Nichts war es mit dem Titel-Hattrick für die Freien Turner Schweinfurt beim BWG-Cup in Bergrheinfeld. Stattdessen holte der gastgebende TSV mit einem 1:0-Finalsieg über die FTS den Sieg in der 13. Auflage des Hallenfußball-Turniers. Dem Bezirksliga-Neunten gelang vor 350 Zuschauern eine faustdicke Überraschung. „Klar, hatten wir damit nicht gerechnet“, sagte TSV-Coach Thomas Gerstner nachher: „Unser Ziel vor eigenem Publikum, war das Halbfinale.“
Dort trafen die Bergrheinfelder als Zweiter der Vorrundengruppe A auf die punktverlustfreie DJK Schwebenried/Schwemmelsbach. Der Zehnte der Landesliga/Nordwest gewann den BWG-Cup 2016, ehe die Turner die folgenden zwei Auflagen für sich entschieden. Im Halbfinale gegen Bergrheinfeld lief zunächst alles nach Plan für Schwebenried/Schwemmelsbach. Früh im Spiel ging die DJK 2:0 in Führung. Was anschließend passierte, war das was Hallenfußball ausmacht. Eins, zwei gelungene Aktionen und schon stand die Halle Kopf. Die Hausherren drehten das Spiel drehen und standen nach dem 3:2-Erfolg im Endspiel. Im vorherigen Halbfinale ließ die FTS gegen den Kreisligisten SC Hesselbach nichts anbrennen und siegte souverän mit 4:0.
Im Finale nutzte die Gerstner-Elf ihren Lauf, erzielte nach drei Minuten durch Linus Schneider die 1:0-Führung, die sie Dank ihres glänzend aufgelegten Schlussmann Florian Müller auch nicht mehr aus der Hand gab. „Wir wollten heute Spaß haben beim Fußballspielen. Das hat geklappt“, freut sich Gerstner über Platz eins: „Die Jungs hat der Ehrgeiz gepackt. Am Ende war der Turniersieg auch verdient, weil meine Mannschaft es einfach unbedingt wollte.“ Noch bevor er seine Analyse weiter ausführen konnte, rief FTS-Trainer Adrian Gahn im Vorbeilaufen: „Ihr seid wirklich ein schlechter Gastgeber.“ Dem Lachen der Protagonisten nach, war dies selbstverständlich ein Kompliment für die starke sportliche Leistung des TSV.
Die Zuschauer kamen bei den attraktiven Spielen auf ihre Kosten. Auch die Sportler zeigten sich zufrieden. „Zum Glück hat sich auch niemand verletzt“, meinte Gerstner: „In die Haare hat sich auch keiner bekommen, wie ich es mitbekommen habe.“ Die acht Teams schenkten sich zwar nichts, sorgten aber dennoch dafür, dass es immer fair zuging. „Einerseits soll es ein Ausgleich für die Teams sein. Aber es muss eben auch immer jeder schauen, nach dem Winter wieder verletzungsfrei in die Runde zu kommen“, so Gerstner.
Die Veranstalter und die teilnehmenden Vereine waren vollauf zufrieden mit dem 13. BWG-Cup. Das bestätigte auch Gahn: „Wie immer war das hier toll organisiert. Auf der Tribüne war kein Platz mehr frei – das spricht für so ein Turnier. Einige ehemalige Turner gehören zu den Hauptverantwortlichen. Von daher ist das eine Art Verpflichtung, hier teilzunehmen, die wir sehr gerne wahrnehmen.“
Ganz ohne Titel gingen die Schweinfurter aber am Ende des kurzweiligen Hallenfußball-Abends doch nicht aus. FTS-Stürmer Dominik Popp wurde – wie schon 2017 – zum besten Spieler des Turniers gewählt. Bester Torschütze war Marcel Kühlinger von der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach mit sieben Treffern. Zum besten Torhüter wurde Daniel Eberlein vom TV Oberndorf gekürt.
Das Turnier in Zahlen
Gruppe A: 1. FT Schweinfurt 16:2 Tore/7 Punkte, 2. TSV Bergrheinfeld 6:3/5, 3. TV Oberndorf 6:9/4, 4. TSV Grafenrheinfeld 1:15/0. Gruppe B: 1. DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 12:1/9, 2. SC Hesselbach 10:8/6, 3. TSV Gochsheim 4:12/3, 4. TSV Heidenfeld 3:8/0.
Halbfinale: FT Schweinfurt – SC Hesselbach 4:0, DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – TSV Bergrheinfeld 2:3. Um Platz 7: TSV Grafenrheinfeld – TSV Heidenfeld 3:5; um Platz 5: TV Oberndorf – TSV Gochsheim 2:3; um Platz 3: SC Hesselbach – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 2:3; Finale: FT Schweinfurt – TSV Bergrheinfeld 0:1.