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Eishockey: Bayernliga
Semjon Bär und Tomas Kubalik beim ERV Schweinfurt: Der Löwe im Käfig und ein Ruhepol im Team
Die Bayernliga-Saison, die mit den Play-offs nun an Fahrt aufnimmt, könnte im schlechtesten Fall bereits Mitte Februar zu Ende sein. Nur zwei Heimspiele sind garantiert.
Die Trainer Tomas Kubalik (links) und Semjon Bär auf der Schweinfurter Bank (mit Spieler Kevin Heckenberger): Die Saison in der Eishockey-Bayernliga geht in die Play-offs.
Foto: Marion Wetterich | Die Trainer Tomas Kubalik (links) und Semjon Bär auf der Schweinfurter Bank (mit Spieler Kevin Heckenberger): Die Saison in der Eishockey-Bayernliga geht in die Play-offs.
Timo Pohlmann
 |  aktualisiert: 10.02.2025 02:35 Uhr

"Als wir nach Spielschluss in Kempten mit der Mannschaft vor der Fankurve auf das Ergebnis aus Miesbach gewartet haben", nennen die ERV-Trainer Semjon Bär und Tomas Kubalik als ihren schönsten Moment der bisherigen Saison. "Dann der Jubel, als klar war, dass wir in den Play-offs sind." Danach hatte es in dieser Saison nicht immer ausgesehen.

"Die vielen Verletzungen haben uns zu Saisonbeginn einige Probleme gemacht und dazu geführt, dass es bis Dezember ein ziemliches Auf und Ab war", blickt Kubalik auf den schwierigen Saisonstart zurück. Eine Phase, in der das ungleiche Trainerduo zumindest in den "sozialen Medien" in der Kritik stand. "Ich sage immer: Semi ist der Löwe im Käfig", verrät Kubalik, während Bär den Tschechen als Ruhepol im Team bezeichnet und ihm ein wenig widerspricht: "Ich bin schon lange nicht mehr laut geworden." Beide genossen während der gesamten Spielzeit stets große Rückendeckung von der sportlichen Leitung, der Mannschaft und dem engeren Umfeld.

Chance auf das Halbfinale bei "über 50 Prozent"

Von diesen Seiten wurde den Trainern stets enormes Engagement und große Detailversessenheit bescheinigt. Ihre Arbeit trägt Früchte, obwohl beide alles andere als alte Hasen im Trainergeschäft sind. Kubalik kam in der vergangenen Saison eigentlich als Kontingentspieler zum ERV, musste aber seine Laufbahn aufgrund einer Verletzung beenden.

"Ich bin Schweinfurt unheimlich dankbar, dass man mir hier die Chance gegeben hat, als Trainer einzusteigen", fühlt er sich in seiner neuen Rolle mittlerweile pudelwohl. Ob die beiden in dieser Kombination auch in der nächsten Saison beim ERV weitermachen werden, ist noch offen: "Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Wir wollen weiter alles geben und möglichst weit kommen", macht Bär deutlich, dass die Reise nicht zu Ende sein soll.

Die Chancen für einen Halbfinaleinzug schätzt er auf "über 50 Prozent", obwohl gegen den kommenden Gegner aus Ulm bislang beide Spiele verloren gingen. "Wir waren zweimal das bessere Team und haben nur aufgrund individueller Fehler verloren. Wenn wir die abstellen, und das ist uns in den letzten Wochen immer besser gelungen, kommen wir weiter."

Ansonsten könnte die Saison, die gefühlt gerade erst so richtig an Fahrt aufnimmt, im schlechtesten Fall bereits Mitte Februar zu Ende sein. Nur zwei weitere Heimspiele am 9. und 16. Februar sind garantiert. Ein wirtschaftliches Risiko sieht Gerald Zettner, der sportliche Leiter der Mighty Dogs, darin nur bedingt: "Durch die Änderung in der Abstiegsrunde, wo zunächst in zwei Gruppen mit je vier Teams gespielt wird, wären es auch nur drei Heimspiele gewesen. Nur wenn wir danach in die Play-downs gemusst hätten, wären es mehr gewesen."

Mighty Dogs wollen das Saisonende hinauszögern

"Aber das kann wirklich niemand wollen", betont Zettner mit Blick auf die Ausgeglichenheit der Liga in dieser Saison. "Denn da kann es einen schnell erwischen, dass man absteigt." Zum anderen laufe der Großteil der Spielerverträge bis zum Saisonende und nicht bis zu einem festgelegten Datum. Dieses Ende der Spielzeit wollen die Schweinfurter aber so weit wie möglich hinauszögern und sich so zusätzliche Heimspiele verschaffen. In denen die Mighty Dogs, die bislang im Schnitt rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauer mehr als in der vergangenen Saison begrüßen durften, sich noch mal einen deutlichen Anstieg des Publikumsinteresses erhoffen.

"Ich gehe davon aus, dass wir in den Play-off-Spielen jeweils die 1000-Zuschauer-Marke knacken", ist Zettner zuversichtlich, dass sich das finanzielle Risiko, dass der Verein mit höheren Investitionen in den Kader eingegangen ist, rechnen werde. Falls dies nicht vollständig der Fall sein sollte, hatten Sponsoren vor Saisonbeginn eine gewisse Absicherung übernommen. Ein Konzept, das sich sportlich zumindest mit dem Play-off-Einzug schon jetzt gerechnet hat. Ab jetzt gibt es für die Mighty Dogs nichts mehr zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

 
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