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Fußball:
Die Kürschners beim FC 05: „Das ist ein Teil unseres Lebens“
„Wir würden das jederzeit wieder machen“: Else (links) und Günter Kürschner, die vor Kurzem für ihr langjähriges Engagement als Betreuer der U 19 des FC 05 Schweinfurt ausgezeichnet wurden.
Foto: Grosspietsch | „Wir würden das jederzeit wieder machen“: Else (links) und Günter Kürschner, die vor Kurzem für ihr langjähriges Engagement als Betreuer der U 19 des FC 05 Schweinfurt ausgezeichnet wurden.

Von unserem Mitarbeiter

Dominik Grosspietsch

 |  aktualisiert: 27.12.2013 15:55 Uhr

Wenn man an den FC 05 Schweinfurt denkt, fallen einem gleich ein paar Namen ein: Präsident Markus Wolf, Sportleiter Rüdiger Mauder und Trainer Gerd Klaus. Sie sind eben diejenigen, die im Vordergrund stehen. Doch was wäre, wenn diese Funktionäre nicht durch fleißige Helfer im Hintergrund unterstützt werden würden?

Nein, da will man gar nicht weiterdenken, das Vereinsleben würde vermutlich durcheinandergeraten. Da diese ehrenamtlichen Helfer meist im Hintergrund werkeln, wird ihre Arbeit nicht auf den ersten Blick wahrgenommen. Gewürdigt wurde diese Arbeit aber in Stadtlauringen auf der 15. DFB-Sonderehrung. Unter den Geehrten waren auch Günter und Else Kürschner vom FC 05 Schweinfurt, die für ihr Engagement während ihrer 27-jährigen Tätigkeit als A-Jugend-Betreuer geehrt wurden. „Das ist wirklich schön, dass sie das machen“, freut sich Günter Kürschner über die Anerkennung.

Angefangen hatte bei den Kürschners die Betreuerlaufbahn wie bei den meisten Ehrenamtlichen: Als ihre Söhne Jens und Uli beim FC 05 das Fußballspielen begannen, wurden die Kürschners aktiv. „Als Uli in die D-Jugend gekommen ist, haben sie keinen Trainer gehabt. So fing Günter 1979 an, die D2 zu trainieren“, erzählt seine Frau Else, die 1981 hinzukam und sich von ihrem Mann für Fußball begeistern ließ. „Als ich Günter kennenlernte, nahm er mich mal mit zum FC 05 und hat mich angesteckt“, erzählt die heute 71-Jährige Rentnerin lachend.

Und so begleitete das Ehepaar die beiden Söhne, die bis zur Auflösung der zweiten Mannschaft 1996 für die FC-Reserve spielten, durch ihre Jugendzeit. „Als die Kinder aus der Jugend kamen, wurden wir gefragt, ob wir noch ein Jahr weitermachen“, sagt Else. Und ehe sich die Kürschners versahen, heute, 23 Jahre später, sind sie immer noch als Betreuer tätig. „Die Arbeit hat zu 99 Prozent Spaß gemacht. Natürlich sind ein paar Schlitzohren dabei, aber die Jugendlichen hier haben alle einen super Charakter“, freut sich der 70-jährige Günter Kürschner und fügt an. „Wir würden das jederzeit trotz aller Aufwände wieder machen.“ Das ist ein starkes Wort. Auch deshalb, weil die Kürschners mittlerweile Großeltern geworden sind und sich Donnerstags immer um die beiden sieben und zehn Jahre alten Enkelinnen kümmern. Sie werden normalerweise um 17 Uhr wieder abgeholt, kurz bevor sich die Kürschners zum Stadion begeben, um beim U-19-Training zu helfen. Doch auch für den Fall, dass die beiden Mädchen mal nicht rechtzeitig abgeholt werden können, hat Günter einen Notfallplan in petto. „Dann müssten wir sie halt mitnehmen. Die Damen brauchen ja auch noch Nachwuchs“, witzelt der ehemalige Krankenkassen-Angestellte.

Das, was die Kürschners an ihrem Hobby so sehr schätzen, ist der Umgang mit anderen Menschen. Nicht nur mit den Jugendlichen, so berichten die Eheleute, sondern auch mit Trainern, Eltern und Vereinsfunktionären habe es nie Schwierigkeiten gegeben. Ihre Beschäftigung ist auch für das Zusammenleben des Ehepaar inzwischen eminent wichtig geworden: „Das ist Teil unseres Lebens“, sagt Günter Kürschner und strahlt. Man merkt es den beiden an, dass sie lange noch nicht aufhören wollen. „Wir haben Glück, dass wir's körperlich noch machen können“, freut sich Günter.

Zudem haben die beiden auch viele lustige Sachen erlebt. „Wir haben früher Abschlussfahrten gemacht. Einmal, in den 90er-Jahren ging es nach Kroatien. Wir fuhren um 1 Uhr nachts los und ein Spieler war nicht da“, erzählt Else. Doch das war noch nicht alles. „Als wir dann bei der Mutter anriefen, erfuhren wir, dass er noch in der Disco war. Dann hat er sich in Bus und Bahn gesetzt und kam nach. Das war echt gut“, erinnert sich die gelernte Großhandelskauffrau. Das schönste Erlebnis war für die Kürschners aber der erste Aufstieg in die Regionalliga Süd mit der U 19. „Das war damals die höchste Spielklasse“, berichtet Günter Kürschner. Momentan sieht es bei der U 19 zwar nicht ganz so rosig aus, doch selbst wenn der zehnte Platz in der Bayernliga am Saisonende den Abstieg bedeuten würde, gibt er nicht auf: „Wir hoffen natürlich, dass wir den Abstieg nicht hinnehmen müssen.“

 
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