
Um den Aufstieg in die Kreisliga:
TSV Schwebheim – TV Jahn Schweinfurt 0:3 (0:1)
Ein besseres Abschiedsgeschenk gibt es wahrscheinlich nicht: Yu Shimamura, scheidender Spielertrainer des TV Jahn Schweinfurt, strahlte wie ein Honigkuchenpferd, klatschte seine Mannen ab, herzte jeden, der ihm über den Weg lief – 3:0 hatte sein Jahn gegen den TSV Schwebheim gewonnen und sich so den Klassenerhalt in der Kreisliga 1 gesichert. völlig verdient, und jetzt kann der Japaner, der einst beim FC 05 Schweinfurt zum Fanliebling wurde, bevor er als Spielertrainer zum Jahn wechselte, in Ruhe ein Jahr Pause machen. In drei Schichten muss Shimamura arbeiten, das geht auf die Dauer an die Substanz, Pause ist nun angesagt und „dann will ich wieder einsteigen.“
Gegen keineswegs schlechte Schwebheimer hatten die Schweinfurter den perfekten Start. In der vierten Minute ließ sich TSV-Libero Daniel Seifert von Jahn-Stürmer Jochen Öchsner am Strafraum den Ball abluchsen, Öchsner verwandelte eiskalt. „Vielleicht sogar ein bisschen früh, wir haben danach zu defensiv gespielt, aber die Jungs haben sehr gut gekämpft, ich bin sehr stolz“, so Shimamura. Der TSV war nur kurz geschockt, Christian Betz köpfte in der sechsten Minute frei stehend knapp links vorbei, Tobias Bähr zielte nach einem schönen Konter in der 10. Minute zu weit rechts. Allerdings hatte auch Schweinfurt gute Chancen, 28-Tore-Mann Marcel Krug traf in der 12. Minute die Latte. Danach verflachte das Match allerdings ein wenig, was auch daran lag, dass es dem Jahn gut gelang, die schnellen Schwebheimer Stürmer nicht ins Spiel kommen zu lassen.
Auch nach der Pause hatte man nicht unbedingt den Eindruck, dass der TSV das Match noch einmal würde drehen können, auch wenn sich der Kreisklassist in dem nicklig und kamprfbetont werdenden Spiel nichts vorwerfen musste. In der 54. Minute die vielleicht beste Chance, als Tobias Bähr aus vollem Lauf abzog, der umsichtige Mehdet Aydin im Jahn-Tor aber gut klärte. Die Entscheidung fiel kurz vor dem Ende, sorgte aber für Diskussionen. Schiedsrichter Marcel Geuß fand nicht, dass Lukas Pohli regelwidrig am TV-Strafraum zu Fall kam, daraus entwickelte sich der entscheidende Konter, den der eingewechselte Alex Klusew zum 0:2 nutzte. Tobias Bähr handelte sich dann wegen Meckerns die Ampelkarte ein, das 3:0 durch Klusew, wieder per Konter, hatte dann nur noch statistischen Wert, ging im Trubel fast ein wenig unter. Während sich Yu Shimamura und sein Team den Urlaub verdient haben, müssen die TSVler weiter nachsitzen. Am Sonntag kommt es wieder zum Duell mit dem VfL Niederwerrn, den man erst am Samstag mit 5:1 besiegt hatte. Wenn Forst aufsteigt, reicht ein Sieg, wenn nicht, dann muss man siegen und es gibt ein weiteres Entscheidungsspiel. „Ganz ehrlich, das ist ein blöder Modus“, grantelte TSV-Trainer Udo Werhass, wohl wissend, dass der Schweinfurter Sieg insgesamt nicht unverdient war, „die Jungs haben gekämpft, aber es hat der letzte Biss gefehlt.“
Schwebheim: Sell – Seifert – Hofmann, Göb, Belz – Götz, Ziegler, Schuba, Benke – Bähr, Pohli. Eingewechselt: Heinlein, Ludwig, Brehm. Schweinfurt: Aydin – Lutsch, Brünner, Wilhelm, Lang – Pawlick, Bauer – Kestel, Shimamura, Öchsner – Krug. Eingewechselt: Klusew, Eckert, Kalla. Tore: 0:1 Jochen Öchsner (4.), 0:2, 0.3 Alex Klusew (84., 90.). Gelb-Rot: Tobias Bähr (85., TSV, Meckern). Schiedsrichter: Marcel Geuß (Sylbach). Zuschauer: 476 (in Geldersheim).
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