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Hockey: Relegation
Tragischer Tod des Mitspielers lässt Niederlage des HC Schweinfurt nichtig erscheinen
Die Hockey-Herren verlieren das erste Relegationsspiel gegen Bad Reichenhall. Im Mittelpunkt der Partie um den Aufstieg steht jedoch ein verstorbener Teamkollege.
Vor der Partie des HC Schweinfurt gegen Bad Reichenhall am Samstagabend gedachten alle Spieler ihrem verstorbenen Mannschaftskollegen mit einer Schweigeminute.
Foto: Peter Schneider | Vor der Partie des HC Schweinfurt gegen Bad Reichenhall am Samstagabend gedachten alle Spieler ihrem verstorbenen Mannschaftskollegen mit einer Schweigeminute.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 24.02.2025 02:32 Uhr

Nicht nur aufgrund der sportlichen Brisanz war die Partie der Hockey-Herren des HC Schweinfurt gegen den TSV Bad Reichenhall am Samstagabend eine besondere. Denn als sich beide Teams, für die es in zwei Relegationspartien um den Aufstieg in die Oberliga geht, vor 150 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Georg-Wichtermann-Halle in Spiel eins duellierten, fehlte einer.

Der HC Schweinfurt hatte am Donnerstagabend seinen Spieler, sein langjähriges Mitglied und den besten Torschützen der gesamten Liga auf tragische Art und Weise verloren. Der 27-jährige Julian W. hatte sein Leben in Folge eines tödlichen Verkehrsunfalls in Schweinfurt unverschuldet verloren. Ob die Partie deshalb überhaupt stattfinden sollte, teilt der Verein mit, darüber sei im Vorfeld lange debattiert worden. Erst spät am Freitagabend habe sich die Mannschaft dazu entschieden, das Spiel im Sinne ihres verstorbenen Teamkameraden wie geplant zu bestreiten. Dass nach Spielende eine 8:10-Niederlage zu Buche stand, war freilich absolut zweitrangig.

Nach einer gemeinsamen Schweigeminute, in der beide Mannschaften dem Verstorbenen und seinen Hinterbliebenen gedachten, war die völlig verständliche Verunsicherung seitens des HCS direkt zu sehen. Bad Reichenhall ging gleich in der ersten Minute in Führung. Die Hausherren bissen sich jedoch zurück ins Spiel, beim knappen Rückstand von 3:4 ging es in die Halbzeitpause.

HCS-Coach Kraile hält den Aufstieg noch immer für möglich

Allen Widrigkeiten zum Trotz zeigte das Team des HC Schweinfurt Kampfgeist. Vor allem, als zum Ende des dritten Viertels die Gäste bereits mit vier Toren davongezogen waren. Dank einer geschlossenen Teamleistung verkürzte der HCS den Rückstand bis zum Schlusspfiff bis auf zwei Tore – eine Differenz, die sich im Rückspiel am kommenden Samstag in Bad Reichenhall (15 Uhr) sicherlich wettmachen lässt. "Wir haben zahlreiche Strafecken und Torchancen nicht nutzen können, sonst hätten wir heute den Sieg eingefahren", meinte HCS-Trainer Rainer Kraile: "Wenn wir diese konzentrierte Leistung plus die Torchancen nutzen, ist der Aufstieg noch immer möglich."

Somit soll der Aufstieg, der auch das große Ziel von Julian W. gewesen war, auswärts in Reichenhall realisiert werden. Dafür setzt der HCS einen Bus ein, um die Mannschaft vor Ort zu unterstützen. Darüber hinaus bittet der Verein um Unterstützung für die junge Familie des Verstorbenen: Unter dem Titel "Hoffnung für Carla und Luvi nach tragischem Verlust" ist eine Spendenaktion ins Leben gerufen worden, die online unter dem Link gofund.me/7ada81f7 zu finden ist.

 
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