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Fußball: Regionalliga Bayern
Vitus Scheithauer will beim FC 05 erwachsen werden
Der neue Innenverteidiger stand beim FSV Mainz vor einer Profi-Karriere. Nach einer achtmonatigen Corona-Zwangspause möchte er in Schweinfurt den nächsten Schritt machen.
Führt sein Weg wieder Richtung Profifußball? Beim FC 05 Schweinfurt will Innenverteidiger Vitus Scheithauer  (hier beim Probetraining in Magdeburg) den nächsten Schritt machen.
Foto: Imago/Christian Schroedter | Führt sein Weg wieder Richtung Profifußball? Beim FC 05 Schweinfurt will Innenverteidiger Vitus Scheithauer  (hier beim Probetraining in Magdeburg) den nächsten Schritt machen.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 10.04.2021 02:15 Uhr

Der letzte Vitus, der für den FC 05 Schweinfurt in der ersten Mannschaft gespielt hat, war Vitus Nagorny. Während des Ein-Jahres-Abenteuers Zweite Bundesliga in der Saison 2001/02 und der darauf folgenden Regionalliga-Spielzeit erzielte der gebürtige Russe seinerzeit in 44 Partien drei Treffer. Nun gibt's wieder einen Vitus - Vitus Scheithauer, der zuletzt beim FSV Mainz 05 unter Vertrag gestanden hatte. Seit Januar ist der 21-Jährige ein Grün-Weißer. Mit seinem "Vorgänger" eint ihn die stattliche Statur - 1,90 Meter misst der robuste Innenverteidiger.

Der seine Stärken in der Athletik, Tempo und "einem guten defensiven Kopfball" sieht, aber um den ausbaufähigen Offensiv-Kopfball weiß: "Tore zu schießen, gehört bisher nicht zu meinen Stärken. Und ich muss im Spielaufbau noch etwas ruhiger werden. Und abgezockter." Gleichwohl für einen so jungen Spieler 44 Regionalliga-Partien durchaus für Erfahrung stehen. "Von Lukas Billick, Kristian Böhnlein, Daniel Adlung oder Adam Jabiri kann ich aber noch lernen. Mit solchen Routiniers habe ich bisher nicht zusammen gespielt. Ich bin jetzt im Erwachsenen-Fußball angekommen, der Kinder-Fußball ist Geschichte."

Ein U-18-Länderspiel

Scheithauer ist gebürtiger Münchner, wurde bei den "Löwen" ausgebildet und in der U19 des FSV Mainz 05, wo er Stammspieler und Kapitän war sowie bereits unter Sandro Schwarz bei den Profis mittrainieren durfte. Die Weichen schienen gestellt für eine Laufbahn in der Bundesliga. "Doch es sollte dann doch nicht ganz reichen", kommentiert der einmalige U-18-Nationalspieler (gegen Frankreich) seine Rückstufung in die Regionalliga-U23 so grundehrlich, wie seine Spielweise auch ist. Ein Muskelbündelriss tat sein übriges. Scheithauer wollte weg aus Mainz, woanders den nächsten Schritt wagen und zumindest Richtung Dritte Liga schauen. Doch dann kam Corona.

Es folgten Monate ohne Spiel, gescheiterte Probetrainings ("die Vereine verpflichten in diesen unsicheren Zeiten lieber erfahrene Akteure") unter anderem beim FC Magdeburg und ums Haar ein Wechsel zum FC Nitra. FC Nitra? "Ja, ein slowakischer Erstligist, bei dem deutsche Investoren etwas Großes aufbauen wollen", erklärt Scheithauer. Unter anderem sind dort der ehemalige Jugend-Nationalspieler und Bundesliga-Profi Sinan Kurt (FC Bayern München, Hertha BSC Berlin) sowie Drittliga-Akteur Benjamin Kindsvater (Wacker Burghausen, TSV 1860 München) gelandet. "Mir war das aber letztlich doch zu merkwürdig. Und zwei Tage, nachdem ich dort abgesagt hatte, war ich in Schweinfurt."

Acht Monate Entwicklung fehlen

Beim FC 05 hatte man nach dem Wechsel von Pius Krätschmer zum 1. FC Nürnberg schon länger einen großgewachsenen Innenverteidiger gesucht. Und dem Neuen deswegen auch gleich einen Vertrag bis Sommer 2022 gegeben. Weswegen Scheithauer Schweinfurt auch keinesfalls als Hoppla-Hopp-Sprungbrett Richtung Profi-Fußball sieht, sondern als Chance, seine Entwicklung wieder langfristig auf Kurs zu bringen. "Ich würde zwar nicht sagen, dass meine Karriere einen Knick erhalten halten, aber mir fehlen acht Monate in meiner Entwicklung. Jungen Spielern wie mir fehlen Spiele und Trainingseinheiten mehr als einem erfahrenen."

Zumindest trainieren darf der Neuzugang mit dem FC 05 wieder, der genau wie die SpVgg Bayreuth als Profi-Mannschaft zählt und deswegen, wie eben auch die Oberfranken, wieder auf dem Platz stehen darf. Die Konkurrenz freilich nicht, weswegen Scheithauer auch nicht wirklich überzeugt ist von einer Fortsetzung der Regionalliga Bayern. "Wir haben im Süden zu viele reine Amateurklubs, für die intensive Corona-Testreihen einfach zu kostspielig wären. Ich vertraue aber darauf, dass der Verband wie angekündigt die Play-offs um die Meisterschaft durchführt, so dass es sportlich entschieden wird, wer in die Drittliga-Relegation geht."

 
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