Eigentlich verteilt Fortuna, die Glücksgöttin der römischen Mythologie, die Gaben aus ihrem Füllhorn ohne Ansehen der Person. In letzter Zeit allerdings, ist Benedikt Neubauer sicher, vernachlässigt sie die DJK Unterspiesheim (12./16 Punkte). „Wir sollten das Glück mal wieder zu uns holen“, sagt der DJK-Abteilungsleiter. Auf seiner To-do-Liste stehen drei Punkte im Heimspiel gegen den TSV Forst (8./19), „dann hätten wir nach Punkten Gleichstand“. Eine Leistung, wie in den letzten 30 Minuten gegen Gochsheim würde reichen, um die Gaben der Glücksgöttin genießen zu können. Was auch möglich ist, denn „gegen Unterspiesheim haben wir noch nie viel geerbt“, gibt TSV-Trainer Udo Romeis zu. Diese „kampfstarke Truppe“ liegt seiner Mannschaft nicht, deshalb ist es für ihn auch das berühmte „Sechs-Punkte-Spiel“. Was wörtlich genommen werden darf, denn mit einem Sieg würde der TSV den Vorsprung auf die DJK von drei auf sechs Zähler verdoppeln. Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen lassen die SG Oberschwarzach/Wiebelsberg (6./24) zuversichtlich auf das Heimspiel gegen den Tabellenführer FC Bad Kissingen (1./31) blicken. Von Angst könne keine Rede sein, sagt SG-Spielertrainer Simon Müller.
„Respekt ja, immerhin kommt der Spitzenreiter, aber mehr auch nicht“, so Müller, „es ist ein Heimspiel, und da wollen wir die Chance zum Sieg auch nutzen.“ Eine leichte Partie dürfte es trotz Heimnimbus nicht werden, die Gäste sind nach Euerbach/Kützberg die zweitstärkste Auswärtsmannschaft der Liga.
Ohne ihren schwer verletzten Stürmer Lois Jilke (Kreuzbandriss, Ausfall bis zum Saisonende) erwartet der Tabellenzweite DJK Dampfach (2./29) den zuletzt überraschend starken SV Ramsthal (15./9). Die Gäste suchen den Anschluss ans hintere Mittelfeld und dafür müssten sie bei der DJK gewinnen. Die ihrerseits befindet sich angesichts der Verletzung Jilkes im Schockzustand: „Wir sind davon alle sehr betroffen und hoffen, dass es ihm bald wieder gut geht“, sagt DJK-Coach Enrico Wetz. Klar will er gegen Ramsthal gewinnen, „was aber gerade jetzt für uns nicht das Wichtigste ist.“ Es sei abzuwarten, ob die DJK aus ihrer Starre erwache und zur „alten Stärke“ zurück finden könne. Mit dem Sieg bei Tabellenführer Bad Kissingen hat der SV Euerbach/Kützberg (4.
/27) „hoffentlich die kurzfristige Krise überwunden“, so Trainer Carsten Weiß. Jetzt kommt im TSV/DJK Wiesentheid (9./18) ein „Underdog“ als Gegner, „da können wir uns nur selber schlagen“. Was er natürlich nicht will, denn seine Mannschaft möge jetzt doch bitte „in der Spur bleiben“. Außer Frederik Weiß, dessen Einsatz fraglich ist, sind alle Mann fit und wollen den Sieg. Der wäre auch für den FSV Krum (11./16) wichtig, im Ort feiert man schließlich Kirchweih. Stimmt dann noch die Einstellung der Spieler, ist ein Sieg gegen den TSV Gochsheim (5./26) drin, denn spielerisch sind die Teams auf Augenhöhe. Gochsheim ist nach dem 3:2-Sieg vor Wochenfrist gegen Unterspiesheim heiß und könnte sich mit einem Sieg in der Spitzengruppe etablieren. Zum Kellerduell treffen sich die FT Schweinfurt (14./13) und der SV Riedenberg (13./15). Die FTS ist die Wundertüte der Liga: gegen Ramsthal verloren, gegen Bad Kissingen gewonnen – gegen den Konkurrenten um den Klassenerhalt, nämlich Riedenberg, ist ein Sieg Pflicht. Auf das Kellerkind FC Gerolzhofen (14.
/7) kommt im Gastspiel beim TSV Münnerstadt (3./28) eine schwere Aufgabe zu. Zwar wird der TSV ohne seinen Stürmer Simon Snaschel antreten, was allerdings die Aufgabe der FC-Defensive nicht wesentlich entschärfen dürfte. gch