Corona sei Dank! Also jedenfalls ein bisschen. Denn weil das Match des FC Schweinfurt 05 in Rain/Lech wegen mehrerer Covid-19-Fälle ausfallen musste, konnte Schnüdel-Coach Tobias Strobl seinem "Nebenjob" bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach nachgehen und auch die Auswärtsfahrt zur TG Höchberg mitmachen.
Der 34-jährige wurde dabei nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit tatsächlich zur spielentscheidenden Figur, so jedenfalls Höchbergs Trainer Dirk Pschiebl: "Strobl hat da im Mittelfeld richtig Ordnung rein gebracht." Und er erzielte auch seinen ersten Treffer für die DJK, einen herrlichen 18-Meter-Knaller, der mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:1 für die Schwebenrieder führte. "Das war im Grunde die spielentscheidende Szene," fand Pschiebl. Am Ende siegten die Gäste mit 3:2, der fünfte Schwebenrieder Sieg in Folge.
Ein ehemaliger Torwartrainer als Feldspieler
DJK-Trainer Dominik Schönhöfer hörte die Lobeshymne auf seinen Neuzugang mit gemischten Gefühlen. Natürlich attestierte er Strobl eine starke Leistung, doch "es wäre nicht gerecht, einen einzelnen Spieler herauszuheben. Das war wieder eine ganz hervorragende Mannschaftsleistung, an der jeder seinen Anteil zum Erfolg hatte."
Zumal Schwebenried personell auf der allerletzten Rille herkam und im Verlauf des Spiels auch noch weitere Verletzungen verkraften mussten: Schon nach einer halben Stunde war für Marc Müller Schluss, der Probleme mit der Ferse hatte. Zur Pause passte Pascal Stürmer, der einen Ball ins Gesicht bekommen hatte, für ihn kam Strobl. Felix Zöller war gegen den Pfosten geknallt und musste mit Rippenprellung raus (80.). Und Strobl wiederum gab in der 88. Minute mit zwickender Wade auf. Nur gut, dass der ehemalige Torwarttrainer Daniel Kemmer noch als Feldspieler in der Schlussphase aushelfen konnte.
Höchberger Drangphase unbeschadet überstanden
Zu merken war von dem personellen Aderlass bei den Schwebenriedern freilich wenig. Im Gegenteil, die DJK machte erstmal da weiter, wo sie in den Vorwochen aufgehört hatte und ging in Führung: Julian Hart verwandelte einen 20-Meter-Freistoß direkt (6.). Dann allerdings schlug erstmal die Stunde der Hausherren, die auf den alten Kunstrasenplatz ausgewichen waren. Mit dem ungewohnten Untergrund hatte die DJK so ihre Probleme.
"Ein enger Platz, da muss man sich erst daran gewöhnen," hatte Schönhöfer Verständnis für die "Schwimmübungen" seines Teams in Halbzeit eins, das nach einem langen Ball von Felix Thiele durch Philipp Glücker den bis dahin verdienten Ausgleich hinnehmen musste (18.). "Danach hatten wir Glück, dass die TG nicht das zweite oder dritte Tor gemacht hat, da hätte es auch kippen können," gab Schönhöfer zu.
Agressives Auftreten im zweiten Durchgang
Aber Schwebenried rettete sich in die Pause und sortierte sich neu. "Wir hatten uns vorgenommen wesentlich aggressiver in die Zweikämpfe zu gehen, so muss man auf diesem Boden auch spielen," so der DJK-Coach. Das setzten die Gäste dann auch konsequent um. Dazu kam die Treffsicherheit von Strobl beim 2:1 (57.). Die Führung baute Marcel Kühlinger dann sogar noch aus. Sein erster Versuch zum 3:1 konnte zwar noch abgeblockt werden, den Nachschuss schob der Goalgetter dann aber cool über die Linie (78.).
Nur eine Minute später brachte Tom Bretorius die Höchberger mit dem 2:3 zurück. "Wir sind dann noch mal auf den Ausgleich gegangen," blies TG-Trainer Pschiebl zur Aufholjagd. Aber die Schwebenrieder ließen sich die drei Punkte nicht mehr nehmen. "Der Sieg ist umso höher zu bewerten, weil Höchberg ein extrem starker Gegner war," urteilte Schönhöfer.