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EISHOCKEY: BAYERNLIGA
Eishockey: Die Zeichen für den ERV stehen auf Play-Downs
Der ERV holt nur einen Punkt gegen Schongau und darf sich wohl auf die ungeliebte Saisonverlängerung einstellen. Indes wurde der Kapitän emotional verabschiedet.
Einen Abschied per Videobotschaft bescherten die Fans der „Mighty Dogs“ dem ERV-Kapitän Andi Kleider. Nach 20 Jahren auf dem Schweinfurter Eis ist für ihn am Saisonende Schluss.
Foto: Marion wetterich | Einen Abschied per Videobotschaft bescherten die Fans der „Mighty Dogs“ dem ERV-Kapitän Andi Kleider. Nach 20 Jahren auf dem Schweinfurter Eis ist für ihn am Saisonende Schluss.
Timo Pohlmann
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:26 Uhr

Eishockey

Bayernliga Abstiegsrunde

EA Schongau – ESC Geretsried 6:1
ESC Dorfen – TSV Peißenberg 1:3
EHC Königsbrunn – ERV Schweinfurt 5:4
TSV Peißenberg – EHC Königsbrunn 7:5
ESC Geretsried – EC Pfaffenhofen n.V. 7:6
ERV Schweinfurt – EA Schongau n.P. 2:3

1. (2.) TSV Peißenberg 12 42 : 31 24
2. (1.) EC Pfaffenhofen 11 46 : 36 24
3. (3.) ESC Geretsried 11 46 : 39 22
4. (4.) EHC Königsbrunn 11 48 : 34 15
5. (6.) EA Schongau 10 29 : 44 11
6. (5.) ESC Dorfen 11 30 : 46 11
7. (7.) ERV Schweinfurt 10 29 : 40 7

ERV Schweinfurt – EA Schongau 2:3 n.P. (2:1, 0:0, 0:1, 0:1)

Ein Wochenende, an dem man die Weiche auf Klassenerhalt hätte stellen können, endete im Desaster. Am Ende holten die Schweinfurter nach der Niederlage in Königsbrunn auch vor heimischer Kulisse nur einen Punkt gegen den direkten Konkurrenten aus Schongau und verloren damit nicht nur den rettenden fünften Platz weiter aus den Augen, sondern haben nun auch im Kampf um das Heimrecht für die immer wahrscheinlicher werdenden Play-Downs denkbar schlechte Karten.

„Wir werden am Freitag nach Schongau fahren, um drei Punkte zu holen und Gleiches gilt dann für das letzte Spiel in Pfaffenhofen“, betonte ERV-Trainer Zdenek Vanc zwar. Angesichts der desolaten Auswärtsbilanz der Schweinfurter über die gesamte Saison erscheinen diese Aussagen allerdings eher als Durchhalteparolen.

Verdiente Führung

Mut könnte den Schweinfurtern allenfalls das erste Drittel machen, in dem man über weite Phasen beherzt nach vorne spielte und völlig verdient mit 2:1 führte. Youngster Lucas Kleider war nach einem Schuss von Eriks Ozollapa, der zuvor von Jan Kouba herausragend freigespielt wurde, zur Stelle und brachte den ERV in Überzahl in Führung (10.). Den etwas überraschenden Ausgleichstreffer durch Simon Fend (13.), bei dem die Schweinfurter gleich mehrfach nicht eng genug am Gegner waren, konterten die Hausherren binnen 45 Sekunden: Erneut in Überzahl setzte Simon Knaup einen Schlagschuss von der blauen Linie an, der von Jeffrey Murray noch entscheidend abgefälscht wurde (13.).

„Schweinfurt hat stark begonnen, sodass wir nach dem ersten Drittel froh sein konnten, dass wir nur 1:2 in Rückstand waren“, konstatierte denn auch Schongaus Trainer Andreas Leschinger. Dass dies so war, lag aber vor allem auch daran, dass die Mighty Dogs eine fünfminütige Überzahl nach einer Fünf-Plus-Spieldauerstrafe gegen Schongaus Tobias Dressel ungenutzt ließen. Nur ein nennenswerter Abschluss gelang extrem harmlosen Schweinfurtern in dieser Zeit. „Letztlich hat uns diese Strafe eher geholfen, weil wir da endlich angefangen haben zu kämpfen“, so Leschinger.

Offener Schlagabtausch

In einem weitgehend ereignislosen zweiten Drittel, in dem sich die Gäste langsam aber sicher ein spielerisches Übergewicht erarbeiteten, beide Mannschaften aber weitgehend harmlos blieben, fielen folgerichtig keine Tore. Dies änderte sich aber gleich zu Beginn des Schlussdrittels, als Schweinfurts Andi Kleider auf die Strafbank geschickt wurde. Die fällige Überzahl nutzten die Gäste konsequent zum Ausgleich (43.) und setzten damit einen Wirkungstreffer, von dem sich die Schweinfurter in den folgenden Minuten nur schwer erholten.

Erst in den letzten zehn Minuten entwickelte sich wieder ein offener Schlagabtausch, der sich bis in die Overtime fortsetzte, aber auf keiner Seite von Erfolg gekrönt war. So musste das Penalty-Schießen die Entscheidung bringen, in dem sich aber zunächst auch niemand für den Extra-Punkt aufdrängte. Während Jeffrey Murray den ersten Schweinfurter Versuch im Tor versenkte, gingen die beiden ersten Schongauer Versuche ebenso daneben, wie die Penaltys von Ozollapa und Oleg Seibl. So sorgte Jeffrey Swez mit seinem Treffer für die Fortsetzung des finalen Aktes, vergab in seinem zweiten Versuch aber ebenso wie Murray. Nun legten die Gäste durch Ronald Dvonic vor, was letztlich die Entscheidung brachte, da Ozollapa auch in seinem zweiten Anlauf scheiterte. Der ERV braucht somit zumindest ein kleines Eishockey-Wunder, wenn er die Play-Downs noch abwenden will.

Die Verabschiedung von ERV-Kapitän Andi Kleider, geriet somit zu einer vorschnellen, aber dennoch stimmungsvollen Veranstaltung. Der Routinier hatte unter der Woche erklärt, seine aktive Laufbahn nach 20 über Jahren nach Saisonabschluss zu beenden. Daher gab es vor der Partie Blumen und nach dem Spiel vor zahlreich verbliebenen Fans ein Video mit Grußbotschaften alter Weggefährten. Der Verein hatte die Gelegenheit nutzen wollen, seinen Kapitän nach dem möglicherweise letzten Heimspiel würdig zu verabschieden. Die Wahrscheinlichkeit auf mindestens ein weiteres Spiel im Icedome ist durch die gestrige Niederlage allerdings deutlich gestiegen.

Schweinfurt: Schnierstein – L. Kleider, Knaup, Babinsky, Schneider, A. Kleider, Pfister – Ozollapa, Murray, Kouba, Seibel, Manger, Grüner, Fröhlich, Marquardt, Bär, Adam.

Tore: 1:0 (10.) Lucas Kleider (Eriks Ozollapa, Jan Kouba 5-4), 1:1 (13.) Simon Fend (Jeffrey Szwez), 2:1 (13.) Jeffrey Murray (Simon Knaup, Kouba 5-4), 2:2 (43.) Jakub Muzik (Fend, Szwez 5-4). Tore im Penalty-Schießen: Murray/Szwez, Ronald Dvonic. Strafzeiten: 8/13 + 20 Dressel. Schiedsrichter: Peter Poschenrieder (C. Antretter-Oswald, M. Wörle). Zuschauer: 540.

 
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