Der Lauf der Freien Turner Schweinfurter in der Landesliga-Aufstiegsrunde hält weiter an. Auch im fünften Spiel blieb die Elf von Trainer Adrian Gahn unbesiegt. Vor 120 Zuschauenden auf der Maibacher Höhe siegte die FTS verdient mit 3:1 gegen Alemannia Haibach, obwohl die Schweinfurter zwischenzeitlich in Unterzahl agieren mussten.
Noch ist das Tabellenbild ordentlich schief. Aber für die FTS könnte es im Saisonendspurt unerwarteterweise tatsächlich noch um den Relegationsplatz, den zweiten Tabellenplatz, gehen. "Das war ein Gekicke, da hat keine der beiden Mannschaften heute eine Klasse höher etwas verloren", sagte zwar Haibachs Trainer Christian Schömig nach Schlusspfiff. Aber zumindest weiß die Mannschaft der Turner momentan, wie man erfolgreich Spiele bestreitet. Vier der letzten fünf Ligaspiele konnten gewonnen werden.
Per Strafstoß zum Ausgleich
Dabei erwischte die FTS einen echten Fehlstart in die Partie. Einen schlampigen Spielaufbau der Schweinfurter direkt vor dem eigenen Sechzehner nutzten die Gäste für die Führung nach bereits acht Minuten durch Max Grünewald. Die Gahn-Elf, die das Hinspiel mit 1:0 gewinnen konnten, kam trotzdem nicht von ihrem Matchplan ab, lief weiter fleißig an und blieb im Ballbesitz geduldig.
Kurz vor der Pause wurde sie mit einem Elfmeterpfiff belohnt. Ein "Kann-Elfmeter", wie Gahn später zugab. Haibachs Verteidiger Tobias Schrod versuchte den mit dem Ball am Fuß in den Strafraum eindringenden FTS-Torjäger Dominik Popp mit einer arg hölzernen Grätsche zu stoppen. Den fälligen Elfer verwandelte Routinier Benjamin Freund sicher.
Rot für Schweinfurt, Tor für Schweinfurt
Kurz vor der Pause überschlugen sich dann plötzlich die Ereignisse. Erst sah FTS-Verteidiger Niklas Reuß vor einem Freistoß seiner Mannschaft die rote Karte. Der Schiedsrichter wollte eine Tätlichkeit erkannt haben. Vorausgegangen war ein Schubser eines Haibachers, der dann nach dem Rempler von Reuß arg theatralisch zu Boden ging.
Der Freistoß, rechts vom Strafraum, musste aber freilich immer noch ausgeführt werden. Und nach diesem ertönte der Tor-Jingle aus den Boxen des Vereinsheims. Moriz Heusinger trat den Ball flach vors Tor, Marius Heinze bekam irgendwie den Fuß hin und dann lag der Ball plötzlich zum 2:1 im Haibacher Tor.
Auch Haibach bekommt einen Platzverweis
Nach dem Seitenwechsel wussten die Gäste mit ihrem Überzahlspiel gegen einen weiter kompakt stehenden Gegner nicht viel anzufangen. Einzig nach einer Ecke schnupperte die Alemannia kurz am Ausgleichstreffer. Grünewalds Kopfball landete jedoch neben dem Gehäuse von Simon Mai (60.).
Zwei Minuten später war die Haibacher Überzahl auch schon wieder dahin. Nach einigen ruppigen Zweikämpfen im Mittelfeld brachte (wie schon vor dem 1:1) Haibachs Tobias Schod FTS-Stürmer Popp, nach dem dieser schon an ihm vorbei war, aber noch zwei Gegenspieler vor sich hatte, mit einem plumpen Foul von hinten in Popps Beine kurz nach der Mittellinie zu Fall. Schiedsrichter Stefan Mildenberger entschied auf glatt Rot.
Das Derby in Fuchsstadt vor Augen
In Gleichzahl ließen die Schweinfurter nichts mehr anbrennen. Nach einer maßgenauen Flanke von der linken Seite des eingewechselten Ardar Marmara erzielte Popp akrobatisch das vorentscheidende 3:1 elf Minuten vor Schluss.
Nach einer reifen Vorstellung, ohne allerdings spielerisch zu glänzen, darf die FT Schweinfurt vielleicht tatsächlich noch auf den Einzug in die Relegation blicken. Bis dato hat die Mannschaft von Adrian Gahn trotz vieler Verletzter ihre Hausaufgaben erfüllt. Weiter geht es am kommenden Freitag mit dem Derby in Fuchsstadt.
