Am Freitagnachmittag waren sich die Stadt München und Regionalliga-Tabellenführer Türkgücü einig: Zwölf Partien darf der designierte Drittliga-Aufsteiger im Grünwalder Stadion austragen, weitere acht per kurzfristig erteilter Sondergenehmigung im Olympiastadion. Damit dürfte zum Stichtag am Montag einer Meldung der Türken seitens des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) für die 3. Liga nichts im Weg stehen. Das fehlende Stadion war das letzte fehlende Puzzleteil für die Lizenz-Erteilung. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erlaubt nämlich maximal 50 Drittliga-Spiele im Grünwalder Stadion, in dem bereits die Drittligisten TSV 1860 und FC Bayern II ihre Heimpartien austragen.
Sollte der BFV dem zu Saisonbeginn in die Regionalliga aufgestiegenen Klub am Montag Grünes Licht erteilen und der DFB der Lizenzierung nicht aus anderen Gründen widersprechen, wäre Türkgücü München der erste Migrantenverein im deutschen Profifußball. Er würde in der ab September voraussichtlich fortgesetzten Regionalliga aus der Wertung genommen. Der zweitplatzierte FC 05 Schweinfurt, dessen Hoffnungen, bei einem Nichtaufstieg der Türken nachzurücken, zerstoben sind, ist damit neuer Tabellenführer zur Meldefrist am Montag und zu diesem Zeitpunkt bester Amateurverein Bayerns – und das berechtigt zur Teilnahme an der DFB-Pokal-Hauptrunde. Zudem wird am Ende der Saison in Play-Offs ein Relegationsteilnehmer zur Drittliga-Spielzeit 2021/22 ausgespielt, so dass der FC 05 einen weiteren Anlauf nehmen kann. (mib)