Die ersten Minuten des Heimspiels gegen den Tabellenzweiten Schonungen war der FC Zeil noch nicht so recht auf dem Platz, ärgerte sich im Nachhinein Spielertrainer Jusuf Kurtanovic.
Den ersten Hochkaräter der Gäste durch Marcel Holzheimer konnte Zeils Bastian Rößner gerade noch vor der Linie klären (8.). Eine Minute später kam jede Rettung dann aber zu spät: Schonungens Toptorjäger Tim Westerhausen traf zum 0:1. "Danach haben wir das Spiel besser in den Griff bekommen und waren sehr dominierend", berichtet Zeils Coach.
Schonungen zeigt sich abgebrüht
Auch wenn die Defensive der Heimelf nun viel stabiler stand, waren in der Offensive zwingende Abschlussaktionen erstmal Mangelware. Zeil Lukas Zehe aus der zweiten Reihe und Kevin Moser per Freistoß näherten sich zumindest einmal dem Tor von Schonungens Schlussmann Florian Götzendörfer.
Vor der Pause zeigte sich die Elf von Spielertrainer Felix Lehfer dann aber abgebrüht. Nach einem stark vorgetragenen Konter erhöhte Holzheimer auf 0:2 (40.). "Da waren wir wieder unachtsam, wir wollten auf Abseits spielen – das hat nicht funktioniert", erklärt Kurtanovic. Nach einer Zeitstrafe für Schonungens Fabio Nicklaus erhöhte Zeil abermals den Druck, zeigte sich im Abschluss aber zu ineffektiv.
Der FC Zeil vergisst Tore zu erzielen
"Auch nach der Pause waren wir spielbestimmend, übten Druck aus und ließen Schonungen nicht ins Spiel kommen", erklärt der Coach der Nullachter. "Allerdings haben wir vergessen, die Tore zu schießen."
Schonungen dagegen agierte weiter gnadenlos effektiv. Westerhausen machte mit seinem zweiten Treffer zum 0:3 (66.) bereits den Deckel drauf auf den 14. Saisonsieg.
Nico Vogel erhöhte noch auf das zwischenzeitliche 0:4, Kevin Moser gelang in der Nachspielzeit zumindest noch der Ehrentreffer zum 1:4. Das Hinspiel ging noch mit 3:2 an den FC Zeil, der nun einen deutlichen Rückschlag im Aufstiegsrennen verzeichnen musste. Zeils Rückstand auf Relegationsplatz drei beträgt nun – bei zwei Spielen mehr – vier Punkte.
Leichte Hoffnungen auf den Relegationsplatz
"Gerade habe ich gemischte Gefühle. Es läuft durchwachsen", sagt Kurtanovic, angesprochen auf den Jahresstart, mit jetzt zwei Niederlagen, zwei Siegen und einem Unentschieden. "Wir erzielen zu wenig Ertrag aus unserer Überlegenheit in den Spielen." Ein Muster, das sich durch die gesamte Runde zieht. Mit 37 Treffern haben die Zeiler die mit Abstand harmloseste Offensive in der Spitzengruppe der Liga. An der Spielweise soll aber künftig nichts geändert werden. "Wir schauen von Spiel zu Spiel – und dass der Knoten endlich mal platzt." Dann wäre vielleicht doch noch die Relegation drin.
Lehfers Schonunger, mit 60 Treffern die torhungrigste Mannschaft der Liga, sind dagegen zurück auf Platz eins. Der Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz beträgt jetzt immerhin bereits neun Zähler (bei einem noch etwas schrägen Tabellenbild aufgrund vieler Spielabsagen).
Vier Tore aus sechs Chancen
Beim Dienstagstraining herrschte noch Weltuntergangs-Stimmung bei der jungen Mannschaft, berichtet der Coach. Grund war das enttäuschende 1:1 am vorigen Spieltag gegen Abersfeld/Löffelsterz/Reichmannshausen. Am Ende einer schwierigen Trainingswoche folgte die "Auferstehung", so Lehfer angesichts der starken Trainingsleistung am Freitag.
Die ließ sich auch auf den Spieltag übertragen. "Wir waren eiskalt. Wir haben aus sechs Chancen vier Tore gemacht." Jene Kaltschnäutzigkeit, die in der Vorrunde noch abhanden kam. "Klar wollen wir jetzt unter die ersten Drei kommen", erklärt der Coach. "Aber wir tun gut daran, noch nicht an Mai zu denken."