
Einen intensiv geführten aber spielerisch nicht hochklassigen Pokalfight zwischen der Freien Turnerschaft Schweinfurt und der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach sahen am Ostermontag die 250 Zuschauenden an der Maibacher Höhe. Während die FTS nicht einmal 48 Stunden nach dem 3:1-Auswärtssieg in der Landesliga beim TuS Röllbach erneut ran musste, gingen die Gäste ohne ein Spiel an Ostern in den Knochen ausgeruhter ins "kleine Derby".
Bis auf zwei Änderungen vertraute FTS-Coach Adrian Gahn auf seine Startelf vom Überraschungserfolg beim Tabellenführer. Die DJK änderte ihre Formation im Vergleich zur 0:2-Niederlage letzten Dienstag gegen Geesdorf nur auf einer Position.
Gedenkminute für Volker Hensel
Nach einer Gedenkminute beider Mannschaften für den verstorbenen Journalisten Volker Hensel erwischten die Gäste, die aggressiver und bissiger wirkten, den besseren Start. Nach fünf Spielminuten hatte Timo Kummer mit einer Volleyabnahme die erste Chance der Partie. Auf der Gegenseite verfehlte keine Minute später Fabian Reith das gegnerische Tor mit einem Distanzschuss.
Für wirklich Torgefahr sorgten die feldüberlegenen und um Druck bemühten Schwebenrieder jedoch im Verlauf der ersten Hälfte nur selten – wenn dann vorwiegend nach Standards. Die ungewohnt tief stehenden Turner sorgten über ihr schnelles Umschaltspiel über das Sturmduo Adrian Reith/Dominik Popp immer wieder für ordentlich Wirbel. Die beste Chance der ersten Hälfte hatte Adrian Reith auf dem Fuß, traf letztlich aber nur den Torpfosten (31.).
Fußballerische Magerkost
Kurz nach dem Seitenwechsel ging es dann im Angriffsspiel der Gastelf aber einmal ganz schnell. Eine genau getimte Flanke von Marcel Kühlinger nahm Christopher Lehmann direkt, Schweinfurts Keeper Simon Mai reagierte jedoch glänzend. Derart fußballerische Schmankerl waren anschließend allerdings zunehmend Mangelware. Die Partie wurde immer zerfahrener und war häufig durch Foulspiele unterbrochen.
Die mittlerweile aktiver gewordenen Turner fanden gegen kampfstarkes Schwebenrieder kaum noch ein Durchkommen. Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit verfehlte Benjamin Freund mit einem Schuss von der Strafraumgrenze auf Vorlage des kurz zuvor eingewechselten FTS-Neuzugangs Ardar Marmara nur knapp das Tor (86.). Auf der Gegenseite klatschte ein Freistoß von Yannick Deibl auf die Oberkante der Torlatte (88.).

Es blieb beim 0:0, die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Schweinfurts zweiter Schütze, Marius Heinze, schoss seinen Versuch weit über das Tor. Alle anderen Schützen verwandelten sicher. Für den Schlusspunkt des Pokalnachmittags sorgte DJK-Stürmer Marcel Kühlinger, der den entscheidenden Elfmeter souverän zum 3:5 verwandelte.
Elfmeterschießen ist keine Schweinfurter Stärke
"Das war ein klassischer Pokalkampf in einem Spiel auf Augenhöhe", bilanzierte hinterher DJK-Spielertrainer Felix Zöller, der sich vor allem über die taktische Disziplin seiner Elf freute. "Der Ticken, den wir es heute mehr wollten, machte dann vielleicht auch im Elfmeterschießen den Unterschied", glaubt der Mittelfeldmann. Nach dem schwierigen Jahresstart, sei das Erfolgserlebnis "ganz wichtig für die Mannschaft", erklärt er.
Ganz froh, dass im Pokalwettbewerb keine Verlängerung vorgesehen ist, war FTS-Trainer Gahn, wie er nach dem Elfmeterschießen sofort anmerkte. "Gefühlt hatten wir die besseren Torchancen", haderte er etwas mit den 90 Minuten. "Elfmeterschießen war schon in den letzten Jahren nie unsere größte Qualität", so Gahn, der gerne im Pokal noch eine Runde weiter gekommen wäre.