte Timon Schippmann seinen Vertrag in Eltmann verlängerte und Milan Maric will seine schärfste Angriffswaffe, Mircea Peta, noch effektiver als Diagonalangreifer profilieren.
Nicht zu vergessen der artistisch agierende Libero Max Kolbe, dessen Annahmequalitäten manches Spiel der Vorsaison entscheidend beeinflussten, und Youngster Tobias Werner, der wie auch Nico Bitsch in der abgelaufenen Saison einige Male mit großem Engagement dafür sorgte, dass Ausfälle von Stammspielern kompensiert werden konnten.
Für Milan Maric dürften die ersten Wochen nach dem Trainingsauftakt von großer Bedeutung sein. Derzeit sind wöchentlich vier Trainingseinheiten angesetzt, denn anders als im Vorjahr geht es nach dem Auftaktspiel gegen die Junioren des Volleyball-Internats Frankfurt gleich gegen Mitfavoriten in die Vollen, denn am nächsten Tag muss man bei der TSG Mainz-Gonsenheim, dem letztjährigen Tabellendritten, antreten.
Eine Woche später gastiert mit Rüsselsheim II ebenfalls eine Spitzenmannschaft im Eltmanner Hangar. Am letzten Tag im September ist dann der schwere Gang zu Vizemeister Schwaig angesagt.
Das Auftaktprogramm dürfte schon deutliche Fingerzeige für den weiteren Saisonverlauf geben – im Vorjahr ging es zu Beginn etwas beschaulicher zu.
Nach der Zwangspause Anfang Oktober wegen des Supercup-Finals in Hannover steht schon wieder ein Spitzenduell im Eltmanner Hangar an, denn dann gibt es ein Wiedersehen mit Thiago Welter und dem „Roten Rudel“ aus Fellbach und anschließend reisen die Delitzscher an, ebenfalls ein Top-Duell ohne Gewinngarantie.
Doch auch andere Konkurrenten der 2. Liga Süd haben aufgerüstet, Karlsruhe verpflichtete vom Erstligisten Bühl Jens Sandmeier, und Grafing holte sich den starken Linkshänder Höfer aus Herrsching.