FC 05 Schweinfurt – FC 04 Ingolstadt II (Samstag, 14 Uhr, Willy-Sachs-Stadion)
Länderspielpause. Hört sich schick an für einen Regionalligisten, war für den FC 05 letzte Woche aber dem FC Bayern München II geschuldet, der einige Akteure für ihre nationalen Verbände hatte abstellen müssen. Und so geht es für die Schweinfurter gegen den FC 04 Ingolstadt II eben mit zwei spielfreien Wochen im Rücken. Die 05-Coach Timo Wenzel bestens genutzt sah: „Jeder hat sich gezeigt, Jeder hat gebrannt. und die beiden freien Tage dazwischen waren ideal, um den Kopf frei zu bekommen. Wir haben alle Kräfte für den Endspurt mobilisieren können“, sagt er im Hinblick auf die noch acht Spiele vor der Winterpause.
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Zum Auftakt dieser Reihe kommt mit der Ingolstadter U23 die Mannschaft der Stunde, die nach dem Trainerwechsel zu Tobias Strobel 17 Punkte aus acht Partien geholt, dabei fünf der letzten sieben gewonnen und auswärts überhaupt noch nicht verloren hat. Das Unentschieden in Memmingen hat sich Wenzel angesehen und in Mittelfeldspieler Fatih Kaya (8 Tore) sowie Stürmer Amar Suljic (5) zwei herausragende Individualisten ausgemacht. Aber: „Bei aller Liebe, wir müssen zeigen, wer Herr im Haus ist und dass wir unseren Lauf mitnehmen können.“ Der Schweinfurter Lauf ist zwar ein kurzer, mit den beiden Zu-Null-Siege gegen die Mitkonkurrenten Burghausen und Eichstätt aber ein höchst wertvoller.
Gegen Ingolstadt liebäugelt Wenzel mit einer Dreier-Angriffsreihe, um die Fünferkette des Gastes offensiv zu bespielen. Spätestens dann wäre auch Stefan Maderer gesetzt. Der 22-Jährige, der vor der Saison vom Liga-Konkurrenten Greuther Fürth II gekommen war, hat sich nach zuletzt eineinhalb wenig erfolgreichen Jahren im Ronhof beim FC 05 wieder stabilisiert und bisher dreimal getroffen. Entsprechend ambitioniert hat er sein persönliches Saisonziel mit den Schweinfurtern gesteckt: „Der Aufstieg wäre das schönste. Je schneller wir den Sprung in die Dritte Liga schaffen, umso besser.“ So konkret sagt das im Verein kaum jemand. Doch Maderer ist ja auch einer, der trotz seiner Jugend schon weiß, wie sich Dritte Liga (1 Spiel für den FSV Frankfurt) und gar Zweite (2 für Fürth) anfühlt.
Nach 17 Saisontoren in der Saison 2014/15 in der Bundesliga-U-19 und der Regionalliga-U-23 hatte sich Maderer für den Zweitliga-Kader des Kleeblatts empfohlen, wurde gegen Kaiserslautern und Karlsruhe als 18-Jähriger auch zweimal eingesetzt, von Trainer Stefan Ruthenbeck dann aber als Sündenbock beim 0:1 gegen den KSC ausgemacht. „Die Ausmusterung hat mich im Kopf etwas zerstört“, erinnert sich Maderer. Für das Regionalliga-Team war er dennoch 18 Mal erfolgreich. Nach einer Verletzungspause kam er lange nicht mehr in Schwung: „Ich habe meine Chancen nicht mehr verwandelt. Das hat mich sehr geärgert, zumal in einer U23 eigentlich Jeder nur für sich spielt, um sich zu zeigen. Jetzt in Schweinfurt ist der Erfolg als Mannschaft im Fokus, da profitiere ich auch von so erfahrenen Mitspielern wie Adam Jabiri. Ich kann mich an denen orientieren, werde von ihnen gepusht.“
Dass die U-23-Regel Maderer spätestens seit dem Saison-Aus für Vincent Waigand (Kreuzbandriss) automatisch in den Kader spült, sei zwar ein schönes Gefühl für ihn, „aber ich darf deswegen nicht nachlassen im Training. Ich will noch viel erreichen.“ Neben dem Aufstieg mit dem FC 05 wohl ganz sicher die eigene Rückkehr in den Profifußball. Doch die Erfahrung in Fürth hat den Blondschopf gelehrt, Geduld zu üben: „Was ist noch brauche, ist Ruhe und das Eiskalte, auch ohne Nachdenken ins Tor zu treffen.
Gegen Ingolstadt haben die Schweinfurter ein Luxusproblem, denn bis auf Waigand sind alle Akteure fit. Auch der in der Vorwoche erkrankte Nikola Jelisic, der dennoch diesmal nicht nominiert werden dürfte. Und hinter Innenverteidiger Stefan Kleineheismann steht ein Fragezeichen, ihn könnten möglicherweise private Gründe am Einsatz hindern. Größere Veränderungen zum Eichstätt-Spiel will Wenzel dennoch nicht vornehmen. Die ausgiebigen Personalrochaden seien in den englischen Wochen unabdingbar gewesen, um die Mannschaft nicht auszupowern, „jetzt sind sie vor der Winterpause nicht mehr nötig“.
Am Fan-Info-Stand des Förderkreises Kugellagerstadt zwischen Tribünenaufgang und Stehrängen gibt es Informationen zur Spendenaktion und zum Verkauf des Fanszene-Kalenders 2019. Die Fanszene sammelt Geld für die Bahnhofsmission Schweinfurt und für eine Familie aus Niederwerrn, deren beide Kinder an Muskeldystrophie (Muskelschwund) leiden.