"Ein absolut verdienter Punkt für uns" – dieses Fazit zog nach diesem intensiven Spiel nicht nur ein Trainer, sondern der Meinung waren beide Coaches. Sowohl Gochsheims Stefan Riegler als auch Unterpleichfelds Thomas Redelberger konnten mit ihren Teams und dem 2:2 (2:0) jeweils einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Nordwest sammeln. Und dennoch waren die Gefühlslagen direkt nach dem Abpfiff noch komplett verschieden. Doch der Reihe nach.
Der TSV Unterpleichfeld war stark in die Partie gestartet und kontrollierte das Spiel während der Anfangsphase. Sowohl die Zweikämpfe als auch der Ballbesitz gingen meist an die Gäste, auch wenn sie sich trotz der Überlegenheit keine klaren Torchancen erspielen konnten. Nach etwa 15 Minuten reagierte Riegler mit einer taktischen Umstellung, und in deren Folge fand auch Gochsheim besser in die Partie. Nach 20 Minuten belohnten sich die Gastgeber für die Steigerung: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld köpfte Mekic mit Hilfe des Innenpfostens zur umjubelten 1:0-Führung für Gochsheim ein.
Elfmeterpfiff eine 50:50-Entscheidung
"Das war natürlich eine kalte Dusche, und in meinen Augen nicht wirklich verdient", so Redelberger. Doch es sollte für sein Team noch schlimmer kommen: Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel der Unterpleichfelder konterten die Gochsheimer, und im Strafraum kam es zu einem folgenschweren Zweikampf. Im Tackling traf ein Verteidiger sowohl den Ball als auch seinen Gegenspieler, der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Auch hier sind sich beide Trainer einig: "Ein Kann-, kein Muss-Pfiff. Das war eine 50:50-Entscheidung." Dominik Demar war das einerlei, der Angreifer der Gochsheimer ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt zum 2:0.
Doch nur wenige Minuten später wurde der Torschütze zum Unglücksraben. In einem Zweikampf verdrehte er sich das Knie und wurde umgehend zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Riegler befürchtet eine längere Ausfallzeit seines Angreifers. Fünf Minuten später traf es dann die Gäste: Auch Felix Exler verletzte sich am Knie und musste ausgewechselt werden; auch sein Trainer war danach um mehrere Sorgenfalten reicher. Nach diesen beiden Schreckmomenten ging es mit der 2:0-Führung für Gochsheim in die Kabinen.
Gochsheim lässt zwei Konterchancen liegen
Die zweite Hälfte begannen die Gäste druckvoll und versuchten, sich in das Spiel zurück zu kämpfen. Eine Tendenz, für die Riegler eine logische Erklärung hat: "Bei unseren angeschlagenen Spielern ließen da die Kräfte nach, da hat Unterpleichfeld ordentlich Druck aufgebaut." Doch Kapital konnte Unterpleichfeld zunächst aus der optischen Überlegenheit nicht schlagen. Bis in die 75. Minute: Da erzielte Nikos Bude mit einem schönen Schuss aus 18 Metern den Anschlusstreffer. Beflügelt vom greifbaren Ausgleich rannte Unterpleichfeld an und schnürte die Gastgeber teilweise in der eigenen Hälfte ein. Die großen Torchancen hatten aber die Gochsheimer: Zwei riesige Kontergelegenheiten wurden durch Ballverluste leichtfertig verspielt, und Unterpleichfeld blieb in Schlagdistanz.
Dieses "Zu-Grün-hinter-den-Ohren-Sein", wie es Trainer Riegler nannte, sollte sich aus Gochsheimer Sicht spät rächen: Nach einer Ecke in der vierten Minute der Nachspielzeit köpfte Nino Wagner ein und sorgte damit für die gerechte Punkteteilung. Während die Gochsheimer enttäuscht zu Boden sanken, kannte der Jubel bei den Gästen keine Grenzen mehr. In der Tabelle bleiben die Gäste damit drei Punkte vor Gochsheim, wobei beide auf einem direkten Klassenerhalts-Platz stehen.
