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Fußball: Testspiel
Team-Check nach 4:2 über Hollenbach: Wo steht der FC 05 Schweinfurt eine Woche vor dem Regionalliga-Restart?
Beim Sieg über den baden-württembergischen Oberligisten zeigten die Nullfünfer Stärken und Schwächen. Was gegen die DJK Vilzing besser laufen sollte.
Drei Gewinner der Schweinfurter Vorbereitung im Getümmel: Fabio Bozesan (Mitte) setzt sich im Strafraum durch, Hans Anapak-Baka (links) lauert, Kevin Frisorger (hinten) hatte vorbereitet. Den Hollenbachern (von links) Niklas Breuniger, Arne Schülke und Boris Nzuzi bleibt das Nachsehen.
Foto: Marion Wetterich | Drei Gewinner der Schweinfurter Vorbereitung im Getümmel: Fabio Bozesan (Mitte) setzt sich im Strafraum durch, Hans Anapak-Baka (links) lauert, Kevin Frisorger (hinten) hatte vorbereitet.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:49 Uhr

Wo steht der Tabellenfünfte FC 05 Schweinfurt eine Woche vor dem Re-Start der Fußball-Regionalliga Bayern? Nach zuvor zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage sollte der finale Test gegen den FSV Hollenbach darüber Aufschluss geben. Komplett entspannt darf Coach Marc Reitmaier, der beim 4:2-(2:1)-Sieg über den von Ex-Bundesliga-Profi Martin Lanig trainierten baden-württembergischen Oberligisten neben "zu leichten Gegentoren" zumindest nach der Pause "eine gewisse Dominanz" gesehen hatte, nicht in die letzte Trainingswoche vor dem Nachholspiel gegen den Tabellenzweiten DJK Vilzing (Samstag, 24. Februar, 14 Uhr, Sachs-Stadion) gehen.

Ein Team-Check in vier Punkten:

Die Winter-Wechsel

Eine Hiobsbotschaft war es für Reitmaier, als ihm Rechtsverteidiger Marc Hänschke mitteilte, den Verein aus beruflichen Gründen im Winter verlassen zu müssen. Von Bayernligist Würzburger FV 04 gekommen, war der 30-Jährige schnell Stammkraft. Doch der Zufall stand Pate bei der Suche nach Ersatz: Kevin Frisorger zog es vom Liga-Konkurrenten FV Illertissen aus privaten Gründen zurück in die unterfränkische Heimat.

Der 23-Jährige, der auch schon für die Würzburger Kickers und Südwest-Regionalligist FK Pirmasens gespielt hat, fügte sich ohne Anlaufschwierigkeiten ein. Er kann Innenverteidiger, Rechtsverteidiger und Sechser spielen. "Wir sind durch ihn in der Defensive flexibler und robuster geworden", sagt Reitmaier. Gegangen ist auch Ergänzungsspieler Thomas Roetynck, für ihn wurde U-19-Kapitän Elias Wehner in die Erste befördert: Er fiel bis dato mit mutigen Aktionen auf.

Der Kader

In Summe hat die Qualität des Kaders, der aktuell von neuen Ausfällen verschont geblieben ist, eher gewonnen als verloren. Zumal mit dem früheren Aubstadter Andre Rumpel aus dessen langer Kreuzbandriss-Pause quasi ein dritter Neuzugang dazukommt. Er befindet sich im Mannschaftstraining, ein medizinischer Check soll die Tage Aufschluss bringen, ob der Stürmer in Kürze eine Kader-Option sein kann. Defensiv-Allrounder Tom Feulner hat dieses Go, aber auch durch seinen Kahnbeinbruch samt OP ein bisschen Anschluss verloren.

Zwei Gewinner der Vorbereitung sind indes Spieler, die aus der Kooperation mit der Internationalen Fußball-Akademie in Ebern stammen: Eduard Mahmuti überzeugte links hinten mit robuster Zweikampfführung, wird es allerdings schwer haben, an Nils Piwernetz vorbei zu kommen; Hans Anapak-Baka gefiel auf den Flügeln (und am Samstag situationsbedingt auf der Zehn mit Abstrichen) durch intelligente Laufwege und Anspiele, ist definitiv eine Alternative zu Severo Sturm und Taha Aksu.

In der Spitze bestätigte die Vorbereitungsleistung den etatmäßigen Zehner Fabio Bozesan (acht Treffer in fünf Partien), dem Reitmaier "Gierigkeit auf Tore auch im Training" sowie "Fortschritte im Festmachen der Bälle" attestiert, als Option bei gelegentlichen Ruhepausen von Routinier Adam Jabiri. Der allerdings als Ankerspieler fehlt, wenn ein Gegner, wie Hollenbach, hoch presst.

Die Perspektive

Die Mannschaft präsentierte sich in den fünf Testspielen ähnlich wie in der bisherigen Runde: mit Stärken gegen Starke und Schwächen gegen vermeintlich Schwächere. Letzteres offenbarte sich beim 3:4 gegen Landesligist DJK Dampfach. Gefährlich: Der FC 05 hat bei vielen Gegnern nicht mehr den Status des Außenseiters. Geblieben sind, bei zwei Testspiel-Gegentoren im Schnitt, die Anfälligkeit hinten (Reitmaier: "Wir müssen konzentrierter die Null verteidigen.") und die Effektivität vorn. Die kein Zufall sei, so Reitmaier: "Sondern Resultat der Trainingsarbeit. Wir üben extrem viel Abschlüsse." Taktisch wird's beim bewährten 4-2-3-1 bleiben. "Wir brauchen Stabilität und Automatismen." 

Was ist also drin in dieser so positiv für den FC 05 verlaufenden Runde? Das Klassenziel "Nichtabstieg" sollte bei zwölf Punkten Vorsprung auf die Relegationszone und 19 auf den direkten Abstieg vorzeitig realisiert werden können. "40 Punkte reichen definitiv", rechnet Sportleiter Andreas Brendler – hieße zwei Siege und ein Unentschieden aus noch 14 Spielen. Realistisch klingt Rang fünf bis acht.

Das Umfeld

Auch abseits des Platzes haben die Schweinfurter Weichen gestellt: Die sportliche Leitung, für die bislang Brendler alleine zuständig war,  wird künftig verstärkt von Marcel Kühlinger. Der 26-jährige Grafenrheinfelder hatte parallel zum Sportmanagement-Studium in der Geschäftsstelle gearbeitet. Zwei Jahre leitete er das Nachwuchsleistungszentrum des FC 05, ehe er im Sommer 2022 das Traineramt in der U19 übernahm. Die belegt aktuell Platz zwei in der Bayernliga.

Künftig ein Duo in der sportlichen Leitung des FC 05 Schweinfurt: Andreas Brendler (rechts) freut sich über die Unterstützung durch Marcel Kühlinger.
Foto: Florian Trautner | Künftig ein Duo in der sportlichen Leitung des FC 05 Schweinfurt: Andreas Brendler (rechts) freut sich über die Unterstützung durch Marcel Kühlinger.

Kühlinger sieht sich als Teil des von Geschäftsführer Markus Wolf vor einem Jahr ausgegebenen und im Sommer umgesetzten Weges weg vom Profifußball: „Im Zuge der Reamateurisierung wurde eine gute Basis geschaffen." Brendler („wir wollten uns breiter aufstellen") spricht aus, was Kühlinger damit andeutet: "Die Wege zur U19 werden kürzer.“

Fußball-Testspiel: FC 05 Schweinfurt – FSV Hollenbach 4:2 (2:1)

Schweinfurt: Wenzel – Frisorger (78. Doktorczyk), Trslic (85. Feulner), Billick (68. Tonzi), Mahmuti (46. Piwernetz) – Fery (68. Wehner), Böhnlein (43. Aksu) – Anapak-Baka, Istrefi (85. Henninger), Sturm (46. N'gatie) – Bozesan (78. Landeck).

Schiedsrichter: Steffen Ehwald (FC Geldersheim). Zuschauende: 80. Tore: 0:1 Jonas Limbach (4.), 1:1 Fabio Bozesan (35.), 2:1 Adrian Istrefi (37.), 2:2 Jonas Limbach (47.), 3:2, 4:2 Fabio Bozesan (49., 54.).

 
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