
"Da weiß ich ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll", antwortete ERV-Stürmer Leonardo Ewald auf die Frage, warum es den Schweinfurtern aktuell nicht gelingt, den Negativtrend zu stoppen. Als er dann doch anfängt, wird deutlich, was er damit meint. Nicht etwa, dass beim ERV gerade gar nichts zusammenpassen würde. Sondern dass es immer wieder unterschiedliche Dinge sind, die die Mighty Dogs um die Früchte der Arbeit bringen. "In Landsberg waren wir trotz vieler Ausfälle die bessere Mannschaft und haben insgesamt auch schlau gespielt", so der 24-jährige mit Blick auf die Ausfälle von Tomas Cermak, Nils Münzberg, Marcel Weise (alle krankheitsbedingt) und Sean Fischer (verhindert).
Dass die Partie am Ende knapp mit 3:4 verloren ging lag nach Ansicht von Ewald an individuellen Fehlern, die den ERV in der 54. Spielminuten binnen nur 33 Sekunden die Führung und damit den ersten Dreier der Saison kosteten. Dass dieser Doppelschlag zum Genickbruch wurde, lag auch daran, dass die Schweinfurter zuvor ihre Chancen erneut nicht konsequent genug nutzten. "Wir belohnen uns einfach nicht und kriegen dann immer wieder fast zwangsläufig Gegentore."
Trotz Niederlagen weiter von Kader überzeugt
Im Freitagsspiel waren es wieder einmal deren sieben, obwohl Trainer Semjon Bär betont hatte, dass man deutlich mehr Augenmerk auf die Defensive legen wollte. "Wenn dann vorne nichts reingeht, wollen wir es zwingen, stehen dann zu hoch und lassen uns auskontern", sieht Ewald einen dritten Grund, warum es auch gegen dezimierte Gäste aus Schongau am Freitag schief ging. "Da haben wir uns nicht so schlau angestellt, waren aber auch nicht so schlecht, wie es das Ergebnis ausdrückt," ist Ewald, genau wie sein Trainer und auch Sportvorstand Gerald Zettner, nach wie vor von der Qualität der Mannschaft grundsätzlich überzeugt.
"Aber man muss natürlich auch sehen, wie stark die Bayernliga mittlerweile ist und wie schmal unser Kader. Wenn wir in dieser Liga um die Playoff-Plätze mitspielen wollen, müssen wir den Weg, den die anderen Mannschaften bereits eingeschlagen haben, irgendwann mitgehen. Auch wenn das am Standort Schweinfurt natürlich viel schwieriger ist, als in einer Region, wo im Umkreis von 80 Kilometern fünf Vereine und entsprechend viele Spieler sind." Ein vierter Punkt der ebenso richtig, wie lang bekannt und schwer lösbar ist.