FC 05 Schweinfurt II – FC Amberg 5:4 (3:1)
War das ein Spektakel! Mit einem etwas glücklichen, aber doch verdienten 5:4 schickte Aufsteiger FC 05 Schweinfurt II Schlusslicht Amberg nach Hause. Eigentlich hatten die Schweinfurter das Spiel schon im Sack, brachten die Amberger aber durch Fehler wieder ins Geschäft und durften froh sein, die drei Punkte geholt zu haben.
Das Spiel fing mit einem Paukenschlag an. Anstoß Schweinfurt, zwei, drei schnelle Pässe nach vorne, Steffen Schmidt rutschte in eine flache Hereingabe – 1:0 (1.). Amberg antwortete mit wütenden Angriffen und kam auch zum 1:1 durch Michael Dietl. Der konnte über die linke Abwehrseite zu oft durchbrechen, so auch in der 11. Minute, als er Moriz Heusinger umkurvte und den jungen Johannes Sturm im FC-Gehäuse tunnelte. Schweinfurt überstand diese zehnminütige Druckphase und zog sein Spiel auf. Immer dann, wenn die Heimelf schnell und präzise nach vorn spielte, wurde es für Amberg brandgefährlich. Denn so gefällig der Gegner nach vorn spielte, nach hinten war er anfällig. 24. Minute, Christopher Lehmann spielt Tobias Fleischer frei – 2:1. Kurz vor der Pause: Fleischer wird im Strafraum gefoult, Marcel Ruft legt sich die Kugel zurecht, 3:1.
In der Pause stellte Trainer Ulli Baumann um. Heusinger, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, ging ins Mittelfeld, Moritz Renninger übernahm seinen Platz. „Ich hatte keine Alternative“, so Baumann zu dieser Änderung, „Marius Heinze ist im Urlaub, und Pascal Schmitt ist jetzt Vertragsamateur in Fuchsstadt.“ Wie bitte? „Man darf heutzutage wohl keinen Spieler mehr wegen schlechter Leistung zwei Tage auf die Bank setzen, das hat er wohl nicht verkraftet“, sagt Baumann, „ich werde ihm keine Träne nachweinen, aber heute hätte ich ihn gebraucht“.
Denn gerade über die linke Abwehrseite war Schweinfurt anfällig. Zunächst aber zog der FC 05 II auf 4:1 davon. Lehmann spielte in die Schnittstelle der Abwehr, Markus Thomann überraschte Ambergs Torhüter Maximilian Bleisteiner (54.). Doch ab der 63. Minute reihte die Elf Fehler an Fehler und die halbe Mannschaft bestaunte Yannik Hallers Anschluss zum 2:4 sowie Dietls 3:4. Baumann nahm Sturm aus mentalen Gründen raus und stellte Erfahrung, also Christoph Saballus, ins Tor. Aber auch der war machtlos am Ausgleich durch Dietl (86.
) und Baumann schleuderte wütend seinen Notizblock auf den Rasen. Doch mit dem Anstoß nahmen die Schweinfurter ihr Herz in die Hand und spielten schnell und präzise nach vorne. Der Lohn war der umjubelte Siegtreffer durch Lehmann (86.). „Wir haben Fehler gemacht, die wir sonst nicht machen, deshalb ist der Sieg ein wenig glücklich“, gibt Baumann zu.
Schweinfurt: Sturm (78. Saballus) – Heusinger, Ruft, Topuz, Bär – Schmidt, Renninger (64. J. Feidel) – Lehmann, Thomann, Albert – Fleischer (55. F. Feidel). Schiedsrichter: Wenzlik (Velden). Zuschauer: 60. Tore: 1:0 Schmidt (1.), 1:1 Dietl (11.), 2:1 Fleischer (24.), 3:1 Ruft (41./Foulelfmeter), 4:1 Thomann (58.), 4:2 Haller (63.), 4:3, 4:4 Dietl (73., 86.), 5:4 Lehmann (86.).