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Motorsport
Statt eines Siegerpokals gibt es für Alexander Hin nur einen Haufen Schrott
Vor großer Kulisse präsentierte sich Georg Lang stark in seinem Tatuus-Renner und fuhr persönliche Bestzeit.
Foto: Hartmut Hess | Vor großer Kulisse präsentierte sich Georg Lang stark in seinem Tatuus-Renner und fuhr persönliche Bestzeit.
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 09.02.2024 21:36 Uhr

Die Regierung von Unterfranken feiert seit einigen Jahren den Tag der Franken – diesen Status erlangte das 53. AvD-Bergrennnen des MSC Erftal in Eichenbühl (Landkreis Miltenberg) nicht. Denn der Schweinfurter Uwe Lang schied als Kandidat für den Gesamtsieger  nach einem Unfall im Samstagstraining aus. Dem nicht genug – tags darauf erwischte es vor mehreren Tausend Motorsportfans auch das beste Pferd in Langs Rennstall, Alexander Hin, an gleicher Stelle.

Alexander Hin ist dieses Jahr der dritte Platz in der Europa-Bergmeisterschaft nicht mehr zu nehmen, doch in der Deutschen Meisterschaft lief es nicht so gut. Der Breisgauer in Schweinfurter Diensten legte einen Saisonstart mit drei Siegen, jeweils mit Streckenrekord, hin, doch ab Homburg verflossen seine Meisterschaftschancen in der Sommerhitze.

Eine Kurve, zwei Unfälle

Ein elektronischer Defekt ließ den zweifachen Deutschen Bergrennmeister in Homburg ausfallen, jetzt kam das Malheur in Eichenbühl noch dazu. Im ersten Rennlauf verbesserte Hin seinen eigenen Streckenrekord und machte weiter im Angriffsmodus. Doch exakt an der gleichen Kurve vor der Klinge, die schon am Vortag Uwe Lang zum Verhängnis geworden war, musste der Elzacher alle Hoffnungen begraben.

Im zweiten Akt des Eichenbühler Dramas für das Team Lang wurde Hin erst die Kurve zu eng, dann ging das Nachlenken schief und in der Folge schlug Alexander Hin in seinem Osella PA 30 mehrmals ein. Damit war der Gesamtsieg futsch und obendrein dürfte dem Breisgauer der Crash geschätzte 50.000 Euro kosten. Da gab es reichlich Wunden zu lecken, auch wenn beide Piloten die Einschläge unverletzt überstanden.

Hier war Alexander Hin in seinem Osella PA 30 noch auf Rekordjagd, keine 30 Sekunden später war der Sieg futsch und der Bolide nur noch ein Schrotthaufen.
Foto: Hartmuit Hess | Hier war Alexander Hin in seinem Osella PA 30 noch auf Rekordjagd, keine 30 Sekunden später war der Sieg futsch und der Bolide nur noch ein Schrotthaufen.

Damit war der Weg frei für den Deutsch-Slowenen Patrik Zajelsnik, der in beiden unterfränkischen Rennen den Gesamtsieg holte und mit 1:08,90 Minuten Hin auch noch den Streckenrekord abnahm; Rang zwei belegte Thomas Conrad (Dettenhausen), Stefan Armbruster sorgte als Dritter für ein bisschen fränkische Schadensbegrenzung.

Am besten lief es aus dem Schweinfurter Lager für Georg Lang, der sich im Duell der Formel 3-Piloten nur knapp Mathieu Wolpert vom MSC Stuttgart beugen musste. Lang markierte eine persönliche Bestzeit von 1:17,21 Minuten und fuhr im großen Starterfeld den respektablen Gesamtrang fünf heraus. Flott unterwegs waren vom Team Lang noch Alexander Hins Sohn Benjamin Noll (Formel 3) und Gerd Kauff (Dallara Worldseries).

Steffen Hofer (rechts), Präsident und Rennleiter des MSC Erftal freute, sich bei der Siegerehrung des 53. AvD-Bergrennens in Eichenbühl mit Stefan Armbruster (Gesamtdritter) und Georg Lang (Gesamtfünfter) vom AC Schweinfurt.
Foto: Hartmut Hess | Steffen Hofer (rechts), Präsident und Rennleiter des MSC Erftal freute, sich bei der Siegerehrung des 53. AvD-Bergrennens in Eichenbühl mit Stefan Armbruster (Gesamtdritter) und Georg Lang (Gesamtfünfter) vom AC ...

Der MSC Rhön mit Sitz in Bad Neustadt war zahlenmäßig gut vertreten mit sieben Fahrern im Tourenwagen-Segment. Dabei ergatterten Günter Fertig und Mario Markert, beide in 3er-BMW Trophäen für ihre Top-Platzierungen in der Gleichmäßigkeitsprüfung. Ebenfalls in der Gleichmäßigkeit war Matthias Marquart vom ADAC-Ortsclub Würzburg in einem Porsche Cayman erfolgreich.

Eine Trophäe verdiente sich auch der bejubelte Lokalmatador Nils Abb (VW Polo). Steffen Hofer, Präsident und Rennleiter des gastgebenden MSC Erftal, lobte die Armada mit der als beste Dame ausgezeichneten Sophia Faulhaber und weiteren 13 Clubkollegen.

Bergrenn-Premiere mit 60 Jahren

In einem originalen Audi TT erlebte der Wahl-Eichenbühler Karl Kraus seine Bergrenn-Premiere, fährt der 60-Jährige doch normal nur Rallyes. "Das hat absolut Spaß gemacht", verriet Kraus und wird daher wohl nicht das letzte Mal mitgemischt haben. Einen schweren Stand hatte derweil der für dem MSC Erftal startende Christian Handa gegen seine Konkurrenten in seinem leistungsmäßig unterlegenen Lancia Delta Integrale. Seinen Spaß hatte der junge Einheimische Nico Breunig in seinem Tracking-Car, er bot was fürs Auge und die Ohren und durfte bei der Siegehrung eine Trophäe entgegen nehmen.

 
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