Tuju - nein, das ist kein Wort irgendeiner karibischen Inselsprache. Auch nicht finnisch. Tuju ist das Kürzel der Turnerjugend. Und die trifft sich im Juli in Schweinfurt, der Stadt, die 2019 beim 32. bayerischen Landesturnfestes einen Teilnehmer- und Besucherrekord hat feiern dürfen. Nun also das 36. bayerische Turnerjugendtreffen. Diese Veranstaltung findet, außer in Jahren mit einem Landesturnfest, jährlich statt und zum zweiten Mal nach 2002 in Schweinfurt. Letzter Austragungsort war 2018 die mittelfränkische Triathlon-Metropole Roth.
- Hier finden Sie noch einmal alle Texte zum 32. bayerischen Landesturnfest in Schweinfurt.
"Ich freue mich, dass das Landesturnfest auf diese Art nachweht", sagte der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei der Vertragsunterzeichnung mit dem Bayerischen Turnverband (BTV). Da die Stadt diese Großveranstaltung so zuverlässig und mit enormem Herzblut abgewickelt habe, seien reihenweise Angebote für weitere, auch hochkarätige Events eingetrudelt, bestätigte Klaus Rehberger, der Vorsitzende des Turngaus Schweinfurt-Haßberge: "Wir waren einfach zu gut, man hat uns die Tür eingerannt."
1200 Jugendliche aus über 50 Vereinen
Entschieden habe man sich ganz bewusst für das Turnerjugendtreffen. Und so werden in Schweinfurt in den Tagen vom 17. bis 19. Juli rund 1200 Jugendliche aus mehr als 50 bayerischen Vereinen erwartet, an den sportlichen Entscheidungen jeweils rund 100 Mannschaften und Einzelwettkämpfer teilnehmen.
Ermittelt werden bayerische Meister und Landespokalsieger in den klassischen Turnerjugend-Wettkämpfen. "Im Mittelpunkt stehen dabei TGM und TGW", so Rehberger - schon wieder Abkürzungen. Die stehen für Turngruppen-Meisterschaften und Turngruppen-Wettkämpfe. Den Auftakt macht am Freitag der erste Teil des Einzel-Vierkampfs, bei dem die vier Disziplinen Bodenturnen, Minitrampolin, Sprint sowie Zeitschwimmen absolviert werden. Am Samstag kommen die Teamwettkämpfe hinzu.
Dabei geht es für die meisten Mannschaften um die Qualifikation zum Deutschen Turnerjugendtreffen und die Chance, im Kampf um die deutsche Meisterschaft und den Bundespokal einzugreifen. Je nach Wettkampfklasse treten die Teams in drei oder vier Disziplinen gegeneinander an. Dabei haben sie die Auswahl aus technisch-kompositorischen (Turnen, Tanzen, Singen, Gymnastik) und leichtathletischen (Laufen, Schwimmen, Ballweitwurf) Disziplinen.
"Es geht darum, dass eine Gruppe von sechs bis zwölf Jugendlichen etwas gemeinsam macht. Das erfordert eine große gegenseitige Rücksichtsnahme", verwies BTV-Landesfachwartin Marion Schmidt auf den Inklusionsgedanken. "Der eine kann gut turnen, der andere eben singen. Da nehmen sich die Jugendlichen gegenseitig mit, das ist Teamgeist." Als Wettkampfstätten stehen das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (wo auch viele Jugendliche übernachten), die Georg-Wichtermann-Halle (mit neuem Schwingboden), das Willy-Sachs-Stadion und das Silvana-Bad zur Verfügung.
Gruppencharakter steht im Vordergrund
Neben dem Wettkampf steht beim Turnerjugendtreffen, wie auch bereits beim Landesturnfest, immer der Gruppencharakter im Vordergrund: mit neuen Sportarten wie Sportstacking, Parkour oder Akrobatik, aber auch bei der gemeinsamen Tuju-Party am Samstagabend. Schmidt: "Wer einmal in einer Halle gestanden hat, in der über 1000 Jugendliche etwas vorführen, weiß, welche Gänsehaut man da bekommt."