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EISHOCKEY: BAYERNLIGA
Die Mighty Dogs verspielen ein 3:0
Zwei Abschiede, eine Niederlage: Wie der ERV Schweinfurt gegen Erding vom sicheren Sieger doch noch zum Verlierer wurde.
Setzt sich durch: Der Schweinfurter Jeffrey Murray (blau) lässt Florian Zimmermann vom TSV Erding in dieser Szene alt aussehen.
Foto: Marion Wetterich | Setzt sich durch: Der Schweinfurter Jeffrey Murray (blau) lässt Florian Zimmermann vom TSV Erding in dieser Szene alt aussehen.
Timo Pohlmann
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:33 Uhr

Eishockey

Bayernliga

 

EHC Waldkraiburg – TEV Miesbach 2:4  
ESC Geretsried – Erding Gladiators 1:6  
TEV Miesbach – EHF Passau 8:1  
TSV Peißenberg – ESC Dorfen n.P. 3:4  
EC Pfaffenhofen – EHC Klostersee 3:5  
ESC Geretsried – EA Schongau 2:4  
ERV Schweinfurt – Erding Gladiators n.P. 4:5  
EHC Königsbrunn – HC Landsberg 5:4  

 

 

1. (1.) TEV Miesbach 20 97 : 53 47  
2. (2.) EHC Waldkraiburg 19 83 : 63 41  
3. (3.) EHF Passau 20 99 : 68 40  
4. (5.) EHC Klostersee 19 73 : 56 35  
5. (4.) TSV Peißenberg 19 72 : 64 35  
6. (6.) HC Landsberg 19 68 : 61 31  
7. (7.) Erding Gladiators 19 84 : 69 29  
8. (9.) EHC Königsbrunn 19 71 : 88 24  
9. (8.) ESC Geretsried 19 70 : 76 22  
10. (10.) EC Pfaffenhofen 19 53 : 80 19  
11. (11.) ERV Schweinfurt 19 65 : 91 18  
12. (13.) EA Schongau 20 48 : 77 17  
13. (12.) ESC Dorfen 19 54 : 91 17  
14. (14.) EC Bad Kissingen z.g. 0 0 : 0 0  

 

ERV Schweinfurt – TSV Erding 4:5 n.P. (2:0, 1:2, 1:2, 0:1)

568 Zuschauer wurden am Sonntag im Schweinfurter Icedome Zeugen eines denk- und merkwürdigen Spiels. Denkwürdig zum einen, weil es für zwei Schweinfurter ein Abschiedsspiel war. Denn Steffen Reiser stand nach eigenem Bekunden zum letzten Mal als Schweinfurter Interimstrainer an der Bande. Und auch Stürmer Maximilian Rabs bestritt sein vorerst letztes Spiel im Dress der Mighty Dogs, da ihm aus persönlichen Gründen aktuell die Zeit für den Sport fehlt. Denkwürdig aber auch, weil die Schweinfurter gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner aus Erding einen 3:0-Vorsprung noch aus der Hand gaben und letztlich im ersten Penaltyschießen der Saison mit 4:5 den Kürzeren zogen.

Merkwürdig waren vor allem die Umstände, wie es dazu kam. Denn nach einem starken ersten Drittel führten die Schweinfurter völlig verdient mit 2:0. So ging es in die erste Pause, die dann doppelt so lange wie üblich dauerte. Denn als die Mannschaften wieder aufs Eis kamen, monierten die Unparteiischen ein Loch in der Eisfläche und verfügten eine neue Aufbereitung des Eises. Ein Vorgehen, für das Reiser wenig Verständnis zeigte: „Die Maßnahme war völlig überzogen.“ Was ihn aber noch mehr störte, waren diverse Entscheidungen, die dann folgten und die den Spielverlauf massiv beeinflussten.

Reiser macht seinem Unmut Luft

„Ohne die Schiedsrichter wäre Erding an diesem Abend nicht mehr zurückgekommen“, legte er sich fest. Und in der Tat ließen es die Unparteiischen ab dem Ende des ersten Drittels an einer klaren Linie fehlen und brachten so viel Hektik in eine bis dahin ruhige Partie. Zunächst kamen damit noch die Schweinfurter besser zurecht und erhöhten durch einen Shorthander von Domantas Cypas auf 3:0 (26.). „Wenn du in Schweinfurt 0:3 hinten bist, hast du normalerweise keinen Auftrag mehr. Aber so ist das im Sport. Manchmal hast du die Schiris gegen dich, manchmal für dich“, stellte auch Gästecoach Thomas Vogl nach der Partie unumwunden fest. Dass die Gäste ebenfalls per Shorthander zum 1:3 kamen, lag allerdings weder an den Referees, noch an einem Erstarken der Gäste, was auch Reiser so sah: „In Geretsried bekommen wir zwei Tore in eigener Überzahl – jetzt schon wieder eines. Immer sind die gleichen Spieler beteiligt. Einige können froh sein, dass ich am Dienstag nicht mehr das Training leite. Ich werde dem neuen Trainer jedenfalls ein paar Tipps geben, wer in Überzahl nicht mehr spielen sollte oder von mir aus auch gar nicht mehr“, machte er seinem Unmut mächtig Luft.

Ärgerliches Ende für den ERV

Dem 2:3 (37.) ging dann allerdings bereits eine fragwürdige Strafe gegen Rabs voraus. Getoppt wurde dies dann aber durch eine Fünf-plus-Spieldauer-Strafe gegen Jona Schneider nachdem Cypas zuvor binnen 44 Sekunden erst ins eigene Tor zum Ausgleich abgefälscht (51.) – und dann den erneuten Führungstreffer des ERV durch Lukas Fröhlich (52.) aufgelegt hatte: Nach einem Zusammenprall von Schneider mit Erdings Konstantin Mühlbauer, der sich in dieser Situation verletzte, erkannten die Schiedsrichter exklusiv einen Kniecheck und brachten die Gäste mit einer fünfminütigen Überzahl wieder ins Spiel. „Wir haben heute wirklich ein gutes Unterzahlspiel gezeigt. Umso ärgerlicher ist es dann, elf Sekunden vor Ablauf der Strafe, das Tor zu kassieren“, ärgerte sich Reiser. Noch mehr aber über die Strafe an sich: „Der Erdinger Spieler bewegt sich in Schneider hinein. Da kann man keine Spieldauerstrafe geben. Die Schiedsrichterleistung war heute suboptimal bis unterdurchschnittlich.“ Wobei er aber auch seine Mannschaft in die Pflicht nahm.

„Das Spiel dürfen wir nicht mehr aus der Hand geben“, womit er sicher nicht das abschließende Penaltyschießen meinte, bei dem auch immer das Glück eine gewichtige Rolle spielt. Auch auf den neuen Trainer wartet also noch viel Arbeit bis zum Beginn der Abstiegsrunde. Gespräche mit Kandidaten wurden am Sonntag erneut geführt – ein Ergebnis wird in den kommenden Tagen erwartet.

Schweinfurt: Kessler – Cypas, L. Kleider, Schneider, Babinsky, A. Kleider, Pfister – Grüner, Murray, Fröhlich, Seibel, Nold, Marquardt, Adam, Manger, Rabs. Tore: 1:0 (14.) Oleg Seibel (Eugen Nold, Maximilian Rabs), 2:0 (20.) Jeffrey Murray, 3:0 (26.) Domantas Cypas (Marcel Grüner 4-5), 3:1 (30.) James Hill (Philipp Michl, Sebastian Schwarz 4-5), 3:2 (37.) Daniel Krzizok (Philipp Michl, Alexander Gantschnig 5-4), 3:3 (51.) Florian Zimmermann (Rudolf Lorenz), 4:3 (52.) Lukas Fröhlich (Domantas Cypas, Lucas Kleider), 4:4 (57.) Rudolf Lorenz (Mark Waldhausen). Tore im Penaltyschießen: Murray/Hill, Michl. Zeitstrafen: 19 + 20 Schneider/14. Schiedsrichter: Florian Schwendtner (D. Dobis, F. Meineke). Zuschauer: 568.

 
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