
Das Abenteuer unter Palmen auf den Philippinen geht für den Schweinfurter Stephan Schröck weiter. Der 34-Jährige unterschrieb einen neuen Dreijahres-Vertrag beim Hauptstadtklub United City aus Manila. Der Mittelfeldspieler, der im deutschen Profifußball für die SpVgg Greuther Fürth, TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt auf dem Platz stand, wechselte 2016 in das Heimatland seiner Mutter, für das er bereits seit fünf Jahren Nationalspieler war - und avancierte dort zum besten Spieler der Verbandsgeschichte.
Seinen Status als "lebende Legende" möchte Schröck dabei jetzt mit einer besonderen Aufgabe noch weiter ausbauen. Künftig wird "Schröcky" nicht nur als Dreh- und Angelpunkt auf dem Spielfeld Verantwortung tragen, sondern auch gleichzeitig – mit einem weiteren Trainer von außen – als Cheftrainer fungieren. Bereits in der vergangenen Saison, die coronabedingt in Turnierform ausgetragen wurde, nahm Schröck als Spieler bereits die Rolle des Co-Trainers ein. In dieser Konstellation gelang United City (Ceres-Negros FC hieß der Verein vor der Umbenennung 2020) mit dem Einzug in die asiatische Champions League der größte Erfolg des philippinischen Fußballs.
"In der Konstellation hat es das vielleicht noch nie gegeben", meint der künftige Spielertrainer: "Und wird es vielleicht auch in nächster Zeit erst mal nicht mehr geben." Als erste Mannschaft des Inselstaates darf seine Elf in der Champions League-Gruppenphase antreten. "Das ist eine riesige Aufgabe und eine mega-spannende Geschichte für mich", freut sich Schröck, der mit dem dreijährigen besonderen Engagement auch schon die Zeit nach der aktiven Karriere vorbereiten möchte. Offerten aus "vermeintlich besseren Ligen, von größeren Klubs" lehnte er dafür ab.
Einstieg ins Trainergeschäft
Losgehen soll es nach aktuellem Stand in der Champions League ab Juni. "Eigentlich sollte ich schon drei Mal weg sein", erklärt er. Die Corona-Pandemie macht seine Rückkehr derzeit noch unberechenbar. Seine für Mitte April geplante Einreise auf die Philippinen kommt nicht zustande. Präsident Rodrigo Duerte rief in dieser Woche einen Einreisestopp ins Land bis 20. April aus, der auch für alle Filipinos gilt.
Danach wird Schröck mal wieder täglich auf gepackten Sachen sitzen. Bis dahin versucht er, sich in Eigenregie fit zu halten. Auf dem Platz wird er dabei individuell von Werner Dreßel trainiert. Beide kennen sich noch aus gemeinsamen Zeiten vom DFB-Stützpunkt und bei der SpVgg Greuther Fürth, bei der Dreßel zeitweise Co-Trainer und Schröck Spieler war. Ab nächster Woche hofft der Fußballprofi, bei einer Mannschaft in der Umgebung mittrainieren zu können, bis der Einreisestopp in sein Mutterland beendet ist und er seine neue spannende Aufgabe unter Palmen angehen kann.