
Der erste Spieltag der neuen Saison in der Kreisliga Schweinfurt 2 steht in den Büchern. Für ein erstes dickes Ausrufezeichen sorgte dabei der TV Königsberg, der die favorisierte SG Eltmann, die seit dieser Saison vom Ex-Nullfünfer Matthias Strätz als Spielertrainer gecoacht wird, recht eindrucksvoll und souverän mit 2:0 schlug.
„Für mich ist Eltmann der Top-Favorit auf die Meisterschaft. Trotzdem war es unser Plan, es denen bei uns so schwer wie möglich zu machen. Das ist uns dann auch sehr gut gelungen. Wir haben in der Defensive kaum etwas zugelassen und am Ende verdient gewonnen“, blickt Königsbergs Coach Kevin Frazier zurück auf die gelungene Saisonpremiere. Für den 32 Jahre alten Spielertrainer war es auch der verdiente Lohn für die gute Arbeit in der viereinhalbwöchigen Saisonvorbereitung. „Wir hatten im Schnitt 14 bis 15 Spieler bei jedem Training. Da konnten wir richtig was machen“, berichtet der zufriedene Cheftrainer, der seine Jungs sogar zu einem kurzen Trainingslager versammelte. „Fit sind wir jetzt auf jeden Fall“, sagt Frazier mit einem breiten Grinsen.
Königsberger Sieg überrascht
Ob seine Laune nach dem nächsten Wochenende so gut bleibt? Auf die Königsberger wartet mit dem Auswärtsspiel gegen die SG Stadtlauringen/Ballingshausen am Sonntag ab 15 Uhr in Stadtlauringen der nächste Gradmesser. Anders als in der Vorsaison will Frazier dieses Jahr nichts mit den unteren Plätzen zu tun haben. „Ein guter Mittelfeldplatz ist realistisch“, meint er. Außerdem hat seine Elf in Stadtlauringen noch etwas gutzumachen, erinnert der Coach: „Da haben wir vergangenes Jahr gar nicht gut ausgesehen und verdient 0:2 verloren. Das muss am Sonntag anders laufen.“
Vielleicht kann sich der TV aber auch schon bald den Status als Überraschungsteam ans Revers heften. Schließlich ist die Konkurrenz nach dem Königsberger Auftakterfolg schon etwas angetan. „Das hat mich schon überrascht, dass Königsberg die Eltmänner gleich mal geschlagen hat“, sagt Stadtlauringen/Ballingshausen-Coach Michael Scheuring über den nächsten Gegner: „Die sind aber auch eine erfahrene, abgezockte Truppe.“ Am Sonntag erwartet er ein „umkämpftes Spiel“.
So eines hat die Scheuring-Elf, die im Vorjahr Fünfter wurde, auch schon hinter sich: Zum Auftakt gab es ein 1:1-Unentschieden in Ebelsbach, bei dem die SG bereits nach sieben Minuten einem Rückstand hinterherlaufen musste, durch ein Tor kurz vor Schluss aber doch noch einen Punkt rettete. „Von den Spielanteilen und den Torchancen her hätten wir auch gewinnen können. Aber ich war nach Abpfiff mit dem Ergebnis zufrieden“, so Scheuring, der sich in dieser Saison auf seiner Abschiedstournee als Trainer der SG Stadtlauringen/Ballingshausen befindet.
Scheurings Abschied naht
„Viele aus der Mannschaft haben mich schon seit der Jugend als Trainer. Ich bin einfach der Meinung, dass die Jungs mal einen neuen Mann brauchen“, begründet er seinen Entschluss. Im Januar 2017 übernahm er das Zepter bei der ersten Mannschaft, führte den Klub nur eineinhalb Jahre später zur Kreisklassen-Meisterschaft und etablierte das junge Team in der ersten Kreisliga-Saison auf Anhieb im oberen Tabellendrittel.
Eine Ära geht also in ihre letzte Runde. Scheuring sieht das gewohnt zurückhaltend: „Die Jungs verstehen mich. Dem Verein habe ich meine Entscheidung schon in der letzten Winterpause mitgeteilt, so dass auch genug Zeit bleibt, um sich in Ruhe nach einem Nachfolger umzusehen.“ Ein neuer Verein ist für ihn aber noch nicht in Sicht. „Ich bin, denke ich, dann auch erst einmal froh, wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit für mich habe. Das werde ich genießen“, lässt Scheuring in sein Innenleben blicken: „Das Wichtigste ist beim Trainerjob aber ohnehin immer, dass es einem auch Spaß macht. Das hat es mir mit den Jungs immer getan – und wird es auch diese Saison noch.“ Helfen würde dabei ganz sicher auch ein „Dreier“ beim ersten Saison-Heimspiel am Sonntag.